Meer der Zeit
Fahr hinaus ins Jahr,
ins Meer der Zeit,
den Anker gelichtet,
am Kai liegt die Vergangenheit.
Ein Ziel gesetzt,
die Route gut vermessen,
das Schiff auf Kurs gebracht,
der Abschied rasch vergessen.
Noch bläht der Wind
die Segel sacht,
der Bug durchpflügt die See,
und Mut erwacht.
Doch aus dem Nichts,
kennt kein Erbarmen,
brüllt Sturm, trifft Blitz,
reisst Dir das Ruder aus den Armen.
Such' festen Halt
im wilden Hin und Her.
Und türmen Wellen sich zu Bergen,
ist Gott die allerbeste Wehr.
Er kennt das Ziel
von Deinem Lebensschiff,
und leitet es auf sich'rer Fahrt
vorbei an manchem Teufels-Riff.
So wird das Jahr,
wie ein Sonne früh am Horizont,
und Zeit wird wie ein Ankerplatz,
den es nutzen wahrlich lohnt.
(jh. 2011)
Ostern ist das christliche Fest der Auferstehung Jesu Christi vom Tod. Diese ist nach urchristlicher Glaubens-überzeugung „am dritten Tag“ nach seinem Tod, dem Karfreitag folgenden Ostersonntag. Ostern ist das wichtigste christliche Fest.
"Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf." Dieses frühe christliche Bekenntnis findet sich im ersten Korintherbrief des Apostels Paulus. Es fasst das Fundament des christlichen Glaubens zusammen, die Botschaft von Kreuz und Auferstehung Jesu Christi, die Botschaft von Ostern.
Christen sehen in ihr die Gewähr dafür, "dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst über den Tod siegen wird", so der Erwachsenen-Katechismus. "In der Entscheidung für oder gegen den Osterglauben geht es letztlich darum, ob man meint, aus seinen eigenen Möglichkeiten und denen der Welt leben zu können, oder ob man es wagt, sich im Leben und Sterben ganz auf Gott einzulassen."
Das Gedächtnis an Leiden, Tod und Auferstehung ist der Höhepunkt des Kirchenjahres. In der Liturgie der Kirche wird das geschichtliche Heilsgeschehen vergegenwärtigt. Für evangelische Christen ist der Karfreitag der höchste Feiertag des Jahres. Die katholische Kirche kennt am Karfreitag wie auch am Karsamstag keine Eucharistiefeier. Zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr versammeln sich die Katholiken stattdessen zu einem Gottesdienst, der sich von allen anderen Feiern während des Jahres unterscheidet. Im Mittelpunkt steht die Kreuzverehrung sowie das fürbittende Gebet für die Kirche und die ganze Welt. Der Karsamstag ist der stillste Tag im Kirchenjahr. An diesem Tag verweilt die Kirche am Grab des Herrn, betrachtet seinen Abstieg in das Reich des Todes und erwartet seine Auferstehung.
Das eigentliche Osterfest ist vor dem Hintergrund der jüdischen Passahfeier entstanden. Bereits im sechsten Jahrhundert begann die Osterliturgie in den Abendstunden des Samstags. Zu Beginn der Feier werden zunächst Osterfeuer und -kerzen gesegnet. Das Feuer gilt dabei als Symbol für die Sonne, die erst Leben ermöglicht. Dann ruft die Gemeinde in sieben Lesungen aus dem Alten Testament die großen Stationen der Heilsgeschichte in Erinnerung.
Das Fest der Auferstehung Jesu Christi steht in unlöslichem Zusammenhang mit dem jüdischen Pessachfest. Dies hat vor allem chronologische Gründe, da nach dem Zeugnis des Neuen Testaments der Tod Jesu auf das Pessachfest fällt – so die synoptische Überlieferung, oder diesem unmittelbar vorausgeht, also am Vorabend des Pessachfestes stattfindet – so das Johannesevangelium.
