Mit der Ehrenurkunde des zweiten Bundessiegers (von links) Albert Lienemann, Sebastian Oster, Reiner Hofdmann und Thomas Kroll. - Präsident Albert Lienemann überreicht dem Vulkaniseur und zweiten Bundessieger Sebastian Oster eine Ehrenurkunde. - Die Vielfältigkeit des Handwerks wird einem im eigenen Alltag kaum bewusst. Unter den rund 130 Berufen gibt es auch einige, von denen man kaum je gehört hat. Vulkaniseur (Ausbildungsberuf: Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik) ist einer von ihnen.
Der Wittmunder Sebastian Oster ist in diesem Beruf tätig und ist Ende des vergangenen Jahres sogar zweiter Bundesieger des praktischen Leistungswettbewerbs in seinem Gewerk geworden. Nun hat Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland, den 21-Jährigen in der Firma Reifencenter Hofdmann GmbH besucht und ihm seine Urkunde überreicht. „Eine Teilnahme am Leistungswettbewerb ist immer eine bereichernde Erfahrung. Herr Oster kann stolz darauf sein, auf Bundesebene ganz vorn mit dabei zu sein“, sagte Lienemann.
Doch was genau ist dieser Beruf, in dem Sebastian Oster brilliert? Vulkaniseure sind im Grunde Ärzte für Fahrzeugreifen. Denn nicht jeder Reifen mit einer Beschädigung muss umgehend entsorgt werden. Egal, ob LKW- oder Traktor-Reifen, mit den großen und modernen Geräten der Firma Hofdmann in Wittmund lassen sie sich alle problemlos erhitzen und pressen, damit das neue Material mit den Reifen verschmilzt und sie wieder einsatzfähig macht. Neben Reifen gehören auch Förderbänder oder Fallschutzmatten zu den Patienten der Vulkaniseure.
Sebastian Oster liebt seine Arbeit. „Ich habe das große Glück, dass mir mein Beruf Spaß macht“, sagte der Wittmunder. Ein Glück, das Sebastian Oster so nie geplant hatte. Der junge Mann wollte nach dem Abbruch seines Fachabiturs eigentlich Kfz-Mechatroniker werden. Ein Praktikum bei der Firma Hofdmann hat ihn dann allerdings auf seinen heutigen Beruf aufmerksam gemacht. Meister Thomas Kroll und Chef Reiner Hofdmann sind froh darüber, dass Sebastian Oster sich damals für die Ausbildung zum Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik entschieden hat und sind stolz auf den zweiten Platz, den ihr Schützling beim Bundesentscheid des praktischen Leistungswettbewerbs belegt hat. Eine Erfolgsgeschichte, die zeigt, dass ein Umweg in Sachen Schul- und Berufsbildung manchmal genau der richtige ist.
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