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Weltwirtschaftliche Herausforderungen dämpfen die Erwartungen - Die Unternehmen in Mittelfranken sehen die aktuelle Lage und die Aussichten für die nächsten Monate noch klar positiv. Allerdings hat die Konjunktur erneut an Schwung verloren. Zu diesem Ergebnis kommt die IHKKonjunkturumfrage im Frühjahr 2019. - Die weltwirtschaftlichen Risiken nehmen zu, die protektionistischen Tendenzen im Welthandel halten an, über den Brexit besteht weiterhin Unklarheit: All dies verunsichert auch die mittelfränkischen Unternehmen, die bereits sinkende Aufträge aus dem Ausland registrieren. Auf der anderen Seite sorgen der anhaltende Boom auf dem Arbeitsmarkt und die weiterhin hohen Investitionen von Unternehmen und öffentlicher Hand dafür, dass die Nachfrage aus dem Inland stark bleibt. Die befragten Unternehmen wollen in den nächsten Monaten mehrheitlich weiter investieren und Personal einstellen.

Der IHKKonjunkturklima-Index liegt im Frühjahr mit 119,1 Punkten weiterhin klar im positiven Bereich, ist aber wieder auf den Wert von vor sechs Jahren gefallen. „Nach Jahren mit kräftigem Wachstum stellen sich die Betriebe aber lediglich auf eine Verschnaufpause und auf eine Phase mit etwas geringerer Dynamik ein. Die Voraussetzungen für weiteres Wachstum bleiben grundsätzlich positiv“, so IHK-Präsident Dirk von Vopelius.
 
Geschäftslage weiter überdurchschnittlich
Die mittelfränkischen Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage weiterhin als gut. Der Saldo aus „gut“- und „schlecht“-Meldungen liegt bei immer noch sehr guten + 35 Punkten. Das sind jedoch 13 Punkte weniger als zu Jahresbeginn, dies entspricht dem Niveau von vor vier Jahren. Trotzdem gibt es keine Teilbranche, in der die Unzufriedenheit dominiert, denn die Umsätze steigen weiter und die Kapazitäten sind gut ausgelastet.

 
Geschäftserwartungen: positive Grundstimmung
Die Geschäftserwartungen der mittelfränkischen Betriebe verharren auf dem Niveau vom Jahresbeginn 2019. Der Anteil der Optimisten ist von 17 auf 21 Prozent der Befragten gestiegen, die Pessimisten haben um drei Punkte auf 16 Prozent zugenommen, 63 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte. Der Saldo der Geschäftserwartungen von + 5 Punkten zeugt zwar von Unsicherheit, schließt aber die Rückkehr zu einem höheren Wachstumstempo keineswegs aus.
 
Investitionen: freundliches Klima
Die Kapazitäten der mittelfränkischen Betriebe sind nach wie vor stark ausgelastet, außerdem hoffen die Unternehmer auf eine Besserung der Auftragslage im In- und Ausland. Aus diesen Gründen planen sie, ihre Investitionen nochmals auszubauen. Das Investitionsklima hellt sich etwas auf und liegt per Saldo bei + 18 Punkten.
 
Beschäftigungspläne: Fachkräfte weiter gesucht
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Mittelfranken dürfte auch in den nächsten Monaten steigen: Im Vergleich zum Jahresbeginn planen 17 Prozent der Betriebe mit zusätzlichem Personal, zehn Prozent wollen ihre Belegschaften verkleinern. Daraus ergibt sich ein noch positiver Saldo von + 7 Punkten. Die Dienstleistungen bleiben der Job-Motor Nummer eins und auch die mittelfränkischen Industriebetriebe suchen gut ausgebildetes Personal.
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Konjunkturklima nach Wirtschaftszweigen Industrie: Die mittelfränkische Industrie zeigt sich mit ihrer Lage im Frühjahr 2019 ins
gesamt zufrieden, der Saldo aus „gut“- und „schlecht“-Urteilen liegt bei + 28 Prozentpunkten. Deutlich über dieser Marke liegen die Hersteller von Ge- und Verbrauchsgütern, dagegen zeigen sich die Hersteller von Vorleistungen und Investitionsgütern weitaus weniger zufrieden – bei ihnen haben sich die Einschätzungen seit einem Jahr deutlich eingetrübt. Hintergrund sind gesunkene Auftragseingänge aus dem In- und Ausland, vor allem aus Russland, der Türkei und China. Die Kapazitätsauslastung bleibt überwiegend gut, doch wuchs der Anteil der Nennungen mit nicht ausreichender Auslastung seit Jahresbeginn deutlich. Der Saldo der Geschäftserwartungen bleibt unverändert bei + 9 Punkten. Die Unternehmen hoffen offensichtlich, dass sich die Auftragslage stabilisiert, deshalb wollen sie weiter investieren und neue Mitarbeiter einstellen.
 