Die christliche Tradition hat darüber hinaus auch inhaltliche Elemente des Pessachfestes aufgenommen und auf Jesus bezogen. Dazu gehört das Symbol des Osterlammes, das an die zu Pessach im Jerusalemer Tempel geschlachteten Lämmer erinnert. Vor allem aber gilt Ostern ebenso wie Pessach als Fest der Befreiung – hier vom Tod, dort des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei.Ostern gehört zu den beweglichen Festen, deren Datum jedes Jahr anders ist. Alle beweglichen christlichen Feiertage werden vom Ostersonntag aus berechnet.
Der Ostersonntag hängt im Prinzip direkt vom jüdischen Pessachfest ab und fällt daher auf den Sonntag nach dem 14. Tag des Frühlingsmonats (im jüdischen Kalender der Nisan; der theoretische „christliche“ Nisan des Osterfestes stimmt aber wegen der Ungenauigkeit des jüdischen Kalenders nicht immer mit dem echten jüdischen Nisan überein). Als erster Tag des (Mond-)Monats gilt der Tag, an dem der neue Mond wieder zu sehen ist (bis zu zwei Tage nach dem astronomischen Neumond). Dadurch fällt dieser 14. Tag in die Zeit um den Vollmond, hängt aber nicht ursächlich von diesem ab.In allen orthodoxen Kirchen wird bei der Berechnung des Osterdatums am julianischen Kalender festgehalten.
Kirchenlinks
http://www.bischofskonferenz.de/
GOTTESDIENSTE zu Ostern
Gottesdienstservice zu Ostern der Evangelischen und der Katholischen Kirche in Deutschland.
Vielleicht sind Sie zu den Festtagen unterwegs zur Familie oder zu guten Freunden. Vielleicht feiern Sie das Osterfest aber auch zu Hause. An welchem Ort Sie auch sind, wir möchten Ihnen gerne sagen, wann Sie an den Feiertagen von Gründonnerstag bis Ostermontag einen Gottesdienst besuchen können. Per Mausklick zum Ostergottesdienst.
Der Besuch von Messfeiern und Gottesdiensten zu Ostern ist für viele Menschen selbstverständlich, egal ob sie die Festtage zu Hause verbringen oder auf Reisen sind. Für andere ist die Osterzeit Anlass, nach längerer Zeit wieder eine Kirche aufzusuchen. Doch wie erfahren Interessierte, wo und wann eine Heilige Messe, ein Gottesdienst oder eine Andacht gefeiert werden? Auch in diesem Jahr bieten die evangelische und die katholische Kirche wieder Hilfe bei der Suche nach Ort und Zeit der vielfältigen Angebote katholischer Pfarrgemeinden und evangelischer Kirchengemeinden an. Unter
www.ostergottesdienste.de ( evangelisch )
Gottesdienste zu Ostern - Katholische Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen in Hörfunk und Fernsehen ( Katholisch )
ist die Suche freigeschaltet. Der Online-Dienst ist übersichtlich gestaltet und leicht zu bedienen. Für die Suche geben die Internetnutzer einfach den Namen der Gemeinde oder eine Postleitzahl ein und erhalten so einen Überblick über die vielfältigen Angebote.
Zahlreiche Kirchengemeinden und Einrichtungen beider Konfessionen haben ihre Messfeiern, Gottesdienste sowie weitere Veranstaltungen zwischen Gründonnerstag und Ostermontag im Internet eingetragen. „Gerade in unserer mobilen Welt sind viele Menschen während der Feiertage unterwegs, besuchen Verwandte oder fahren in Urlaub. Über ostergottesdienste.de können sie sich schnell über Gottesdienstangebote am Urlaubsort informieren“, erklärt Ralf Peter Reimann, Leiter der EKD-Internetarbeit. Doch auch für Daheimgebliebene ist dieser Service hilfreich, denn über das Internet-Portal hat man einen guten Überblick, welche Messfeiern es an den Ostertagen am Wohnort gibt.
