Mit dem 8. Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken ist der Zahntechnikermeister und Geschäftsführer Sören Hohlbein aus Hessen durch den ZDH-Präsidenten Hans Peter Wollseifer, den VDB-Vorsitzenden Guy Selbherr sowie durch die Leiterin der Abteilung Mittelstandspolitik im Bundeswirtschaftsministerium Dr. Sabine Hepperle ausgezeichnet worden. Ursprünglich sollte der Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) im März in München verliehen werden. Bedingt durch die Pandemie wurden die Preise dieses Jahr im kleinen Kreis direkt in den Betrieben durch die jeweilige Bürgschaftsbank übergeben. Der zweite Platz geht an Gina Benz mit ihrem Unternehmen Benz Feinkostmanufaktur GmbH aus Köngen in Baden-Württemberg. Als Dritte geehrt wurden die Geschäftsführer Natalie Rosner und Franz Joseph Rosner mit ihrem Unternehmen Brillenhelden GmbH aus Leinefelde-Worbis in Thüringen. Die drei Unternehmen setzten sich gegen insgesamt sieben Finalisten aus einer hohen Anzahl an geförderten Handwerksbetrieben durch. Den Handwerkspreis der deutschen Bürgschaftsbanken vergibt der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) seit 2012 zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).
Sören Hohlbein punktet mit digitaler Zahntechnik und Automatisierung
Im Industriegebiet Hofheim-Wallau hat Sören Hohlbein im Jahr 2008 sein Unternehmen aufgebaut, das die Zahntechnik revolutioniert. Dort wird Zahnersatz vollautomatisiert produziert. Kunden sind Dentallabore, die dadurch in der Lage sind, dem starken Kostendruck und der Produktionsverlagerung in der Branche etwas entgegenzusetzen. Der Zahnarzt bestellt direkt beim Labor. Als innovativer Dienstleister nimmt Sören Hohlbein diesen die Arbeit ab und erledigt die teuren Arbeitsschritte. Das Labor übernimmt dann die letzten zehn Prozent Veredelung. Neben den geringeren Kosten profitieren alle Beteiligten von höchster Qualität und Effizienz in der Fertigung. Kleine Industrieroboter fahren auf einer Schiene zwischen den Regalen und den CNC-Fräsmaschinen, aus Rohlingen werden binnen Minuten fertige, bereits konfektionierte Produkte. Alles läuft vollautomatisch, gesteuert von selbstentwickelter Software. Der Zahntechnikermeister hat schon weitere Ideen in der Pipeline. Als nächstes sind Mundscanner geplant und Patienten werden sich freuen: Zur Abformung müssen sie dann nicht mehr in unangenehme Knete beißen.
Zahntechnikermeister Sören Hohlbein: „Meine Idee, konsequent zu automatisieren und zu digitalisieren, ist die einzige Chance für das Zahntechniker-Handwerk, sich zukunftssicher aufzustellen. Die Bürgschaftsbank Hessen ist hierbei ein zuverlässiger Partner und leistet großartige Unterstützung.“ Mit dieser hat Sören Hohlbein das Budget einer Entwicklungsabteilung finanziert, Lagerkapazitäten erweitert und erneut Software-Entwicklungen auf den Weg gebracht. Außerdem soll die Energieeffizienz der Anlagen weiter optimiert werden. Die Finanzierung des zukunftsorientierten Vorhabens erfolgte über eine stille Beteiligung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Hessen (MBG H), die von der Bürgschaftsbank mit einer Garantie unterlegt wurde.
„Die Digitalisierung ermöglicht Handwerksbetrieben, neue Märkte zu erschließen und auf bestehenden Märkten wettbewerbs- und damit zukunftsfähig zu bleiben. Alle drei Preisträger zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung riesig sind – jeder sollte sie ergreifen und die Potenziale der Digitalisierung für sein Unternehmen heben“, betont ZDH-Präsident Wollseifer.
„Bürgschaftsbanken, Mittelständische Beteiligungsgesellschaften und das Handwerk können auf viele Jahrzehnte erfolgreicher Partnerschaft zurückblicken. Jeder vierte mit Bürgschaften oder Garantien in Deutschland unterstützte Betrieb kommt aus dem Handwerk. Dabei helfen diese Instrumente neue Unternehmen anzustoßen wie die Preisträger Benz Feinkostmanufaktur oder die Brillenhelden GmbH oder künftige Herausforderungen wie die der Digitalisierung besser zu meistern. Zu sehen ist dies beim Preisträger Sören Hohlbein. Alles ist ein aktiver Beitrag zu einem erfolgreichen Strukturwandel“, ergänzt VDB-Vorsitzender Selbherr.
Für den Handwerkspreis werden erfolgreiche Unternehmen nominiert, die in den letzten drei Jahren eine Bürgschaft bekommen haben. Die Vorschläge kommen von den Bürgschaftsbanken. In der Jury sitzen Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums, des Handwerks und des VDB.
Der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB) ist die gemeinsame Interessenvertretung der rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen 17 Bürgschaftsbanken und Beteiligungsgarantiegesellschaften sowie der 15 Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften (MBGen) in Deutschland. Der VDB ist zentraler Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft in allen Fragen rund um die Themen Bürgschaften, Garantien und Beteiligungen. Er ist Mitglied im AECM, dem europäischen Verband der Bürgschaftsbanken, und vertritt die Interessen seiner Mitglieder auch auf EU-Ebene.
Informationen zum VDB unter: www.vdb-info.de
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) mit Sitz in Berlin vertritt die Interessen von 1 Million Handwerksbetrieben in Deutschland mit mehr als 5,4 Millionen Beschäftigten, rund 360.000 Auszubildenden und rund 560 Milliarden Jahresumsatz. Als Spitzenorganisation der Wirtschaft bündelt der ZDH die Arbeit von 53 Handwerkskammern, 48 Fachverbänden des Handwerks auf Bundesebene sowie wirtschaftliche und sonstige Einrichtungen des Handwerks. Der ZDH dient der einheitlichen Willensbildung in allen grundsätzlichen Fragen der Handwerkspolitik. Er vertritt die Gesamtinteressen des Handwerks gegenüber den nationalen staatlichen Einrichtungen und Parlamenten, der Europäischen Union und internationalen Organisationen.
Informationen zum ZDH unter www.zdh.de
Zentralverband des Deutschen Handwerks
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin