Chancengründungen gestiegen – Notgründungen gesunken - Brossardt: „Bayern insgesamt auf Platz 4 der Gründungen“. - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt den deutlichen Anstieg von „Chancengründungen“. Diese sind wachstumsorientiert, innovativ sowie überdurchschnittlich beschäftigungsintensiv. Insgesamt stiegen diese Gründungen im Jahr 2017 in Deutschland um acht Prozent auf 333.000 Personen. „‘Chancengründer‘ sind für unser Land enorm wichtig. Sie sind auch digitaler, kapitalintensiver und haben länger Bestand als andere Gründungen. Zusammengenommen ist das eine gute Grundlage für mehr Innovationen“, so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Laut KfW-Gründungsmonitor ist die Gesamtzahl an Gründern im Jahr 2017 auf einen historischen Tiefpunkt gesunken. Nur insgesamt 557.000 Personen haben 2017 in Deutschland den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Ein Jahr zuvor waren es mit 672.000 Personen noch rund ein Fünftel mehr. „Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt lässt bereits seit mehreren Jahren die Gründungstätigkeiten sinken. Bei der Abwägung zwischen einer Gründung oder einer attraktiven Beschäftigungsmöglichkeit wird immer öfter die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gewählt“, erklärt Brossardt. So sanken die „Notgründungen“, also die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit aufgrund mangelnder Alternativen, um 22 Prozent auf 129.000 Personen.
Im bundesweiten Ranking der Gründungen belegt der Freistaat den 4. Platz. In Bayern gab es im Zeitraum zwischen 2015 und 2017 im Jahresdurchschnitt 139 Gründungen pro 10.000 Einwohner. Das sind 19 weniger als in der Vorperiode. Damit ist der Rückgang weit schwächer als in den meisten deutschen Ländern. Die vbw unterstützt die Förderung von Gründern und begrüßt die Absicht des Freistaats, zu ihren Gunsten weitere steuerliche und bürokratische Erleichterungen umzusetzen. „Das geht aber noch nicht weit genug. Wir müssen Start-Ups mit etablierten Playern besser vernetzen und Kooperationen fördern. Der Staat muss die dafür notwendigen Plattformen bereitstellen“, betont Brossardt und fügt hinzu: „Innovationen sind wichtig für den Standort. Insbesondere Gründer gestalten den technologischen Wandel entscheidend mit – das müssen wir mit allen gebotenen Mitteln fördern, damit unser Standort auch morgen noch zur Spitze gehört.“
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