10:00 ARD Sonntag, 31. März 2024
Ostern in Rom - Gottesdienst mit Papst Franziskus und Segen "Urbi et Orbi" - Das Erste und das BR Fernsehen übertragen den Gottesdienst und den Segen "Urbi et Orbi" ab 10 Uhr. Es kommentieren Monsignore Erwin Albrecht und Elisabeth Möst.
Die Ostergeschichte
Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab Jesu und sieht, daß der Stein vom Grab weg war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus liebhatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab. Es liefen aber die zwei miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grab, schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging in das Grab hinein und sieht die Leinentücher liegen, aber das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und sah und glaubte. Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen müßte. Da gingen die Jünger wieder heim.
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, daß es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen. Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt.
Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlaßt, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.
Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich's nicht glauben. Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.
Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber so: Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger. Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will fischen gehen. Sie sprechen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wußten nicht, daß es Jesus war. Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische. Da spricht der Jünger, den Jesus liebhatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, daß es der Herr war, gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich ins Wasser. Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen. Als sie nun ans Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer und Fische darauf und Brot. Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriß doch das Netz nicht. Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wußten, daß es der Herr war. Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch die Fische. Das ist nun das dritte Mal, daß Jesus den Jüngern offenbart wurde, nachdem er von den Toten auferstanden war.
Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer! Spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! Spricht er zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, weil er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hin wolltest; wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hin willst. Das sagte er aber, um anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott preisen würde. Und als er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebhatte, der auch beim Abendessen an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: Herr, wer ist's, der dich verrät? Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! Da kam unter den Brüdern die Rede auf: Dieser Jünger stirbt nicht. Aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?
Die Ostergeschichte - Quelle: Johannes, Vers 20 und 21
Osterbräuche in verschiedenen Ländern
In deutschsprachigen Ländern und Holland suchen die Kinder bunt bemalte versteckte Eier und Süßigkeiten, die von einem „Osterhasen“ versteckt wurden. Es gibt auch den Brauch, Zweige in Vasen oder auf Bäumen im Garten mit bunt bemalten Eiern ( http://www.basteln-mit-elisabeth.de/themen.htm )zu schmücken. Als Ostergebäck gibt es einen Kuchen in Hasen- oder Lammform. In manchen christlichen Gemeinden gibt es nachts ein Osterfeuer.
Im 12. Jahrhundert wurden erstmals nachweislich Eier geweiht. Eier gelten seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol; im Mittelalter waren sie als Zahlungsmittel bedeutend. Neben Eiern wurden bald auch Schinken, Milchprodukte und Brot zur Weihe gebracht. Man wollte die lange Fastenzeit mit dem Verzehr der geweihten Speisen würdig beenden.
Im 13. Jahrhundert werden erstmals bemalte Ostereier erwähnt. Nach den Fastenvorschriften war der Verzehr von Eiern in der Karwoche untersagt; die Hennen legten trotzdem, die Eier wurden gelagert; am Ostermorgen war dann der Eierkonsum besonders hoch. Man beschloss, diese gesammelten "Karwochen-Eier" zu bemalen und weihen zu lassen, damit sie sich von gewöhnlichen "Jahres-Eiern" unterscheiden. Die kunstvolle Bemalung der Eier war vor allem in Osteuropa verbreitet.
Evangelische Familien entwickelten im 17. Jahrhundert den Osterhasen als Eierlieferanten. Er sollte die Eier bemalen, verstecken und legen. Damit wollten die Protestanten sich von den Katholiken distanzieren, deren Fastenbräuche und Eierweihe sie ablehnten. Der Osterhase ist Symbol für Ostern und neues Leben wegen seiner Fruchtbarkeit - besonders im Frühling - und weil er mit offenen Augen schläft. Auch der Hahn brachte in manchen Gegenden die Eier, in der Schweiz der Kuckuck, in Westfalen der Fuchs, in Thüringen der Storch. Erst im 19. Jahrhundert konnte sich der Osterhase überall durchsetzen.
