Die ZV Art-Directors Antonio Weinitschke und Steven Meth zur aktuellen Situation:Die Zeit der Salonschließung aufgrund der Corona-Krise geht mit besonderen Herausforderungen für alle Friseure und deren Kundschaft einher. Wir beobachten mit großem Interesse die Nachfrage der Kunden nach Hilfestellungen zur selbstständigen Haarbehandlung und die entsprechende Beratung der Friseure auf allen Kanälen. Viele Kollegen geben ihren Kunden so bereits online oder telefonisch Tipps.
Herr Weinitschke und Herr Meth, wie stehen Sie zum Thema Kundenberatung während der Krise?
Auch wir sind der Meinung, dass die Kundschaft des Friseurhandwerks jetzt eine besondere Betreuung und Beratung ihrer Friseure benötigt. Da gibt es beispielsweise das Problem der sichtbaren Ansätze von grauen- oder heller- bzw. dunkler gefärbten Haare. Ohne hier gravierende Fehler zu begehen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten die Ansätze vorübergehend selbst zu kaschieren. Sei es mit Farbansatzsprays, Farbpuders oder direktziehenden Tönungen. Alles lässt sich problemlos auswaschen und kann über einige Zeit Abhilfe leisten. Auch können leichte Haarkuren bzw. -masken mit Farbpigmenten oder Tönungsshampoos zu Farbauffrischung für die Kunden zu Hause eine gute Option sein. Eine entsprechende Produktempfehlung und der anschließende Verkauf sind zudem gute Mittel, um Umsätze während der Schließung zu generieren.
Gilt das auch für den Haarschnitt?
Von Beratungen, wie man die Haare zu Hause selbst schneiden kann, raten wir ab. Ein professioneller Haarschnitt, wächst in der Regel, auch mal über mehrere Wochen, mit. Wenn wir z.B. auf unsere aktuelle Kollektion „Reflection on Nature“ schauen, zeigen uns diese Looks, dass hier problemlos die Haare auch einmal länger werden können und Mann und Frau damit immer noch „up to date“ sind. Der Einsatz von professionellen Stylingprodukten kann dabei sehr hilfreich sein, um die Haare in gewünschte Formen und Richtungen zu stylen.
An erster Stelle stehen aber bei allen Hilfestellungen eine optimale Beratung und Betreuung der Kunden durch die Fachkompetenz eines Friseurs. Wir raten von intensiven Hilfsmethoden ab, da das nicht förderlich für unsere zukünftige Arbeit in den Salons ist und unser fachliches Knowhow untergraben würde.
Es wird auch eine Zeit nach Corona geben. Können Sie uns schon einen Ausblick geben?
Derzeit beschäftigen wir uns intensiv mit den Vorbereitungen unserer nächsten Kollektion Herbst/Winter 2020/21. Denn auch nach der Krise wollen wir die Branche mit neuen Ideen und Techniken versorgen und Mut zu neuem Tatendrang versprühen. Dabei werden wir darauf achten, dass gepflegte Haare und coole Styles zum Wohlgefühl eines Jeden gehören und neue Energien ausstrahlen sollen. Mode soll Spaß und Glücklich machen, wir und unser Modeteam des ZV geben alles dafür. Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen, dass sie die derzeitige Situation meistern, die Zeit vielleicht auch für fachliche Fortbildung nutzen und vor allem gesund bleiben.
Die bundesweite Schließung von Friseursalons aufgrund der Corona-Krise wird noch mindestens bis zum 20. April 2020 anhalten. Die Nachfrage der Kunden nach Tipps für die Haarbehandlung in Eigenregie ist enorm. Die Kundenberatung und -betreuung sollten daher auch außerhalb des Salons unbedingt fortgeführt werden. Anregungen, welche Services über welche Kommunikationskanäle angeboten werden können, gibt es hier zum Nachlesen.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat im Rahmen einer neuen Weisung auch einen vereinfachten Vordruck für den Antrag auf Kurzarbeitergeld vorgelegt. Das neue Kurzantragsformular sowie Informationen zum Hinzuverdienst während des Bezugs von Kurzarbeitergeld finden Sie in unserem neuen Corona-Infoportal unter www.friseurhandwerk.de/corona/schwerpunkt-kug.
Foto: ZV Art-Directors Steven Meth und Antonio Weinitschke | Mario Naegler.
Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks
Tel-Aviv-Str. 3
Köln 50676