08.03.2021 - Am Pult (v.l.): Moderatorin Sabine Ziemke, HWK-Präsident Berthold Schröder und HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder - Stv. NRW-Ministerpräsident Dr. Joachim Stamp schickte Videobotschaft zur digitalen Meisterfeier der HWK Dortmund Kammerbezirk. „Wenn uns die vergangenen Monate etwas beigebracht haben, dann, flexibel und einfallsreich zu sein. Und darum feiern wir heute die erste, komplett digitale Meisterfeier in der Geschichte der Handwerkskammer (HWK) Dortmund und gratulieren auf ungewöhnliche aber nicht minder herzliche Art. Denn leider lässt die aktuelle Situation im Moment nichts Anderes zu.“ Mit diesen Worten stimmte Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, die 325 Jungmeister*innen aus ganz Deutschland sowie zahlreiche Teilnehmer im LiveStream auf ein besonderes Event ein, das es in dieser Form noch nicht gab. Um der üblichen Großveranstaltung im Dortmunder Konzerthaus in nichts nachzustehen, wurde den Zuschauern ein gut gefülltes Programm geboten mit starken Worten, Bildern und Videos sowie Live-Musik, direkt aus dem Streaming-Studio im Bildungszentrum Hansemann. Im Fokus standen dabei immer die Hauptpersonen des Tages – die Meister*innen.
In einer Videobotschaft betonte der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration Joachim Stamp: „Im Namen der Landesregierung gratuliere ich allen Meisterinnen und Meistern ganz herzlich. Sie stehen dafür, dass man auch in diesen schwierigen Zeiten etwas bewegen und voranbringen kann. Sie bringen genau den Schwung und den Optimismus mit, den wir brauchen, um gut durch diese Pandemie zu kommen und einen Neustart zu schaffen in der Zeit danach. Die Landesregierung wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass das Handwerk als Motor für Wohlstand und Innovation die besten Bedingungen für Wachstum und Weiterentwicklung in Nordrhein-Westfalen hat.“ Im Interview mit Moderatorin Sabine Ziemke sprachen HWK-Präsident Berthold Schröder und HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder unter anderem über die intensive Suche nach Fach- und Nachwuchskräften. „Im Kammerbezirk hatten wir Ende 2020 ein Defizit von 12,3 Prozent (-496 Ausbildungs-verhältnisse) bei den neu abgeschlossenen Lehrverträgen“, so Schröder. Gründe dafür seien beispielsweise weiterwachsendes Interesse an akademischer Bildung, demografische Entwicklungen und, natürlich, die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Schröder: „Viele persönliche Wege, auf denen man Jugendliche erreicht, wie in Schulen, durch Praktika oder auf Berufsorientierungsmessen, sind momentan nicht oder kaum zugänglich. Dabei ist die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe ungebrochen. Wir müssen umdenken und neue, digitale Möglichkeiten der Begegnung schaffen. Wenn wir heute nicht ausbilden, wird sich dieser Mangel weiter verschärfen und dann fehlen uns nicht nur dringend benötigte Experten, sondern auch diejenigen, die Betriebe übernehmen oder neu gründen.“ Bei der Digitalisierung werde der Veränderungsdruck für die Betriebe weiter zunehmen, so der HWK-Präsident. Hier komme es in den nächsten Jahren darauf an, die Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation von Seiten der HWK Dortmund bestmöglich zu unterstützen. „Neben zahlreichen Beratungs-, Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten ist aber auch ein flächendeckender Breitbandausbau von Nöten, damit die Betriebe das volle Potential der Digitalisierung nutzen können“, sagte er. Corona habe zudem gezeigt, dass vor allem die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung einen Schub benötige.
