Deutscher Zoll vermeldet Allzeithoch bei Wert aufgegriffener Fälschungen in 2019 - Mangelnder gesetzlicher Schutz der Verbraucher vor dem Bezug von Plagiaten über etablierte Onlinemarktplätze ist unentschuldbar. - Die aktuelle Jahresstatistik 2019 des Deutschen Zolls verzeichnet mit aufgegriffenen Waren im Wert von 224,45 Mio. Euro ein neues Allzeithoch. Einen besonderen Zuwachs in Höhe von 54 % in Bezug auf die Warenwerte erlebten dabei gefälschte, hochpreisige Waren aus dem Bereich des persönlichen Zubehörs, wie Sonnenbrillen, Taschen, Uhren und Schmuck. Dementsprechend hat der finanzielle Schaden für Verbraucher mit jedem gefälschtem Artikel zugenommen. Zudem wurde über die Hälfte der Fälschungen in der Post aufgegriffen, was ein Besorgnis erregender Beleg dafür ist, dass sich Onlinehandel mit Plagiaten in Verbindung mit Postversand als Vertriebsweg für Produkt- und Markenfälscher etabliert hat.
„Binnen Monatsfrist ist der Politik von Europol, Interpol und dem Deutschen Zoll in aller Deutlichkeit vor Augen geführt worden, wie dramatisch die durch Produkt- und Markenpiraten verursachten Schäden für Verbraucher und Markeninhaber sind, wie intensiv Fälscher Onlinevertriebswege nutzen und welche gesundheitlichen Gefahren den Verbrauchern drohen“, so Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e. V. Er fordert: „Es gibt keine Entschuldigung mehr, dass die modernen Vertriebswege der Produkt- und Markenpiraten nicht durch beherztes Handeln der Politik ausgetrocknet werden. Ganz akut ist der europäische Gesetzgeber gefordert alle Onlinemarktplätze zum proaktiven Herausfiltern von Fälschungen zu verpflichten. So würde ein Großteil der gefälschten Waren nicht mehr den Weg zu den Verbrauchern finden.“
Markenverband e.V.
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