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Pilotabschluss wird von einigen Tarifregionen übernommen - vbm und IG Metall zeigen Handlungsfähigkeit und Einigungswillen – Tarifpolitischer Ordnungsrahmen gibt Sicherheit. - Bereits am 25. Juni hatten der vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V., Fachgruppe Kontraktlogistik, und die IG Metall Bayern in München einen Pilotabschluss für die bundesweite Kontraktlogistik erzielt. Es handelt sich um ein komplettes, die Praxis abbildendes Tarifregelwerk, von der Eingruppierung und Vergütung der Arbeitnehmer bis hin zu manteltarifvertraglichen Regelungen. Das Tarifergebnis wurde nun im Bundesgebiet bereits von einigen M+E-Tarifregionen übernommen. Im kommenden Jahr sollen weitere folgen. Mit diesem Pilotabschluss konnte für diese Branche erstmals ein tarifpolitischer Ordnungsrahmen in Bayern gesetzt werden. Gerade in einer Zeit voller Umbrüche kommt den Sozialpartnern diese wichtige Rolle zu. Gemeinsam wurden wettbewerbsfähige Strukturen gesichert sowie Kontraktlogistikarbeitsplätze in Bayern – tarifgebunden und qualifiziert – erhalten. Mit dem Tarifabschluss ist es gelungen, den Unternehmen und den Beschäftigten Sicherheit und eine positive Zukunftsperspektive zu bieten.

Der Flächentarifvertrag Kontraktlogistik gilt nicht für die gesamte Branche, sondern nur für Kontraktlogistikdienstleistungen, die für Betriebe (OEM) der Automobilindustrie und des Fahrzeugbaus sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie erbracht werden. vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt kommentiert: „Insbesondere der klar definierte Abstand zu den Entgelten in der M+E Industrie sowie die mit dem M+E Tarifvertrag synchronisierte Laufzeit geben Planungs- und Produktionssicherheit. Das gilt sowohl für die unter den Geltungsbereich fallenden Kontraktlogistiker als auch für die M+E Industrie. Insgesamt ist der Abschluss als Erfolg der Tarifautonomie und Sozialpartnerschaft zu werten. vbm und IG Metall haben in den Verhandlungen tarifliche Handlungsfähigkeit und -bereitschaft sowie Einigungswillen bewiesen.“

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: „Die Beschäftigten in der Kontraktlogistik stellen sicher, dass in vielen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, in denen Produkte in hohen Stückzahlen hergestellt werden, die richtigen Teile zum richtigen Zeitpunkt an den Montagearbeitsplätzen zur Verfügung stehen. Die Konkurrenz zwischen den Unternehmen dort ist extrem hart. Das bekommen unsere Kolleginnen und Kollegen bei jeder neuen Ausschreibung leidvoll zu spüren. Der nun erreichte Flächentarifvertrag für die Kontraktlogistik lässt Wettbewerb um die beste Dienstleistung zu, unterbindet allerdings zukünftig die Abwärtsspirale im Bieterprozess bei den Arbeitsbedingungen.“

Die Kontraktlogistik ist ein Dienstleistungsmodell, das mehrere Dienstleistungen miteinander kombiniert und in der Automobilindustrie und dem Fahrzeugbau sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie weit verbreitet ist. Die Kontraktlogistikdienstleistungen umfassen kundenbezogene Speditionstätigkeiten wie Transport, Lagerhaltung und Umschlag sowie weitere logistische und fertigungsnahe Dienstleistungen der Metall- und Elektro-Industrie.

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