02.09.2022 - VhU zum Streik der Lufthansa-Piloten - Pollert: „Der Streik der Piloten kommt zur Unzeit. Zu streiken, wenn Tarifgespräche ins Stocken geraten, ist unseriös und unverhältnismäßig - vor allem am Ende der hessischen Ferienzeit. Eine Kodifizierung des Arbeitskampfrechts ist dringend notwendig.“ - „Der Streik der Lufthansa-Piloten, unter anderem am Flughafen Frankfurt, kommt zur absoluten Unzeit, da in Hessen in der letzten Ferienwoche viele auf der Rückreise aus dem Urlaub sind. Vom Streikgeschehen betroffen sind rund 130.000 Passagieren und mehr als 800 Flüge, die an den Drehkreuzen Frankfurt und München ausfallen. Hinzu kommt das aktuell ohnehin äußerst schwierige Umfeld angesichts der Personalengpässe und Pandemie-Auswirkungen. Es ist unseriös, Differenzen, die in der Natur von Tarifverhandlungen auftreten, auf dem Rücken der Passagiere auszutragen“ kritisiert Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), das Vorgehen der Gewerkschaft.
Dirk Pollert: „Streiks – vor allem bei hoher Drittbetroffenheit – sollten das letzte Mittel, die „ultima ratio“ sein, wenn endgültig am Verhandlungstisch keine Einigung erzielt werden kann. Der Vereinigung Cockpit fehlt die Bereitschaft, Sachfragen in einem wirtschaftlich sehr angespannten Umfeld am Verhandlungstisch zu lösen. Dies ohne Rücksicht auf die Passagiere, die in der Rückreisephase aus dem Urlaub auf der Strecke bleiben.“
Aus diesem Grund fordert die VhU den Gesetzgeber erneut auf, endlich das Arbeitskampfrecht gesetzlich zu regeln. Dirk Pollert: „Eine Kodifizierung des Arbeitskampfrechts ist notwendig, um die hohen, mit einem Streik verbundenen Schäden zu verhindern. Auch muss der ausufernden Praxis verhandlungsbegleitender Warnstreiks Einhalt geboten werden. Streikaktionen müssen gesetzlich solange verboten werden, bis die Verhandlungen der Tarifvertragsparteien endgültig gescheitert sind. Dies gilt insbesondere in Bereichen, in denen Kampfhandlungen in hohem Maß Unbeteiligte treffen.“
VhU
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