22.03.2022 - Anlässlich des Weltwassertags am 22. März 2022 weist die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. auf die Relevanz von Wasser für die heimische Wirtschaft hin: „Die bayerischen Gewässer sind ein wichtiger Standortfaktor für die industrielle Wertschöpfung. Die Unternehmen nutzen Flüsse, Seen und Grundwasser für verschiedenste Zwecke, etwa in der Produktion oder für Kühlverfahren, als Transportwege sowie zur Gewinnung von Rohstoffen und Energie. Das wird in Zukunft noch wichtiger werden und erfordert passende Rahmenbedingungen“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Aus Sicht der vbw nimmt Wasser vor allem bei der bayerischen Stromerzeugung eine bedeutende Stellung ein. Im Jahr 2020 hat die Wasserkraft mit 11,1 Terawattstunden rund 15 Prozent zur bayerischen Bruttostromerzeugung beigetragen. Deutschlandweit liegt dieser Wert an der Spitze. Mit Wasserkraft lässt sich unabhängig von der Tageszeit Strom produzieren, zudem ist sie wenig witterungsanfällig.
Daneben bieten Pumpspeicher die Möglichkeit, Energie in nennenswertem Umfang zu speichern. „Die Wasserkraft ist ein Eckpfeiler der Energiewende. Daher sind Ausbau und Modernisierung wichtige Aufgaben. Laut dem Bayerischen Aktionsprogramm Energie soll die Stromerzeugung aus Wasserkraft noch in dieser Legislaturperiode um eine Terawattstunde gesteigert werden“, so Brossardt.
Heimische Gewässer sind wichtiger Standortfaktor für bayerische Wirtschaft.
Beim Schutz der heimischen Gewässer plädiert die vbw für einen ausgewogenen Ansatz, der ökologischen, ökonomischen und sozialen Belangen gerecht wird. Eine europaweit einheitliche Bewertung der Wasserqualität ist erforderlich, um überall gleichbleibend reines Wasser zu gewährleisten und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Den im Rahmen des bayerischen Klimaschutzgesetzes angedachten Wassercent sieht die vbw allerdings gerade in der aktuellen Situation kritisch. „Der sparsame und nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser ist der Wirtschaft naturgemäß ein Anliegen. Dazu bedarf es keiner zusätzlichen Lenkungsinstrumente wie einen Wassercent. Für neue Belastungen ist jetzt auch sicher nicht der richtige Zeitpunkt“, findet Brossardt.
Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Erderwärmung ist sauberes Wasser ein immer knapperes Gut. Aus Sicht der vbw können technische Innovationen aus Bayern hier künftig einen wichtigen Beitrag leisten. „Wir müssen dringend neue Technologien zur Wasseraufbereitung entwickeln, etwa zur Gewinnung von Trinkwasser oder Entsalzung von Meer- und Brackwasser. Hier kann die bayerische Wirtschaft mit Erfindergeist lokal und global Lösungen schaffen und gleichzeitig große Marktchancen erschließen“, so Brossardt abschließend.
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