15.04.2022 - Gewerkschaft wird durch eine Studie des IMK gestützt und fordert Nachjustierung. - Die Seniorinnen und Senioren der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fühlen sich beim von der Bunderegierung beschlossenen Energie-Entlastungspaket verschaukelt. „Sehr enttäuscht“ zeigten sich die Delegierten auf der jüngsten Bundesfachgruppenkonferenz darüber, dass die ältere Generation bei den Hilfsmaßnahmen keine Berücksichtigung gefunden habe. Alle einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen erhielten einmalig eine Energiepreispauschale von 300 Euro als Zuschuss zum Gehalt und Selbstständigen werde die Steuervorauszahlung gesenkt. So werde versucht, die Mitte der Gesellschaft schnell und unbürokratisch zu entlasten. Aber nicht die ältere Generation, die schon derzeit mit der Altersarmut zu kämpfen habe. „Bereits zustehende und längst überfällige Erhöhungen der Renten werden wieder auf null gestellt. Auch für die Älteren unter uns schießen die Verbraucherpreise kräftig durch die Decke. Ein eklatanter Verstoß gegen die Gleichbehandlung, das ist so nicht akzeptabel. Da muss nachjustiert werden“, sagt IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Ulrike Laux, die für den Bereich Seniorenpolitik zuständig ist.
Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kommt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. „Haushalte von Rentnerinnen und Rentnern werden von den Paketen nur in geringem Maße entlastet. Zwar profitiert diese Bevölkerungsgruppe auch von der Abschaffung der EEG-Umlage und den vorübergehend gesenkten Kraftstoffpreisen. Da diese Entlastungen in Euro gerechnet für typische Haushalte aber wesentlich geringer sind als die Entlastungen durch Pauschalzahlungen und Einkommensteueränderungen, fallen die Entlastungen relativ zu den Mehrausgaben durch die hohe Inflation relativ gering aus“, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Studie.
Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt
Olof-Palme-Straße 19
60439 Frankfurt am Main