Das Osterfeuer und Osterräder
Das Abbrennen eines Osterfeuers, in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag und in der folgenden Nacht ist ein alter Brauch. Gegen Abend trifft man sich zur Entzündung des über den Winter angesammelten Haufens aus Zweigen und Holz.Das Osterfeuer sollte den Winter und böse Hexen sowie Geister vertreiben. Oft werden auch Strohpuppen in der Mitte des Holzhaufens aufgestellt.Der Schein des Osterfeuers sollte Mensch und Haus vor Krankheiten und Unheil bewahren. Wer den Schein erblickte, dem sollte es Glück bringen. Die Osterfeuer wurden häufig auf Hügeln errichtet, um den Schein so weit wie möglich reichen zu lassen.
Ein weiterer Brauch ist es, am Ostersonntag Feuerräder einen Berg hinunter rollen zu lassen. Am Karsamstag werden Wagenräder und Eisenreifen mit Stroh umwickelt. Am Ostersonntag wird auf einem Berg ein aufgeschichteter Haufen aus Reisig angezündet. Ist dieser heruntergebrannt werden an ihm die Feuerräder entzündet und dann ins Tal gerollt.
Die Osterkerze
Die Osterkerze und das Lichtfest haben Ihre Wurzeln in den Traditionen der alten Kirchen, die Osternacht mit vielen Kerzen zu erhellen. Aus der Stadt Rom ist der Brauch überliefert, die Osternachtsfeier mit zwei mannshohen Osterkerzen zu erleuchten.Die Osterkerze ist im Christlichen Glauben im 4. Jahrhundert entstanden. Die Kirchen Roms verwendeten die Osterkerze ab dem 7. Jahrhundert. Bis zum 10. Jahrhundert hatte sich diese Tradition in den verschiedenen westlichen Zivilisationen der Welt verbreitet.Alten Bräuchen nach wird die Osterkerze zu Beginn der Osternachtsfeier von Karsamstag auf Ostersonntag am geweihten Feuer entzündet und in die dunkle Kirche getragen. Die Osterkerze wird von der Gemeinde mit dreimaligem "Christus ist das Licht - Gott sei ewig Dank" begrüßt. Dazu wird das Exultet ( Preislied aus dem 1. Jahrtausend ) gesungen.
Die festlich geschmückte Osterkerze wird dann auf dem Osterleuchter angebracht und die Gemeinde entzündet ihre mitgebrachten Osterkerzen an dieser Flamme. Damit soll bekundet werden, das Jesu der Ursprung des Lebens ist und Licht in die Dunkelheit bringt. Durch die Absenkung der Osterkerze in das Taufwasser bei der Weihung des selbigen wurde diese Bedeutung noch verstärkt.
Die Motive auf den Osterkerzen bestehen meist aus Kreuzen, Bäumen, einem Lamm, einer Taube, dem Sonnenlicht oder Wasser. Die weisse Kerzenfarbe steht für die Hoffnung und das neue Leben.
Auch bei Begräbnissen brennt die Osterkerze neben dem Sarg, um die Verbindung zwischen Tod, Taufe und Auferstehung zu verdeutlichen.Die Osterkerze brennt nur während der 50tägigen Osterzeit von Ostern bis Pfingsten, an Taufgottesdiensten und bei Beerdigungen.
Osterbräuche aus aller Welt
In Frankreich erzählt man den Kindern, dass die Glocken am Karfreitag nach Rom fliegen und am Ostersonntag zurück kommen, um zu erklären, warum aus Trauergründen die Glocken dazwischen nicht läuten. Die Eier- und Süßigkeitensuche findet erst am Ostermontag statt. Die Süßigkeiten wurden von den Glocken auf ihrem Rückweg aus Rom für die Kinder versteckt.
