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DFB Festspiele in RIO - Merkel und Bundespräsident Gauck beim WM-Finale

Rausch statt Rumpelfußball... Leitartikel von Hajo Schumacher

(ots) - Dieses Halbfinale konterkarierte eindrucksvoll das Gelegenheitsguckergelaber von der Rückkehr des Rumpelfußballs. Selten hat eine deutsche Mannschaft so schnell, so elegant den Ball behandelt, ob Lahm, Schweinsteiger, Müller oder Neuer, der nicht etwa wahnsinnig ist, sondern ein aufmerksamer, schneller Torwart. Diese deutsche Mannschaft ist abgeklärt wie seit 20 Jahren keine. Gereift im etwas zu kurzen Sommermärchen 2006 und dem Gefühlsgewitter von 2010, gestärkt in einer der stärksten Ligen der Welt, finalerprobt in der Champions League, gewachsen an einem Land, das einfach zu deutsch ist, um einfach nur zu jubeln. Risiko minimiert, Ruhm maximiert.... von Olaf Kupfer Das Echo ist gewaltig. So imposant, dass schon jetzt - drei Tage vor dem Endspiel - feststeht: Von dieser WM in Brasilien wird zuerst dieses 7:1 der Deutschen gegen den Gastgeber hängen bleiben. In Jahrzehnten werden sie noch reden über den Abend in Belo Horizonte, an dem sich die Grenzen des deutschen Spiels aufgelöst haben. Und sie werden dieses sagenhafte Spiel der Rekorde auf ewig mit Joachim Löw verbinden, mit diesem Trainer, der dem deutschen Spiel all jene Attribute verliehen hat, die ihn jetzt dem Ziel WM-Titel ganz nahe bringen. Löw hat seit Amtsantritt 2006 vieles initiiert, dann hat er viel dazugelernt und war endlich bei dieser WM rechtzeitig bereit, von seinen Dogmen abzurücken - und nicht sehenden Auges an den Abgrund zu treten. Kein Trotz, kein Zaudern. Stets analytisch, aber immer mutig voran. Er hat mit Kapitän Lahm rechtzeitig die Abwehr und das Aufbauspiel stabilisiert, er hat ab dem Viertelfinale das herkömmliche 4-2-3-1-System wieder etabliert - und damit Risiken minimiert. Und er hat eindrucksvoll souverän ein Ziel vor sich hergetragen, hinter dem er einen Kader versammelt hat: Wir wollen Weltmeister werden. Jetzt ist Löw belohnt worden mit dem perfekten Spiel, mit maximalem Ruhm. Organisiert und spielfreudig, einsatzbereit und filigran, effizient und glamourös - 7:1 in einem Halbfinale beim Gastgeber, beim fünffachen Weltmeister Brasilien. Diese Generation deutscher Fußballer ist mit einem einzigen Trainer und einer Idee gewachsen, und nun ist sie tatsächlich auf ihrem Höhepunkt. Dort, wo zum jetzigen Zeitpunkt kein Gegner mehr Blickkontakt hält. Auch nicht Argentinien oder die Niederlande, die gestern um den Finaleinzug spielten. Und schon gar nicht Brasilien, das sich emotional derart ungesund aufgeladen hatte, dass schon wenig reichte, um eine ganze Elf in Auflösung zu sehen. Deutschland ist am Sonntag Favorit. Und man darf ziemlich sicher sein, dass Deutschland damit umgehen kann. Vor allem die Mannschaft, die gelernt hat aus WM 2006 (Halbfinale), EM 2008 (Finale), WM 2010 (Halbfinale) und EM 2012 (Halbfinale), allesamt Turniere ohne Titel. Aus Scheitern erwächst - richtig gesteuert - Kraft, aus Erfahrung Mut. Es ist nur noch ein Schritt. Es gibt immer mal wieder Tage im Leben, an denen Dinge geschehen, für die es auf Anhieb keine Erklärung gibt. Am Tag danach sehen die Menschen aber meist klarer. Denn dann haben Experten die Zusammenhänge erläutert, sie haben die Fakten geliefert und man beginnt, die Dinge zu verstehen. Beim 7:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien im Halbfinale der Fußball-WM ist das anders. Auch in den Stunden und am ganzen Tag danach ist niemand in der Lage, dieses Phänomen auch nur im Ansatz zu erklären. Fast alle haben das Fußballwunder am Fernseher miterlebt. Doch es bleibt ein bisschen wie beim Magier David Copperfield: Je mehr wir sehen, desto weniger wissen wir. Es wird auch keine Aufklärung mehr geben, aber das ist auch gar nicht so schlimm: Das Staunen, die Freude und die Faszination eines grandiosen Abends bleiben in Erinnerung. Das zählt. Aber die Sache in Brasilien ist noch nicht erledigt: Am Sonntag folgt noch das Finale. Vielleicht geschehen ja sogar wieder Dinge, die niemand begreift, man weiß es eben vorher nicht. Genau das ist das Schöne am Fußball. Merkel und Gauck in RioBundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck sind live dabei, wenn die deutsche Nationalmannschaft beim WM-Finale im Maracana-Stadion spielt. Beide reisen vom 12. bis 14. Juli 2014 nach Rio de Janeiro, wo am Sonntag um 22 Uhr die deutsche Nationalelf im Finale entweder auf die Niederlande oder Argentinien trifft.Merkel war begeistert vom sensationellen Halbfinalsieg der deutschen Nationalmannschaft gegen WM-Gastgeber Brasilien, "Ich schließe mich der weltweiten Meinung an, dass es ein sehr gutes Spiel war. Ich glaube, dass es schon fast den Namen 'historisch' verdient", sagte Merkel anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin,  "der Mannschaft wünsche ich für die anstehende Aufgabe sehr viel Kraft und Konzentration".Pressekontakt: DFB, Westdeutsche Zeitung, BERLINER MORGENPOST,  Westdeutsche ZeitungBilder vom Spiel gegen Brasilien: