Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat auf seiner Sitzung am 15. März 2018 in Bonn den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgelegten Entwurf des Berufsbildungsberichts 2018 beraten und eine gemeinsame Stellungnahme zum Entwurf dieses Berichts verabschiedet. Darin heißt es, der Berufsbildungsbericht zeige sowohl leichte Erfolge als auch einige Problemfelder und die noch immer vorhandenen Aufgaben für alle Beteiligten auf dem Ausbildungsmarkt.
Der Berufsbildungsbericht 2018 wurde heute im Anschluss an die Beratung im Bundeskabinett vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht (https://www.bmbf.de/de/berufsbildungsbericht-2740.html ). Der BIBB-Hauptausschuss hat auf seiner Sitzung am 15. März zudem beschlossen, seine Stellungnahme parallel zum Erscheinen des Berufsbildungsberichts zu veröffentlichen. Der BIBB-Hauptausschuss hat die gesetzliche Aufgabe, die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung zu beraten. Dazu gehört laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) auch die Stellungnahme zum Entwurf des jährlichen Berufsbildungsberichts. Der Hauptausschuss ist zu gleichen Teilen mit Vertretern von Bund, Ländern sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen besetzt.
Mehr Ausbildungsplätze – Mehr Ausbildungsinteressierte – Bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz
Die Ausbildungschancen im dualen Berufsbildungssystem haben sich im Berichtszeitraum für junge Menschen weiterhin verbessert. Betriebe und Unternehmen haben im vergangenen Jahr 556.300 betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt und somit ihr Angebot gegenüber dem Vorjahr nochmals um mehr als 10.000 Plätze erhöht. Damit unterstreicht die deutsche Wirtschaft ihr Bekenntnis zur dualen Berufsausbildung als hervorragenden Weg in ein erfolgreiches Berufsleben und wichtigste Grundlage der Fachkräftesicherung.
Obwohl die Zahl der Schulabgänger/-innen rückläufig war, interessierten sich wieder mehr junge Menschen für eine duale Berufsausbildung, erstmals seit 2011 erhöhte sich die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen auf 547.000. Insgesamt hat sich das Verhältnis von angebotenen und nachgefragten Ausbildungsplätzen zugunsten der Bewerberinnen und Bewerber verschoben. Rein rechnerisch hätte jeder Ausbildungsinteressierte versorgt werden können. In manchen Regionen und Berufen ist es jedoch nach wie vor eine Herausforderung, das vorhandene Angebot und die Wünsche von Bewerberinnen und Bewerbern in Einklang zu bringen und Ausbildungsplätze zu besetzen.
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Zum neuen Ausbildungsjahr wurden 523.000 Neuverträge registriert, das sind 3.018 Ausbildungsverträge (+0,6 Prozent) mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs ist ausschließlich auf die Zunahme der betrieblichen Ausbildungsplätze zurückzuführen, außerbetriebliche Ausbildungsverträge haben mit ca. 3 Prozent dabei nur einen sehr geringen Anteil. Das intensive Werben von Wirtschaft, Politik und Sozialpartnern für die berufliche Bildung hat damit wie schon in den Vorjahren Früchte getragen.
Gleichzeitig waren zum 30. September 2017 mehr als doppelt so viele unbesetzte Ausbildungsplätze (48.900) wie unversorgte Bewerberinnen und Bewerber (23.713) bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern gemeldet. Der Trend zu einem Überschuss an unbesetzten Ausbildungsplätzen ist seit zehn Jahren ungebrochen. Es ist zu begrüßen, dass im Zuge der Nachvermittlung die Zahl der noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber bundesweit nochmals um ca. 10.000 junge Menschen reduziert werden konnte.
Der entscheidende Erfolgsfaktor des Berufsbildungssystems ist der enge Bezug zur betrieblichen Realität. Dies zeigt sich nicht nur in der Lernortkooperation zwischen Schule und Unternehmen, sondern auch im Engagement der Sozialpartner und Kammerorganisationen bei der Modernisierung und Aktualisierung der Berufsbildung. Im Rahmen der Ordnungsarbeit engagieren sich Sachverständige, die ihre Berufs- und Praxiserfahrung ehrenamtlich einbringen und so sicherstellen, dass Ausbildungsordnungen die betrieblichen Erfordernisse widerspiegeln. Im Berichtszeitraum stellten die Modernisierung der industriellen Metall- und Elektroberufe sowie die aktuelle Neuordnung der IT-Berufe, insbesondere durch die Komplexität der Verfahren und den selbstgewählten ambitionierten Terminplan, besondere Herausforderungen an alle Beteiligten. Mit dem/der Kaufmann/-frau im E-Commerce konnte darüber hinaus seit mehreren Jahren wieder ein ganz neuer Beruf geschaffen werden, der ausdrücklich auf digitale Anforderungen im Handel und unterschiedlichen Dienstleistungsbranchen reagiert......
weiterlesen >>> Die gemeinsame Stellungnahme des BIBB-Hauptausschusses zum Berufsbildungsbericht 2018 sowie die ergänzenden Voten der Gruppe der Beauftragten der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer sowie der Länder im Wortlaut:
https://www.bibb.de/dokumente/pdf/HA_Stellungnahme_zum_BBB_2018.pdf
foto: www.bmbf.de
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