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22.06.2022 - Rohletter: "Absage an Verbrenner-Aus - 100-%-Reduktion in CO2-Flottenregulierung ist unnötig. E-Fuels weiter zulassen!"
„Dass der Vize-Kanzler und Bundesfinanzminister Christian Lindner gestern erklärte, die Bundesregierung werde dem faktischen Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor nicht zustimmen, ist völlig richtig und verdient breite Zustimmung“, erklärte Klaus Rohletter, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Das EU-Parlament hatte beschlossen, das Ziel zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Flottenregulierung bis 2035 auf 100 Prozent anzuheben. Sogenannte E-Fuels, also synthetisch hergestellte treibhausgasneutrale Kraftstoffe, sollen für die Zielerreichung laut Parlament nicht berücksichtigt werden dürfen. Damit dürften ab 2035 keine Fahrzeuge mehr hergestellt werden, die CO2 ausstoßen. Das wäre das Aus für Verbrennungsmotoren in der EU.

„Ein 100-Prozent-Reduktionsziel in der CO2-Flottenregulierung lehnen wir ab. Selbst bei einem Reduktionsziel von 90 Prozent für das Jahr 2035 wäre der Anspannungsgrad für die europäische Automobilwirtschaft inklusive der vielen hessischen Zulieferer enorm. Es droht der Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung“, sagte Rohletter und erklärte weiter: „Nicht der Verbrennungsmotor an sich, sondern die Nutzung fossiler Kraftstoffe führen zu CO2-Emissionen, die es schrittweise auf Null zu reduzieren gilt.“

„Die Bundesregierung muss der Ankündigung des Vizekanzlers nun Taten folgen lassen und das Verbrenner-Aus im Ministerrat der Europäischen Union ablehnen“, forderte Rohletter und ergänzte: „Zur Reduzierung von CO2-Emissionen sollte auf europäischer Ebene endlich auch im Verkehrssektor ein jährlich sinkender Mengendeckel mit Emissionshandel etabliert werden.“

VhU
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V.
Emil-von-Behring-Straße 4
60439 Frankfurt