16.08.2023 - Der Energiepreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im zweiten Quartal 2023 weiter gesunken. Er hat mit 169,6 Punkten um 14 Prozent im Vergleich zum Vorquartal nachgegeben. „Trotz der Entspannung liegen die Energiepreise weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Energiepreisindex lag im zweiten Quartal 2023 gut 53 Prozent über dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Krise. Die Kosten für Energie liegen für die Unternehmen weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Der Index für Primärenergie ist im ersten Quartal 2023 um 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 177,1 Punkte gesunken. Verglichen mit dem Jahresdurchschnitt von 2019 verzeichnete der Index noch immer ein Plus von 59,6 Prozent.
Der Preisindex für Sekundärenergie ist im Vergleich zum Vorquartal um 9,5 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Jahr 2019 lag der Sekundärenergiepreisindex im 2. Quartal noch um 47 Prozent höher. Auch der Strompreisindex liegt mit 170,4 Punkten im zweiten Quartal weiterhin um über die Hälfte höher als vor der Corona-Pandemie (+53,5 Prozent).
Energiepreise sinken im 2. Quartal, liegen aber weiterhin über Vorkrisenniveau
Die vbw fordert zusätzliche Maßnahmen von der Bundesregierung, um Unternehmen zu entlasten: „Es müssen alle staatlichen Kostenbestandteile für Energie gesenkt beziehungsweise ausgesetzt werden. Dazu gehört etwa die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum“, erklärt Brossardt und ergänzt: „Ein effektiver Industriestrompreis ist überfällig. Wir benötigen wettbewerbsfähige Strompreise. Das ist ein wichtiger Standortfaktor, der beste Carbon-Leakage-Schutz und ein Treiber für die Dekarbonisierung. Der angestrebte Brückenstrompreis des Wirtschaftsministeriums, der bis 2030 gelten soll, ist ein wichtiger Schritt. Klar ist aber auch, dass die Strompreise bei internationalen Wettbewerbern immer noch darunter liegen. Die Bundesregierung muss rasch eine belastbare Lösung vorlegen.“
Daneben erwartet die vbw, dass beim Aufsetzen eines Industriestrompreises aus den Fehlern der Energiepreisbremsen gelernt wird. „Bei der Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit darf es keine unsachgemäßen Beschränkungen geben. Die Politik muss einen unkomplizierten und bürokratiearmen Zugang für Unternehmen ermöglichen. Aufgrund des europarechtlichen Beihilferahmens wirken die Energiepreisbremsen bei großen Abnehmern kaum oder gar nicht. Künftige Hilfen müssen über die ganze Breite der Wirtschaft ihre volle Wirkung entfalten können“, fordert Brossardt abschließend.
Zur Berechnungsmethode: In den vbw Energiepreisindex fließen insgesamt 14 Einzelpreisindikatoren zu neun unterschiedlichen Energiearten ein. Die Gewichtung der einzelnen Energiearten erfolgt entsprechend ihrem jeweiligen Verbrauch in Bayern. Weitere Erläuterungen zum vbw Energiepreisindex finden Sie unter www.vbw-bayern.de/Energiepreisindex.
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
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