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Brossardt: „Phase der Unsicherheit möglichst kurz halten“. - Die Unternehmen in Bayern rechnen mehrheitlich mit einem „weichen Brexit“, das hat eine Untersuchung der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ergeben. Danach gehen fast 58 Prozent der befragten Firmen davon aus, dass es weiterhin eine enge wirtschaftliche Bindung des Vereinigten Königreichs an die Europäische Union, etwa durch den weiteren Zugang zum Binnenmarkt oder ein umfassendes Freihandelsabkommen, geben wird.

Nur 35 Prozent erwarten einen „harten Brexit“.

„Da die Unternehmen mehrheitlich von einem ‚weichen Brexit‘ ausgehen, erwarten auch vergleichsweise wenige Firmen negative Auswirkungen auf den eigenen Betrieb. Die Umfrageergebnisse wären sicher anders ausgefallen, wenn mehr Unternehmen einen ‚harten Brexit‘ erwarten würden“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Am ehesten befürchten die bayerischen Unternehmen der vbw Umfrage zufolge geringere Exporte in das Vereinigte Königreich – einerseits als Folge der konjunkturellen Abkühlung dort, andererseits wegen der Abwertung des Pfund Sterling. Bereits kurzfristig rechnen gut fünf Prozent der Unternehmen mit nachfragebedingt sinkenden Ausfuhren in stärkerem und 25 Prozent in weniger starkem Maß. 8 Prozent erwarten wechselkursbedingte Exporteinbußen in größerem Maße, weitere 23 Prozent befürchten geringe Einbußen. Ab 2018 steigt die Einschätzung negativer Folgen auf die Ausfuhren entsprechend auf 8 Prozent und 26 Prozent.

Die allgemein gestiegene Unsicherheit infolge des Brexit veranlasst insgesamt gut 24 Prozent der Unternehmen in Bayern, ihre Investitionstätigkeit zurückzufahren. Knapp 17 Prozent rechnen mit Beeinträchtigungen ihrer Geschäftstätigkeit wegen eingeschränkter Lieferungen aus dem Vereinigten Königreich.

Positive Auswirkungen des Brexit sehen nur vergleichsweise Wenige. Ein Viertel der Unternehmen im Freistaat erwartet durch den Brexit geringere Konkurrenz aus UK und damit kurzfristig bessere Geschäftschancen. Mittelfristig können sich dies 27,4 Prozent der Firmen vorstellen.

„Großbritannien ist mit einem Exportanteil von 8,6 Prozent Bayerns zweitwichtigster Absatzmarkt. Der Brexit und seine konkrete Ausgestaltung sind Unsicherheitsfaktoren, die zu Investitionszurückhaltung führen. Diese Phase der Unsicherheit muss so kurz wie möglich gehalten werden. Die EU und das Vereinigte Königreich müssen ihren künftigen Umgang miteinander schnellstmöglich definieren“, so Brossardt.


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