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Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben: Die Welt ist nicht aus den Fugen - trotz Trump und Brexit. Überzeugende Konjunkturwerte im Handwerk, fast 2% Wachstum in Deutschland und Rekordeinnahmen bei den Steuern. Alles in allem gute Gründe mit Optimismus in die Zukunft zu blicken.

Dennoch schwingt derzeit in vielen Gesprächen Sorge, ja in Teilen auch Angst mit. Gerade im Gespräch mit Wirtschaftsvertretern kommt oft die Aussage: „Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten.“ Großen Anteil daran hat, neben der Finanzkrise und der Flüchtlingssituation, die demokratische (!) Wahl von US-Präsident Trump.

Die bisherige westliche Ordnung scheint sich aufzulösen.

Im schnellen Galopp begann er sofort nach seiner Amtseinführung damit, Pläne umzusetzen, die er während des Wahlkampfes angekündigt hatte: Ausstieg aus dem pazifischen Wirtschaftsbündnis TTP, Zustimmung zum Bau von höchst umstrittenen Ölpipelines (Klimaschutz ade) und harsche, drohende Worte in Richtung NATO und EU (Wertegemeinschaft ade). Zu diesem amerikanischen Szenario gesellt sich dann noch die Ankündigung eines harten Brexit. Die bisherige westlich Ordnung scheint sich aufzulösen. Vielen macht dies Angst.

Die Weltordnung wird sich wandeln. Sie wird multipolar werden und speziell für Deutschland und die europäischen Staaten gilt es sich in diesen neuen Konstellationen auch neu auszurichten und offen zu sein für andere Partnerschaften. Wir sind eine weltoffene Gesellschaft und dürfen uns diese nicht von Strömungen, die Nationalismus und Protektionismus predigen, zerstören lassen. Gelassenheit in der Krise, eine gewisse Grundzuversicht, vielleicht auch eine Rückbesinnung auf den ursprünglichen europäischen Gedanken und Frieden und Freiheit sowie das Festhalten an unseren Werten sind dazu geeignete Mittel.

 

Gezielte Lösung der Aufgaben… dann wird 2017 gut

 Neujahrswünsche und Empfänge haben derzeit naturgemäß Hochkonjunktur. Bislang ist mir noch niemand begegnet, der seinen Wünschen für 2017 nicht ein warnendes „Aber“ hinzufügt hat. Es geht uns ja im Großen und Ganzen gut, aber .....

Die weltweiten Krisen haben erwartungsgemäß auch vor unserem Land nicht halt gemacht und Terroranschläge sowie Übergriffe haben eine tiefe Verunsicherung und Angst innerhalb der Bevölkerung verursacht. Das ist verständlich, doch es darf nicht dazu führen, dass sich alles Handeln und politische Agieren nur noch dem Aspekt Sicherheit widmet und weitere, wichtige Themen gar nicht mehr Gegenstand der öffentlichen Diskussion sind.

„Die Regierungen im Bund und im Land stehen in der Verantwortung, „die Wirtschaftsmacht von nebenan“ mit sinnvollen Gesetzen zu flankieren.“

Die Wirtschaft ist in unserem Land der Anker für Stabilität. Das Handwerk übernimmt dabei für die Inlandswirtschaft eine besondere Rolle, die den Bürgern Versorgung, Arbeitsplätze, Auskommen und jungen Menschen Ausbildungsplätze sichert. Deshalb stehen die Regierungen im Bund und im Land in der Verantwortung, „die Wirtschaftsmacht von nebenan“ mit sinnvollen Gesetzen zu flankieren. Aus purem Wahlaktionismus jetzt ausschließlich die Karte Sicherheit zu spielen, geht an der Realität vorbei. Vielmehr ist es von grundlegender Bedeutung, dass Fragen zu den sozialen Sicherungssystemen, zur Rente, ganz wichtig zur Steuergerechtigkeit nicht vor sich hergeschoben werden, sondern mit Weitblick und breitem Konsens grundlegend gelöst werden.

Auch eine solide, vorausschauende Außenpolitik, die Fehler der Vergangenheit erkennt und sich neu ausrichtet, ist eine Mammutaufgabe, die gestemmt werden muss. Wenn in diesen Bereichen sinnvolle Lösungen gefunden werden, dann wird 2017 auch ein gutes Jahr.

Handwerkskammer für Schwaben

Siebentischstraße 52-58

86161 Augsburg

 www.hwk-schwaben.de