Rheinland-pfälzische Wirtschaft ist erst einmal erleichtert nach dem Wahlergebnis in Frankreich - Nach der der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich ist klar: Die Franzosen werden bei der Stichwahl am 7. Mai eine Richtungsentscheidung treffen, die nicht nur für ihr Land, sondern auch für das Verhältnis zu den Nachbarländern und für die Zukunft der Europäischen Union von großer Tragweite ist.
Macron ( i. Bild ) lag laut dem Ergebnis bei France 2 mit 23,7 Prozent vor der Rechtspopulistin Le Pen mit 21,7 Prozent. Während sich der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron für eine enge Zusammenarbeit mit Deutschland und eine Stärkung der EU ausspricht, strebt die Vorsitzende des rechtspopulistischen Front National, Marine Le Pen, den Austritt Frankreichs aus der EU und eine protektionistische Wirtschaftspolitik an.
„Frankreich ist der mit Abstand wichtigste Auslandspartner der rheinland-pfälzischen Wirtschaft“, erklärt Volker Scherer, Sprecher International der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). „Viele Unternehmen unterhalten enge Geschäftsbeziehungen mit unserem Nachbarland und schauen daher gespannt, zum Teil auch mit Sorge auf den Ausgang der Präsidentschaftswahlen.“
Ein eventueller Austritt Frankreichs aus der Eurozone oder aus der Europäischen Union wäre ein dramatischer Einschnitt und könnte die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich massiv belasten. Auch andere Maßnahmen zur Abschottung könnten vielen Unternehmen ihre Aktivitäten in Frankreich erschweren. „Es besteht aber die berechtigte Hoffnung, dass sich in Frankreich am Ende die Einsicht durchsetzt, dass die europäische Integration und der Binnenmarkt für alle beteiligten Länder von großem Wert sind“, so Scherer.
Im vergangenen Jahr haben rheinland-pfälzischen Unternehmen Waren im Wert von rund 5,4 Mrd. Euro nach Frankreich ausgeführt. Sie machten damit 10,2 Prozent der gesamten rheinland-pfälzischen Exporte aus (Rang 1). In umgekehrter Richtung wurden Waren für rund 2,9 Mrd. Euro aus Frankreich nach Rheinland-Pfalz eingeführt. Dies entspricht einem Anteil von 8,4 Prozent der gesamten rheinland-pfälzischen Importe (Rang 3).
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