Tarifrunde Floristik - Erstes Gespräch ergebnislos abgebrochen. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat gestern das erste Gespräch in der Tarifrunde für die Floristen ohne Ergebnis abgebrochen. Die durch den Fachverband Deutscher Floristen (FDF) vertretenen Arbeitgeber hatten zuvor erklärt, dass sie für den Osten nicht verhandeln können, weil sie dazu kein Mandat hätten.
Für den Westen boten sie gerade einmal ein Plus von 16 Cent für dieses und weitere 16 Cent für kommendes Jahr an. „Das war kein Angebot, das war beschämend“, sagte der IG BAU-Verhandlungsführer Jörg Heinel. „Wir hatten nach den partnerschaftlichen Vorbereitungen dieser Tarifrunde im letzten Herbst erwartet, dass die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot für ganz Deutschland vorlegen. Auf Mini-Entgeltanpassungen, die lediglich der Entwicklung des gesetzlichen Mindestlohns hinterher schleichen, lassen wir uns nicht ein.“
Die IG BAU fordert im Einzelnen:
- Erhöhung des Entgelttarifes West um 5,9 Prozent
- Einführung eines Bundesentgelttarifvertrages
- unterstes Entgelt mindestens 9,10 Euro in der Stunde
- deutliche Erhöhung der Auszubildendenvergütung
- Laufzeit des Tarifvertrages 12 Monate.
Ein neuer Verhandlungstermin wird geprüft. Ein Datum steht aber noch nicht fest. „Über das Gebaren der Arbeitgeberseite sind die Beschäftigten ernsthaft erbost. Es sieht nicht danach aus, dass die anstehende Internationale Pflanzenmesse (IPM) eine Veranstaltung der Harmonie wird“, sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum. „Wer gegen alle Lippenbekenntnisse die Floristik weiter im Niedriglohnbereich festnageln will, muss sich nicht wundern, wenn die Beschäftigten dagegen auf die Barrikaden gehen.“
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
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