vbw warnt -Brossardt: „Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft gefährdet“ - Anlässlich der aktuellen Diskussion über Leistungsausweitungen der gesetzlichen Sozialversicherungen warnt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. davor, dass die Lohnzusatzkosten künftig nicht mehr finanzierbar sind. „Wenn die Sozialabgabenquote in den kommenden Jahrzehnten nicht drastisch steigen soll, ist von Plänen wie einer Vollversicherung in der Pflege klar und eindeutig Abstand zu nehmen“, fordert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Die SPD hatte mit ihrem Sozialstaatskonzept die Debatte angestoßen. Nach deren Vorstellung sollen über die Krankenkassen und den Bundeshaushalt insgesamt rund sieben Milliarden Euro zur Abdeckung der sogenannten versicherungsfremden Leistungen an die Pflegekassen fließen. „Damit werden letztlich die Beitragszahler zusätzlich belastet. Dabei darf die Sozialabgabenquote nicht über 40 Prozent steigen“, kritisiert der vbw Hauptgeschäftsführer.
Verschiedenen Berechnungen zufolge steigt die Sozialabgabenquote schon bei unveränderten Leistungen bis 2045 auf über 50 Prozent der beitragspflichtigen Einkommen. Längerfristig tendiert sie sogar gegen 60 Prozent. „Diese Zahlen zeigen, dass die Sozialversicherungen in ihrer jetzigen Form nicht zukunftsfest sind. Die steigenden Lasten werden ungebremst auf jüngere Generationen übertragen“, so Brossardt. Eine Vollversicherung in der gesetzlichen Pflegeversicherung würde laut vbw künftigen Generationen eine enorme zusätzliche Last aufbürden.
Wie negativ sich überbordende Sozialversicherungsbeiträge auch für die Beschäftigung in Deutschland auswirken, hatte zuletzt schon eine Prognos-Studie im Auftrag von BDA und vbw gezeigt. Diese weist nach, dass hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen könnten, sollten die Beiträge zu den Sozialversicherungen stärker steigen als bisher. „Damit wäre die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft gefährdet“, warnt Brossardt.
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.