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19-11-2024 - Beim 46. VhU-Bildungsforum in Frankfurt diskutierten führende Vertreter aus Bildung, Wirtschaft und Politik darüber, wie in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung ökonomische Kompetenzen gestärkt werden können. Tenor: Ökonomische Bildung ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit junger Menschen und die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Wirtschaft. VhU-Präsident Wolf Matthias Mang erklärte anlässlich des VhU-Bildungsforums: „Die Fähigkeit, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, ist heute wichtiger denn je. Wirtschaftliches Wissen ist der Schlüssel, um politische und globale Dynamiken zu begreifen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Es braucht einen höheren Stellenwert von Wirtschaftsthemen im Schulunterricht.“


Dr. Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centre, betonte: „Ökonomische Bildung befähigt, die Mechanismen des Arbeitsmarktes zu verstehen und berufliche Chancen zu erkennen.“ In Zeiten von Digitalisierung und Automatisierung sei dies unerlässlich, um die Fachkräfte von morgen auszubilden, die flexibel, innovationsfreudig und zukunftsorientiert sind.

Hessen bundesweit Vorreiter bei Finanzbildungsstrategie

Hessen spielt bei der von der Bundesregierung angestoßenen Entwicklung einer „Nationalen Finanzbildungsstrategie“ eine Schlüsselrolle. Es treibt die finanzielle Bildung und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft aktiv voran und hat – als erstes Bundesland – erste eigene Forschungsvorhaben und Projekte initiiert.

Bildungspolitische Forderungen im Fokus: Stimmen aus dem Hessischen Landtag

In einer Podiumsdiskussion betonten die bildungspolitischen Sprecher aus dem Hessischen Landtag die Notwendigkeit einer verstärkten ökonomischen Bildung:

  • Christian Wendel (CDU): „Die CDU hat Finanzbildung bereits in der letzten Legislatur als besondere Erziehungs- und Bildungsaufgabe ins Hessische Schulgesetz aufgenommen. Aktuell macht die Landesregierung weitere Grundlagenarbeit und hat z. B. einen ‚Hessenmonitor Finanzkompetenz‘ von Wissenschaftlern erarbeiten lassen. Darauf bauen wir nun auf und planen, mit welchen konkreten Maßnahmen wir in die Umsetzung gehen.“
  • Nina Heidt-Sommer (SPD): „Im Kontext von Wissen über gesellschaftliche Zusammenhänge ermöglicht die ökonomische Bildung es jungen Menschen, finanzielle Strukturen und Mechanismen zu verstehen und aktiv mitzugestalten. Finanzkompetenz und finanzielle Resilienz sind in unserer Gesellschaft noch unterschiedlich gut ausgeprägt. Es ist daher wichtig, die Finanzkompetenz der Bevölkerung nachhaltig zu stärken. Ökonomische Bildung ist deshalb von entscheidender Bedeutung für die Chancengleichheit und die selbstbestimmte Gestaltung der Zukunft junger Menschen.“
  • Daniel May (Bündnis 90/Die Grünen): „Es reicht nicht aus, Finanzwissen theoretisch zu vermitteln. Es muss für Schülerinnen und Schüler anhand von Alltagsthemen greifbar und praktisch anwendbar werden, gleichzeitig aber auch in einen größeren Zusammenhang wirtschaftspolitischer Fragestellungen kritisch eingebettet sein. Und die Vermittlung muss unabhängig erfolgen. Nachdem wir die Finanzbildung in der letzten Legislatur im Schulgesetz verankert haben, liegt es nun an der Landesregierung, hier schnell in die Umsetzung für mehr praxisnahe finanzielle und ökonomische Bildung im geschützten Raum der Schule zu kommen.“
  • Moritz Promny (FDP): „Wirtschaftliches Wissen ist essenziell, um jungen Menschen den Weg in eine erfolgreiche Zukunft – sowohl im Beruf als auch danach – zu ebnen. Daher haben unsere FDP-Bundesminister Christian Lindner und Bettina Stark-Watzinger die Nationale Finanzbildungsstrategie auf den Weg gebracht. Es ist gut, dass Hessen Vorreiter werden will, dafür braucht es aber auch Maßnahmen. Wir warten gespannt auf konkrete Ansätze der Landesregierung.“


Appell an Politik und Wirtschaft: Handeln statt diskutieren

Zum Abschluss des Forums forderte die VhU die Beteiligten auf, entschlossen zu handeln: „Vernetzung von Bildung und Wirtschaft muss weiter intensiviert werden, um jungen Menschen praxisnahe ökonomische Kompetenzen zu vermitteln. Es braucht konkrete Maßnahmen.“

Das VhU-Bildungsforum gab wichtige Impulse für eine zukünftige Bildungspolitik und zeigte, dass Reformen zur Stärkung der ökonomischen Bildung dringend notwendig sind.

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU)
Die VhU vertritt die branchenübergreifenden Interessen von 86 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden in Hessen, in denen über 100.000 Unternehmen mit 1,5 Mio. Beschäftigten Mitglied sind. Alle Unternehmensgrößenklassen und alle Branchen sind vertreten: Von Landwirtschaft und Rohstoffen über Bau, Industrie, Handel und Energie bis zu Handwerk, Verkehr, Banken, Versicherungen, Medien und IKT sowie weitere Dienstleistungen.
Die VhU ist die Stimme der freiwillig organisierten hessischen Wirtschaft. Sie bündelt die gemeinsamen politischen Anliegen ihrer Mitgliedsverbände. Sowohl für die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) als auch für den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ist die VhU die Landesvertretung in Hessen.

VhU

Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V.

Emil-von-Behring-Straße 4

 

60439 Frankfurt