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Abbau von Personalkapazitäten in vollem Gange - Laut einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben der Arbeitgeberverbände bayme vbm erwarten 56,9 Prozent aller Unternehmen eine längere konjunkturelle Schwächephase. „Unsere Industrie steckt mitten in einer Rezession und die meisten Unternehmen erwarten keine schnelle Aufhellung am Konjunkturhorizont. Die Krise wird uns auch 2020 weiter begleiten“, kommentiert bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Für 72,3 Prozent der Unternehmen stehen Protektionismus und die damit einhergehende De-Globalisierung ganz oben bei den Faktoren, die die wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflussen. Die zweitwichtigste Beeinträchtigung sind innenpolitische Herausforderungen mit 64,6 Prozent. „Die kommenden Entwicklungen bei der Energie- und Mobilitätswende sowie dem Klimawandel sind unberechenbar und unsere Unternehmen erwarten eine weitere Belastung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten. Hier fordern wir die Bundesregierung zu einem klaren Kurs auf“, so Brossardt.

Noch fast jedes zweite Unternehmen wird durch das internationale Wettbewerbsumfeld belastet, ist dieses doch durch einen zunehmenden Standortwettbewerb geprägt. „Aufstrebende Schwellenländer bauen einen enormen Wettbewerbsdruck auf, da müssen wir dringend unsere Standortbedingungen verbessern. Dazu zählen insbesondere das Kosten-, Steuer- und Bürokratieniveau“, findet Brossardt.

Die Unternehmen reagieren auf die konjunkturelle Talfahrt mit Anpassungen bei den Personalkapazitäten. Ganz vorne steht der Abbau von Zeitkonten. Das haben 45,4 Prozent der Unternehmen bereits umgesetzt und weitere 21,5 Prozent in Planung. Die Zeitarbeit haben 36,2 Prozent der Unternehmen zurückgefahren, bei weiteren 18,4 Prozent wird darüber nachgedacht. Bei einem Viertel der Betriebe wurde bereits die Streichung von Schichten sowie in 16,6 Prozent ein Personalabbau durchgeführt. „Die Lage ist ernst. Die anhaltende Nachfrageschwäche setzt unsere Unternehmen unter Zugzwang. Wir brauchen jetzt ein Wachstumsprogramm“, betont Brossardt.

Aktuell nutzt nur jeder zehnte Betrieb Kurzarbeit und die Reduzierung von 40 Stunden-Verträgen. In Anbetracht der konjunkturellen Lage verwenden zudem 9,1 Prozent der Unternehmen das tarifliche Zusatzentgelt (T-Zug) zum Abbau von überschüssigen Personalkapazitäten. „Damit beweist der Flächentarif Flexibilisierungsmöglichkeiten zur Absenkung der Personalkosten. Derartige Stellschrauben müssen insbesondere aufgrund der heterogenen wirtschaftlichen Lage unserer Unternehmen im kommen Tarifabschuss Berücksichtigung finden“, kommentiert Brossardt.

 

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