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vbw: In Afrika bestehen noch viele ungenutzte Marktchancen. Brossardt: „Stabilisierung des Nachbarkontinents schafft eine Win-win-Situation“. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. betont die Bereitschaft der bayerischen Wirtschaft, ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Afrika zu leisten. „Nur wenn Afrika Fortschritte in Sachen Frieden und Wohlstand macht, haben die Menschen dort eine Bleibeperspektive“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt auf der vbw Veranstaltung „Dialog International – Investitionspartnerschaft mit Afrika“, an der unter anderem der Bundesminister für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, Dr. Gerd Müller, teilnahm.


Ein stabiler und wirtschaftlich erfolgreicher Nachbarkontinent schafft nach Überzeugung der vbw eine Win-win-Situation, denn in Afrika bestehen viele ungenutzte Marktchancen für die Unternehmen des Freistaats. „Das Exportvolumen Bayerns nach Afrika betrug 2016 rund 2,6 Milliarden Euro. Damit gingen insgesamt nur 1,4 Prozent der Exporte des Freistaats nach Afrika. Umgekehrt importierte der Freistaat 2016 Waren im Wert von 2,4 Milliarden Euro aus Afrika, das entspricht einem Anteil von 1,5 Prozent aller Importe. Auch der Bestand an Direktinvestitionen bayerischer Unternehmen in Afrika ist relativ niedrig. Angesichts der Größe des Kontinents können wir mit diesem Ausmaß der wirtschaftlichen Verflechtung nicht zufrieden sein“, sagte Brossardt


Die vbw sieht vor allem Chancen beim Ausbau der Infrastruktur, im Energiesektor sowie bei der Zulieferung von Maschinen und Anlagen für sich entwickelnde Wirtschaftszweige, wie etwa die Textilwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion. Sie macht aber auch klar, dass die bayerische Wirtschaft vor allem verlässliche und sichere Investitionsbedingungen in Afrika braucht. „Wir begrüßen es, dass der von Bundesminister Dr. Müller vorgelegte ‚Marshallplan mit Afrika‘ vorsieht, die Entwicklungshilfe künftig deutlich stärker als bisher an die konkrete Reformbereitschaft einzelner Staaten zu knüpfen. Es ist richtig, die Staaten in die Verantwortung zu nehmen und sie selbst Reformprogramme entwickeln zu lassen. Nur so werden nachhaltige Strukturen geschaffen und die lokale Wirtschaft gestärkt. Diese ‚harte Konditionalität‘ von Hilfen ist ein zentraler Punkt beim Neubeginn der Beziehungen“, so Brossardt.

Die vbw sieht dabei bereits positive Signale. „Wir begrüßen, dass sich die Afrikanische Union auf eine Agenda 2063 verständigt hat. Einige Länder kommen bei ihren Reformen voran, wie etwa Ruanda oder Äthiopien. Diesen Weg muss Afrika entschlossen weitergehen“, so Brossardt.

ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.
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