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Umsatz in der Industrie im zweiten Quartal 2020 gesunken. Das zeigen gerade veröffentlichte Zahlen der amtlichen Statistik, die die Industrie- und Handelskammer Südthüringen ausgewertet hat. Der Umsatz der Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten ging im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp ein Viertel zurück. Vor allem die Nachfrage inländischer Kunden nahm ab. Die Umsätze im Juni zeigen zwar wieder nach oben, doch für eine Entwarnung ist es noch zu früh. Die Umsatzentwicklung gibt lediglich die Hoffnung, dass das Schlimmste überstanden ist. Die Umsätze der großen Industriebetriebe gingen im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 23 Prozent zurück. Der Rückgang fiel stärker aus als in Thüringen mit minus 21 Prozent, blieb aber unter dem Einbruch in Deutschland von minus 24 Prozent. Innerhalb Südthüringens waren die stärksten Rückgänge in Suhl mit minus 39 Prozent und dem Landkreis Hildburghausen mit minus 37 Prozent zu verzeichnen. Der niedrigste Rückgang ergab sich mit minus 19 Prozent für den Ilm-Kreis. Hier gibt es Sondereffekte durch den Aufbau der Produktion eines großen Unternehmens. Auch das Suhler Ergebnis ist verzerrt, weil sich hier außerdem der Rückgang der meldepflichtigen Betriebe von 13 auf 12 bemerkbar macht.


Der Auslandsabsatz bricht im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal in Südthüringen und Thüringen lediglich um 20 Prozent ein. Die deutsche Industrie verliert hingegen sogar 28 Prozent. In Südthüringen und Thüringen überwiegen damit die Verluste im Inlandsgeschäft. Die Erklärung liefert der Stand der Unternehmen in der Produktionskette. In Thüringen sind die Unternehmen vor allem Zulieferer für Kunden in den anderen Bundesländern.

„Verschiedene Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten, dass Regionen mit einem hohen Industrieanteil stärker von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie betroffen sein werden als Gegenden mit einem hohen Anteil an Dienstleistern. Südthüringen ist mit 34 Prozent Industrieanteil an der Bruttowertschöpfung das Industriegebiet Thüringens. Bei allem Verständnis für die Betroffenheit anderer Branchen wie etwa des Gastgewerbes ist es doch dieser Umsatzrückgang in der Industrie, der die Region richtig trifft. Als Region mit vielen Zulieferern sind wir dringend darauf angewiesen, dass der Absatz von Endprodukten im In- und Ausland wieder zunimmt“, erklärt Jan Scheftlein, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Hoffnung bereitet, dass der April 2020 der umsatzschwächste Monat dieses Jahres war – in  Südthüringen und Thüringen ebenso wie in Deutschland insgesamt. Dies war eine Folge des Shutdowns in den anderen Branchen, von der die Industrie durch verschärfte Grenzkontrollen, das allgemeine Zurückfahren der wirtschaftlichen Aktivität und speziell in Deutschland die Schließung der Autohäuser in besonderer Weise betroffen war.

Durch die vorgenommenen Lockerungen kommt nun der Absatz wieder in Gang. Bereits im Mai 2020 lag der Umsatz der Industrie um 7 Prozent höher als im April 2020 (Thüringen: plus 2 Prozent, Deutschland: plus 5 Prozent). Der Juni 2020 lieferte wiederum gegenüber dem Mai 2020 ein um 23 Prozent verbessertes Ergebnis (Thüringen und Deutschland: plus 22 Prozent). Allerdings unterliegen die Monatsergebnisse auch in den Nicht-Krisen-Monaten zum Teil kräftigen Schwankungen. Daher arbeitet die IHK Südthüringen mit Quartalsdaten, während die amtliche Statistik Monatsdaten veröffentlicht. „Es keimt zwar Hoffnung auf einen Aufschwung auf, doch müssen sich die Monatsergebnisse erst verfestigen. Noch ist die Wirtschaftslage fragil“, äußert Scheftlein.



Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Bahnhofstraße 4-8
98527 Suhl