30.07.2022 - Das Handwerk kritisiert die aus dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz resultierende Erhöhung der Sozialversicherungsabgaben auf über 40 Prozent. „Seit Jahren steht die Marke von 40 Prozent als Grenze des Leistbaren im Raum“, erläutert Thomas Keindorf. Das Überschreiten gefährde die Wettbewerbsfähigkeit gerade im beschäftigungsintensiven Handwerk besonders hart. „Der Lohnkostenanteil im Handwerk kann in einigen Gewerken bis zu 80 Prozent betragen. Eine jetzt vorgesehene Erhöhung des Zusatzbeitrags bei der Krankenversicherung, selbst wenn es sich scheinbar nur um 0,3 Prozentpunkte handelt, stellt eine erhebliche Belastung dar, zumal Anstiege auch weiterer Beiträge abzusehen sind.“ Jeder Euro mehr bei den Sozialabgaben erhöhe die Kosten der Betriebe und schmälere auch das Netto der Beschäftigten. Ein solcher Aufwuchs bei den Kosten führt erfahrungsgemäß auch zum Ansteigen der Schwarzarbeit, was dann den ehrlichen Betrieben zusätzlich zum Nachteil gereicht.
Keindorf fordert die unumgänglichen grundsätzlichen Reformen der sozialen Sicherungssysteme anzugehen, um durch strukturelle Änderungen diese Systeme generationengerecht und zugleich zukunftsfest aufzustellen.
Handwerkskammer Halle (Saale)
Gräfestraße 24
06110 Halle