Bauwirtschaft: Die mittelfränkische Bauwirtschaft nimmt im Frühjahr 2019 wieder
Fahrt auf. Zwei Drittel der Betriebe berichten von einer guten Geschäftslage, ein Drittel ist zufrieden. Der Auftragsbestand wird von mehr als der Hälfte der Befragten „größer als saisonüblich“ eingeschätzt, die Kapazitätsauslastung wird von 90 Prozent als gut oder befriedigend bezeichnet. Die Erwartungen (Saldo + 33 Punkte) zeugen von der Zuversicht, dass das Auftragsvolumen wieder wachsen dürfte. Dieser Optimismus ist begründet, denn die Rahmendaten für die Branche sind weiter ideal: niedrige Zinsen, wachsende Realeinkommen, gut gefüllte Kassen im öffentlichen Sektor sowie anhaltender Nachholbedarf im Wohnungsbau und bei der Bildungs- und Verkehrsinfrastruktur. Die Bauunternehmen wollen sich darauf mit steigenden Investitionen einstellen, der Personalstand soll konstant gehalten werden.
 
Handel: Im mittelfränkischen Handel trüben sich im Frühjahr 2019 Lage und Stimmung
auf breiter Front ein. Noch zufrieden sind die Händler mit der Geschäftslage: 34 Prozent der Befragten urteilen „gut“, 16 Prozent „schlecht“ – unter dem Strich ist der Saldo damit im Vergleich zum Jahresbeginn um 21 Punkte zurückgegangen. Noch auffälliger als im Einzelhandel ist die Abkühlung bei Großhändlern und Handelsvertretungen (Rückgang um 35 Punkte). Über wachsende Umsätze berichtet nur der Online-Handel. Rasche Besserung ist nicht in Sicht, wie der deutlich skeptischere Ausblick der Befragten auf die nächsten Monate zeigt. Eine knappe Mehrheit der Betriebe will der rückläufigen Nachfrage mit höheren Investitionen begegnen, die Belegschaften werden dagegen wohl etwas reduziert werden. 
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Unternehmensnahe Dienstleistungen: Das Wachstum in den unternehmensna
hen Dienstleistungen hält im Frühjahr 2019 an, verliert aber an Dynamik. Die Befragten schätzen ihre Geschäftslage sehr gut ein (Saldo + 42 Punkte), wenngleich sich teilweise die Umsätze vermindern. Transportgewerbe und Logistik, Immobiliendienstleister sowie Beratungs-, Informations- und Kommunikationsdienstleister blicken dennoch mit ungebrochener Zuversicht auf ihre künftige Geschäftslage und erwarten mehrheitlich weiteres Umsatzwachstum, zunehmende Auslastung und steigende Preise. Dies gilt vor allem für die IT- und Beratungsdienstleister, die Investitionen und Personal überdurchschnittlich stark erhöhen wollen.
 
Verbrauchernahe Dienstleistungen: Die verbrauchernahen Dienstleister sind
noch etwas zufriedener mit dem laufenden Geschäft als in den letzten Monaten. Anbieter personenbezogener Dienstleistungen sowie Maklerbüros berichten mehrheitlich von gestiegenen Umsätzen, während das Hotel- und Gaststättengewerbe vermehrt über Umsatzrückgänge klagt. Dennoch ist die gesamte Branche für das Sommerhalbjahr überwiegend zuversichtlich und will die Zahl der Mitarbeiter stabil halten sowie die Investitionen verstärken.
 
Ausblick
Insgesamt bleibt der Aufschwung in Mittelfranken intakt, darauf deuten die anhaltenden Investitionen und Einstellungen von Mitarbeitern hin. Allerdings sind die Risiken unübersehbar gewachsen: 62 Prozent der regionalen Betriebe sehen Engpässe bei Fachkräften als größtes Risiko für die weitere Wirtschaftsentwicklung. Größer geworden ist bei einigen die Sorge, dass nach der Auslandsnachfrage nun auch die Aufträge aus dem Inland nachlassen könnten. Wie schon zu Jahresbeginn sehen die mittelfränkischen Unternehmen die Auswirkungen von Brexit und drohenden Handelskonflikten zwischen USA und China sowie die Stabilität der EU als politische Risikofaktoren für den Welthandel.
 

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