In Polen wird am Karsamstag Essen für das Frühstück am Ostersonntag geweiht. Siehe Swieconka. Am Ostermontag bespritzt man sich gegenseitig mit Wasser.
In Griechenland, Schweden und Russland werden rohe Eier rot bemalt als Symbol für neues Leben, das durch das Opfer Christi erworben wird.
In Griechenland wird nach der Mitternachtsmesse in der Osternacht die Majiritsa, eine Suppe aus den Innereien des Lamms gegessen, das dann am Ostersonntag am Spieß gegrillt wird. Während der Ostertage begrüßt man sich mit dem Ostergruß: Christus ist auferstanden." und der Antwort: "Er ist wahrhaftig auferstanden."
In Tschechien, Ungarn und der Slowakei wird am Ostermontag ein Brauch ausgeübt, bei dem Männer Frauen mit Wasser, in Ungarn mit Parfüm, besprengen und mit einer Art handgemachten Rute - pomlázka (Tschechien) - korbáč (Slowakei) - die mit bunten Bändern geschmückt ist, zumeist "symbolisch" schlagen. Der Überlieferung nach soll dies die Gesundheit und Schönheit der betroffenen Frauen im kommenden Jahr erhalten. Frauen, die dabei übersehen werden, können sich unter Umständen beleidigt fühlen. Als Dank für dieses Ritual schenkt die Frau dem Mann ein bunt bemaltes Ei oder auch einen geringen Geldbetrag. In manchen Gegenden kann sich die Frau dann am Nachmittag oder am darauf folgenden Tag revanchieren, indem sie Männern einen Eimer kalten Wassers übergießt.
Die Ukraine und Polen sind wohl die Länder mit der kunstvollsten Eierbemal-Tradition. Die Pisanki -Bemalungen auf den Eiern - werden mit einer Wachsschicht überzogen und in einem mit Gras oder ähnlichem Material ausgelegten Korb verschenkt.
In Italien gibt es die 'Torta di Pasquetta': eine Art Gugelhupf mit gekochten Eiern, Spinat und der sogenannten „Ostertaube“. Am Karfreitag findet in vielen Orten eine Prozession statt, bei der das Kirchenkreuz schweigend durch die Straßen getragen wird. Die Auferstehung wird traditionell am 2. Feiertag mit der Familie und Freunden mit Picknick gefeiert.
Finnland. Zur Erinnerung an die Palmwedel, mit denen Jesus in Jerusalem empfangen wurde, schlagen die Finnen ihre Freunde + Bekannten leicht mit einer Birkenrute. Am Ostersonntag ziehen Kinder mit Trommeln und Tröten durch die Straßen zur Beendigung der Trauerzeit. In Finnland ist Ostern auch das Fest der Kerzen.
Mexiko Hier feiert man für ca. 2 Wochen eine Art Volksfest. Die Straßen sind mit Girlanden geschmückt, überall ist Musik und die Leute tanzen. Am Karfreitag ist es ruhig und es finden Prozessionen statt.
Schweden Frauen, die noch ihren Liebsten erobern wollen, gehen nachts heimlich an eine Quelle, um das Osterwasser zu holen. Schafft sie das schweigend und mit dem Wasser den Liebsten zu benetzen, dann klappt's. Ostern wird mit Feuerwerk und Lärm gefeiert. Die „Osterhexen“ werden symbolisch am Osterfeuer verjagt. Am sogenannten „langen Samstag“ vor Ostern verkleiden sich die Schweden als "Osterweiber". Sie laufen mit langen Röcken und Kopftüchern durch die Straßen und betteln an den Türen um Süßigkeiten.
In England Preston lässt man die bunten Eier an abschüssigen Straßen etc. herunter rollen bis die Schale ganz kaputt ist.
