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07.11.2022 - Krone für Bayerns Lieblingswurst geht wieder nach Mannheim – Interview mit dem alten und neuen deutschen Weißwurstmeister, Philipp Burkhardt - Philipp Burkhardt (links) ist zum fünften Mal in Folge zum deutschen Weißwurstmeister gekürt worden. Die Titel des deutschen Bratwurstmeisters ging an seinen Vater. Handwerkskammerpräsident Klaus Hofmann (rechts) gratuliert. - Vier Mal schon hat der Mannheimer Metzgermeister Philipp Burkhardt den Titel des deutschen Weißwurstmeisters gewonnen. Nun entschied er den im französischen Alençon beheimateten Wettbewerb zum fünften Mal in Folge für sich: Auch bei der diesjährigen Ausschreibung kam die Jury aus Feinschmecker-Experten zum Ergebnis, dass die beste Weißwurst aus der kleinen Metzgerei in Waldhof kommt. Daran konnte auch die Konkurrenz aus Bayern nichts ändern. Der 30-Jährige ist damit unbestritten „King of Weißwurst“. Bei einem Besuch in der Wurstküche des langjährigen Familienbetriebs gratulierte der Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald zum wiederholten Titelgewinn und freute sich über die internationale Anerkennung bester Handwerksqualität aus Deutschland.

Denn die drückt sich nicht nur im Können des Junior-Meisters aus. Erstmals war mit Papa Peter auch der Senior am Start und holte bei seiner Wettbewerbspremiere prompt ebenfalls einen begehrten Titel – den des deutschen Bratwurstmeisters. Somit steht wohl offiziell fest, dass die Burkhardts den Erfolg für sich gepachtet haben, zumal der jeweils andere auch noch Vize-Meister der entsprechenden Kategorie wurde. „Einfach großartig“, wie Kammerpräsident Klaus Hofmann auf den Punkt bringt. Die Leidenschaft, mit der in der Metzgerei in Mannheim-Waldhof gearbeitet werde, sei in jedem Augenblick zu spüren, sagte er bei seinem Besuch. Genau das bilde die Basis für den Erfolg: „Mit Liebe praktiziertes Handwerk macht einfach den Unterschied“, so sein Eindruck.

Was der deutsche Weißwurstmeister Philipp Burkhardt selbst über seinen erneuten Erfolg bei der Meisterschaft in Alençon sagt, verrät er im Interview:

Sie sind zum fünften Mal in Folge deutscher Weißwurstmeister. Was sagen Sie dazu?

Philipp Burkhardt: Mir fehlen die Worte, da auch Mitbewerber aus Bayern teilgenommen haben. Ich freue mich jedenfalls wie ein kleines Kind, das seine Mutter sieht. Euphorie pur!

Dass jemand so oft gewinnt, ist schon eine ganz besondere Leistung. Wiegt der Titel 2022 mehr als Ihr erster im Jahr 2017?

Philipp Burkhardt: Jeder gewonnene Titel ist etwas ganz Besonderes, vor allem dieses Jahr, da mein Vater und ich zusammen beide Meisterschaften und Vize-Meisterschaften gewonnen haben.

Ihr Vater hat ja erstmals teilgenommen und prompt den Titel als deutscher Bratwurstmeister gewonnen. Sie haben ihn zur Teilnahme ermuntert und könnten jetzt sagen: Ich habe es ja gewusst … Wie kommentieren Sie seine Leistung?

Philipp Burkhardt: Ich bin mächtig stolz auf meinen Vater. Einmal teilnehmen und dann sofort deutscher Meister und Vize in der anderen Disziplin – das gönne ich ihm von ganzem Herzen. Er ist mein größtes Vorbild. Ohne ihn wäre ich gar nicht so weit gekommen und würde nicht da stehen, wo ich jetzt bin. Ich hätte meinem Vater auch beide Meisterschaften sehr gewünscht und gegönnt. Aber die Titel bleiben ja in der Familie.

Bratwurst oder Weißwurst – was ist die Königsdisziplin?

Philipp Burkhardt : Beide Sorten sind in gewisser Hinsicht eine Königsdisziplin. Wenn man im Sommer grillt und eine hervorragende Bratwurst hat, beginnt der Spaß nicht erst beim Verzehr, sondern schon beim Grillen. Lässt sie sich gut garen, bekommt sie eine gute Farbe, platzt sie nicht zu schnell auf … Wenn dann die Wurst auch pur schmeckt, hat man alles richtig gemacht. Das durften wir letztes Jahr auf Langeoog zum Allerheiligenschwimmen erleben, wo wir unsere Bratwürste für einen guten Zweck gespendet haben. Alle haben sie nur mit Brötchen und ohne weiteren Zusatz verzehrt. Bei der Weißwurst ist es genauso. Der gute Biss, der Duft der Petersilie, der Zitronen- Abrieb – einfach herrlich!

Ihre Mitbewerber haben vielleicht schon keine Lust mehr, wenn Sie Ihren Namen auf der Teilnehmerliste entdecken. Geht es im nächsten Jahr für Sie trotzdem in die nächste Runde?

Philipp Burkhardt: Mein Vater und ich werden kommendes Jahr auf jeden Fall wieder teilnehmen und versuchen, unsere Titel zu verteidigen. Und wenn wir nicht gewinnen, dann freuen sich eben unsere Mitbewerber. Ich gönne es jedem!

Foto:Handwerkskammer

 

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