Pompeji, die antike Stadt in Campanien, am Golf von Neapel gelegen, ist beim Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 n. Chr. untergegangen. Pompeji lag über 1500 Jahre lang unter einer bis zu 25 Meter hohen Decke aus vulkanischer Asche und Bimsstein begraben. Neben Pompeji wurden auch weitere Städte wie Herculaneum, Stabiae und Oplontis vollständig verschüttet. In der Stadt gab es ein reges Handwerk und Handelsgewerbe.
Für die Herstellung z. B. von Ziegeln oder Tonwaren wie Amphoren wurden Tongruben benötigt, die von Eumachiern und Holconiern betrieben wurden. Saisonbedingt wurden im Sommer und den Vorerntemonaten Amphoren, den Rest des Jahres über Ziegel produziert. Baumaterialien mussten allerdings in die Stadt importiert werden. Für die städtische Eigenversorgung waren die Kapazitäten für die Wollverarbeitung (Arbeitsfläche, Kessel zum Erhitzen von Flüssigkeiten, Becken und Tröge etwa zum Färben) ausreichend. Auch die Weiterverarbeitung mit Heimwebstühlen ließ sich durch Funde von etwa 50 Webgewichten in einem Haus nachweisen. Durch Wandmalereien sind Berufe wie Tuchwalker (fullones), Färber (tinctores) und Filzer (coactiliarii) nachgewiesen. Eine Eigenversorgung der Stadt mit diesen Waren ist wahrscheinlich. Dasselbe kann für andere Wirtschaftszweige wie Gerbereien und die Metallverarbeitung angenommen werden. In Pompeji wurden Werkstätten für Metallwaren, sowohl für den täglichen Bedarf als auch für die Produktion von Waren des gehobenen Bedarfs, gefunden. So konnte eine Werkstatt nachgewiesen werden, in der Statuetten und sogar lebensgroße Statuen hergestellt wurden.
Weitere Produktions- und Dienstleistungsbetriebe konnten festgestellt werden. So wurden eine Malerwerkstatt, Parfümerien und eine Tonlampenwerkstatt gefunden. An vielen öffentlichen Gebäuden und auch an zahlreichen großen Privathäusern gab es Ladenreihen. Damit finanzierte die Stadt Projekte oder die Hausbesitzer hatten hierdurch eine nicht zu unterschätzende Nebeneinnahme. Exemplarisch für dieses Zusammenspiel von Wohnen und Leben steht das Haus der Postumier. An drei Seiten des eine große Grundfläche einnehmende Gebäudes befanden sich tabernae. Ein Teil dieser Läden hatte Verbindungen zum eigentlichen Haus. Andere Läden hatten keine Verbindung zum Inneren des Gebäudes, aber eine eingezogene Zwischendecke. Hier könnten die Betreiber der Läden mitsamt ihrer Familie gelebt haben. Es findet sich auch ein Zugang zur zweiten Etage. Diese dürfte auch vom Besitzer vermietet worden sein. Einige der Geschäfte konnten identifiziert werden. So gab es hier eine Garküche und eine Metallwerkstatt. Versorgt wurde die Garküche möglicherweise von einer großen zum Gebäude gehörenden Küche.