In der aktuellen Pandemie-Situation habe das Handwerk trotzt aller Hürden als stabilisierendes Element in der Krise fungiert und unter Beweis gestellt, dass Arbeitsplätze weitestgehend krisensicher seien, hob HWKHauptgeschäftsführer Carsten Harder hervor. „Nicht zuletzt wegen seiner stabilen Konjunktur vor der Pandemie konnte das Handwerk in vielen Bereichen auf volle Auftragsbücher und Reserven zurückgreifen. Viele Handwerker arbeiteten durch, auch wenn andere Handwerksbranchen stark unter den Corona-Einschränkungen gelitten haben wie die Friseure, Kosmetiker, der Kfz-Verkauf oder das Lebensmittelhandwerk. “ Da das Handwerk zum größten Teil aus kleinen und mittleren Betrieben bestehe, sei der innerbetriebliche Zusammenhalt zudem sehr stark. Für die Bestmeister*innen, die normalerweise live auf der Bühne geehrt werden, hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die 4 Bestmeisterinnen und 14 Bestmeister des Prüfungsjahrgangs 2020 wurden vorab mit Foto- und Videokamera besucht. Die Videos wurden beim LiveStream gezeigt. Carsten Gerrit Renker, Dachdeckermeister aus Wuppertal, wurde als bester Bestmeister mit einem Scheck der Dortmunder Volksbank geehrt, überreicht vom Vorstandsvorsitzenden Martin Eul. Im Namen des Soroptimist Clubs Dortmund überreichte Präsidentin Dr. Monika Goldmann einen Scheck an Orthopädietechnikermeisterin Cora Weimer aus Fernwald. Beides wurde in Filmen gezeigt, die vor der Meisterfeier gedreht worden waren.
Zwei Bestmeister wurden besonders ausgezeichnet - 18 Bestmeister aus dem Kammerbezirk und Bundesgebiet
325 Handwerksmeister wurden am heutigen Samstag per Live Stream aus dem Bildungszentrum Hansemann gebührend gefeiert. Zu den Jungmeistern gehören 18 Bestmeister – vier Frauen und 14 Männer –, die als jeweils Beste ihres Gewerks die Prüfungen im vergangenen Jahr abgeschlossen haben. Einige von ihnen wurden live zugeschaltet. Dachdeckermeister Carsten Gerrit Renker aus Wuppertal wurde als bester Bestmeister ausgezeichnet. Er erhielt einen Scheck von der Dortmunder Volksbank, dem Hauptsponsor der Veranstaltung, in Höhe von 2.000 Euro für seine herausragende Leistung. Orthopädietechnikermeisterin Cora Weimer aus Fernwald erhielt einen Preis über 1.000 € von Soroptimist International / Club Dortmund.
Bestmeister des Prüfungsjahrgangs 2020
Kammerbezirk Dortmund:
Sebastian Wächter, Tischlermeister aus Bochum; Thorsten Eichner,
Zweiradmechanikermeister aus Castrop-Rauxel; Christopher Hünies,
Elektrotechnikermeister aus Dortmund; Simon Dudel,
Kraftfahrzeugtechnikermeister aus Herne; Melissa Knörnschild,
Friseurmeisterin aus Lünen; Maximilian Julius Berkenkopf, Installateur- und
Heizungsbauermeister aus Schwerte
Übriges Bundesgebiet:
Alexander Geppert, Straßenbauermeister aus Essen; Cora Weimer,
Orthopädietechnikermeisterin aus Fernwald; Sebastian Joachim Alfs,
Zimmerermeister aus Gelsenkirchen; Alex Müller,
Feinwerkmechanikermeister aus Iserlohn; Tim Hoffesommer,
Fotografenmeister aus Iserlohn; Katrin Deilmann, Augenoptikermeisterin
aus Lüdinghausen; Patrick Spanke, Kälteanlagenbauermeister aus
Menden; Marc Schmidt, Gerüstbaumeister aus Moers; Erik Felix de Boer,
Metallbauermeister aus Olfen; Abdulaziz Jaber, Maurer- und
Betonbauermeister aus Recklinghausen; Carsten Gerrit Renker,
Dachdeckermeister aus Wuppertal; Ramona Aschmann, Maler- und
Lackierermeisterin aus Wuppertal
Die digitale Meisterfeier ist als Video online zu finden: www.hwk-do.de/meisterfeier
Fotos © Andreas Buck/ HWK Dortmund
Handwerkskammer Dortmund, Pressestelle, Ardeystraße 93, 44139 Dortmund