In den USA gibt es die traditionelle „Easter Parade“ auf der 5th Avenue in New York. Man verkleidet sich und fährt mit bunt geschmückten Wagen durch die Straßen. Am Weißen Haus in Washington findet das Eierrollen („The White House Easter Eggs Roll“) statt, wobei jeder Teilnehmer ein vom Präsidenten und seiner Gattin signiertes Holzei erhält.
Philippinen Hier pflegt man auch den Brauch mit Hasen und bunten Ostereiern. Wenn die Osterglocken läuten, fassen die Eltern die kleinen Kinder beim Kopf und heben sie hoch. Sie glauben, dass sie so größer werden.
Australien Verlobte Paare schöpfen an Ostern fließendes Wasser aus einem Bach und bewahren es bis zu ihrem Hochzeitstag auf. Bevor sie zur Kirche gehen, besprengen sie sich gegenseitig damit. Es soll Glück bringen.
Kroatien Hier wird eine Art Rippenspeer/Kassler (in Salz eingelegtes Schweinefleisch) in der Kirche gesegnet und anschließend mit Meerrettich und hart gekochten Eiern als Osteressen serviert.
Israel Passahfest. Alles im Haus muss sehr sauber sein. Es wird Osterlamm mit bitteren Kräutern und süßer Soße gegessen.
Luxemburg Am Karfreitag ziehen die Kinder mit Schlehdornsträuchern, die mit bunten Bändern und Papierblumen geschmückt sind, singend und klappernd durch die Straßen. Abends werden die Sträußchen verbrannt.
Rezept zu Ostern
Lammrücken an grünen Bohnen - für 4 Personen
Zutaten:
750 g Kartoffeln, kleine
2 Möhre(n)
2 Zwiebel(n)
1 Zehe/n Knoblauch
1 kg Lammfleisch (Lammrücken)
1 TL Kräuter der Provence, getrocknet
125 ml Brühe
400 g Bohnen, grün
8 Scheibe/n Speck (Frühstücksspeck)
40 g Butter
Zubereitung
Kartoffel waschen und in Salzwasser ca. 15 Min. kochen, kalt abschrecken und die Schale abziehen. Möhren schälen und in Stücke schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen. 1 Zwiebel vierteln, Knoblauch fein hacken. Fleisch waschen, trocken tupfen und die Fettschicht kreuzweise einschneiden. Mit Salz, Pfeffer, und getrockneten Kräutern einreiben. Auf der Fettpfanne des Backofens legen und 100 ml Wasser angießen. Möhren und Zwiebelviertel zufügen. Im vorgeheiztem Backofen (200 Grad) ca. 45 Min. braten. Nach ca. 20 Min. etwas Brühe angießen. Bohnen putzen, waschen und in kochendem Salzwasser 15-20 Min. garen. Bohnen auf ein Sieb abtropfen lassen. Zu kleinen Bündeln zusammen legen, mit je einer Scheibe Speck umwickeln. Gut feststecken. 30 g Butter erhitzen. Kartoffeln darin goldbraun braten. Mit Salz und Pfeffer würzen, heraus nehmen und warm stellen. Übrige Zwiebel fein würfeln. Petersilie waschen, trockenschütteln und fein hacken. 10 g Butter in der Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Bohnenpäckchen darin anbraten. mit Petersilie bestreuen, warm stellen.
Lammrücken heraus nehmen und in Folie gewickelt ruhen lassen. Tomaten waschen, halbieren, mit Parmesan und Tomaten-Kräutersalz bestreuen. 3-5 Min überbacken.Bratfond und Möhren in einen Mixbecher gießen. Bratensatz mit restlicher Brühe lösen, zugießen und alles fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Lammrückenfilets vom Knochen lösen, in Scheiben schneiden und auf den Knochen legen. Mit Gemüse und Kartoffeln auf einer Platte anrichten, mit Kräutern garnieren. Soße extra dazu reichen.