Ein weiteres für Pompeji nachgewiesenes Gewerbe war die Prostitution. Von besonderer Bedeutung ist, dass in der Stadt das einzige mit Sicherheit als lupanar ( Bordell) zu identifizierende antike Gebäude überhaupt gefunden wurde. Eine Annahme, in der Stadt hätten sich viele Bordelle befunden, hat sich bis heute nicht bestätigt. Manche Häuser hielt man fälschlicherweise für Bordelle, weil sich dort erotische oder sexuelle Darstellungen mit Bezug zur Prostitution fanden. Diese waren aber in Pompeji üblich. Allerdings kann man annehmen, dass Prostitution weit verbreitet war. Prostituierte gingen wohl in eigenen Wohnungen oder in angemieteten Zimmern ,oft direkt an der Straße mit direktem Zugang, ihrem Gewerbe nach. Außerdem waren auch viele Kellnerinnen nebenher in diesem Beruf tätig, so dass auch viele Gaststuben derartig verwendet wurden. Selbst in angeseheneren Gegenden zeigen Abbildungen Prostituierte, die offenbar ihre Quartiere in den oberen, heute nicht mehr vorhandenen Etagen der Häuser hatten. Dank dieser reichlich vorhandenen Malereien, sind auch viele Namen von Prostituierten bekannt, die häufig aus dem Osten des Reiches stammten und Sklavinnen waren, und die Preisgestaltung. So ist etwa zu erfahren: Athenais 2 As, Sabina 2 As (CIL IV, 4150), Die Haussklavin Logas, 8 As (CIL IV, 5203) oder Maritimus leckt die Scham für 4 As. Er empfängt auch Jungfrauen (CIL IV, 8940). Dabei reichen die Beträge von ein bis zwei As bis hin zu hohen Beträgen im Sesterzenbereich. Im unteren Preissegment kostete die Leistung nicht mehr als ein Brot oder ein Liter Wein. *
Seit 1997 ist Pompeji auch auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Spaghetti alla puttanesca (Spaghetti nach Hurenart)
Ein aus Süditalien stammendes Nudelgericht mit einer scharf-würzigen Tomatensauce.
Der Ursprung des Rezept - Namens soll er darauf zurückgehen, dass Prostituierte das Gericht schnell und einfach zwischen Besuchen ihrer Freier zubereiten konnten.
Zutaten für 4 Personen
3 Knoblauchzehen
9 Sardellenfilets
150 g schwarze Oliven
1 1/2 Eßlöffel Kapern
500 g reife Fleischtomaten
7 Eßlöffel Olivenöl, kaltgepreßt
Salz, bestenfalls Fleur de Sel
1 Messerspitze gemahlener
Peperoncino (kleine, scharfe
Pfefferschote), ersatzweise
Cayennepfeffer
400 g Spaghetti
Parmesan oder Pecorino
Zubereitung
Die Knoblauchzehen schälen und in dünne Scheibchen schneiden. Die Sardellenfilets fein hacken oder mit dem Wiegemesser zerkleinern. Die Oliven entkernen und grob hacken. Die Kapern ebenfalls fein hacken.Den gehackten Knoblauch und Zwiebeln sowie eingelegte Sardellen in Olivenöl angeschwitzt bis die Sardellen zerfallen. Die Tomaten kurz mit kochendem Wasser überbrühen, häuten und vierteln. Dabei die Stielansätze und die Kerne entfernen. Das Fruchtfleisch grob zerkleinern. Anschließend werden Tomaten und scharfe Peperoncini hinzugegeben.
Mit Pfeffer, Oregano und Basilikum würzen und die Sauce sämig kochen. Zum Schluss werden entsteinte, zerkleinerte schwarze Oliven und Kapern hinzugegeben. Inzwischen in einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und darin die Spaghetti "al dente", bißfest, kochen. Die Nudeln in ein Sieb gießen und gut abtropfen lassen. Eine Schüssel
vorwärmen. Die Nudeln darin gründlich mit der Sauce mischen. Serviert werden Spaghetti alla puttanesca mit einer Extra Portion geriebenem Parmesankäse oder Pecorino ( Käse aus Schafsmilch).
Weitere bekannte Pasta-Gerichte:
Spaghetti alla carbonara
Einer verbreiteten Legende nach geht das Spaghetti alla carbonara Gericht auf italienische Köhler zurück, die sich in den Apenninen während der Arbeitspausen Penne mit gebratenem Pancetta , einem luftgetrocknetem Bauchspeck und geriebenem Pecorino,einem Hartkäse aus Schafsmilch, gekocht haben sollen. Carbonaro bezeichnet im römischen Dialekt einen Köhler oder Kohlenhändler, alla carbonara heißt also nach Köhlerart. Ursprünglich stammt das Gericht aus der italienischen Region Latium, ist aber heute ein Klassiker der italienischen Küche.
Zunächst bereiten Sie den Nudelteig zu, original italienisch ohne Ei. In das Mehl/Hartweizengrieß-Mischung eine Mulde drücken, und Öl und Wasser in die Mulde geben und von der Mitte her zu Teig kneten. Den Teig dann solange durch die Nudelmaschine drehen ( ist keine Maschine zur hand können Sie den Teig auch mit einem Nudelholz walzen) bis der Teig geschmeidig ist. Zwischendurch immer wieder den Teig mit Mehl bestäuben. Den fertigen Teig in Klarsichtfolie einwickeln und 30-40 Minuten ruhen lassen. Dann den Teig in vier gleiche Teile teilen und mit der Maschine in Spaghetti aufschneiden. ( Ohne Maschine wird der Teig erst mit Mehl bestäubt,zusammengerollt und mit dem Messer in hauchdünne Scheiben aufgeschnitten und dann auseinander gerollt. ) die fertigen Spaghettis auf einem mehlbstäubten Tuch ausbreiten und antrocknen lassen, gegebenenfalls über Stuhllehnen hängen, das Ganze bei Zimmertemperatur.
Die Nudeln sollten nicht gekocht werden, sondern nur 2-3 Minuten in siedendem Salzwasser bissfest gar ziehen. Pro 100 g Nudeln nehmen Sie 1 Liter Wasser sowie 10 g Salz . Das Salz erst einstreuen, wenn das Wasser schon kocht.
Den Speck/Pancetta in kleine Würfel schneiden und in der Butter knusprig ausbraten. Den Parmesan fein reiben, mit viel Pfeffer, Muskat, den Eiern verrühren. Nun die Nudeln abgießen, abtropfen lassen und in einer vorgewärmten Schüssel
mit dem Speck und dem Bratfett mischen. Dann vorsichtig die Ei-Käse-Sauce unter die heißen Nudeln ziehen. Mit reichlich frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer so heiß wie möglich servieren.
Nudelteig für 600 g Spaghetti:
200 g Mehl
200 g Hartweizengrieß
200 ccm kaltes Wasser
Mehl zum Arbeiten
Für die Sauce Carbonara:
1 EL Olivenöl kaltgepresst
Salz
200 g durchwachsener Speck (Pancetta)
10 g Butter
100 g Parmiggiano Reggiano
grober schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
frisch geriebene Muskatnuss
6 Eier mittlere Größe
Sie können natürlich auch gekaufte Spaghetti nehmen und diese dann nach Packungsanweisung kochen.
Spaghetti aglio e olio
Spaghetti aglio e olio (italienisch für „Spaghetti mit Knoblauch und Öl“) ist ein einfaches, sehr altes Nudelgericht der süditalienischen Küche.
Zur Zubereitung werden zerdrückte oder fein gehackte Knoblauchzehen in reichlich kaltgepresstem Olivenöl je nach Geschmack nur erhitzt oder hell angebraten (was dem Gericht eine herb-würzige Note verleiht) und das so aromatisierte Öl und viel frisch gemahlener schwarzer Pfeffer mit den bissfest gekochten Spaghetti vermischt. Falls der Knoblauch nicht gehackt wurde, wird er entfernt.
In einer scharfen Variante aus den Abruzzen (Spaghetti aglio, olio e peperoncino oder im Dialekt e peparzo) werden mit dem Knoblauch noch frische oder getrocknete Peperoncini zum Öl gegeben. Weitere Varianten sind die Zugabe von etwas Butter, von gehackter, glattblättriger Petersilie, entweder roh oder kurz im Öl frittiert, sowie die Zugabe von eingelegten Sardellen, die gehackt und im Öl mitgedünstet werden.
Spaghetti aglio e olio werden ohne Käse serviert.
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