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Round Table „Inhalte einer modernen Frauenpolitik“ - Brossardt: „Familien brauchen eine noch bessere Betreuungsinfrastruktur“ Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. spricht sich für eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und eine steigende Zahl von Frauen in Führungspositionen aus. Pauschalen Vorgaben erteilte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt im Rahmen eines Round Tables über die Inhalte moderner Frauenpolitik aber eine klare Absage: „Quoten und Zwangsregelungen – wie etwa das Rückkehrrecht in Vollzeit – schaffen bürokratische Lasten und schränken das Selbstbestimmungsrecht der Unternehmen ein. In der betrieblichen Praxis sind sie zudem schlichtweg nicht praktikabel.“

Die zwischen Frauen und Männern verschiedenen Karriere- und Entgeltentwicklungen sind laut vbw maßgeblich auf unterschiedliche Berufsbiografien zurückzuführen. Der vbw Hauptgeschäftsführer dazu: „Die Wirtschaft tut aus eigenem Antrieb sehr viel für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Laut dem Unternehmensmonitor des Bundesfamilienministeriums bieten 99 Prozent aller Betriebe in Deutschland familienfreundliche Maßnahmen an.“ Firmen helfen etwa beim Wiedereinstieg nach einer Kinderpause, bei der Organisation der Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen, oder über das Angebot flexibler Arbeitszeiten. „Die gestiegenen Erwerbsquoten von Frauen zeigen, dass alle Anstrengungen von Seiten der Arbeitgeber wirken“, unterstreicht Brossardt.

Nach Ansicht der vbw geht es auch darum, traditionelle Rollenbilder zu verändern. Brossardt betont: „Zentral ist, dass die Berufs- und Branchenwahl von Frauen verbreitert wird. Vor allem technische Berufe bieten hervorragende Chancen – die bislang aber überwiegend von Männern ergriffen werden. Wir müssen Frauen für die MINT-Fächer begeistern. Die Verbände leisten hier ihren Beitrag: Seit Jahren engagieren wir uns mit zahlreichen Projekten für den weiblichen MINT-Nachwuchs – das fängt schon in der Schule an.“

Statt die Unternehmen mit fixen Vorschriften zu belasten, fordert die vbw mehr politische Anstrengungen zugunsten einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Der Staat muss durch eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Infrastruktur für Betreuung und Pflege die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Oft sind es die Frauen, die den größeren Teil der Kinderbetreuung oder Pflege leisten. Daher sind und bleiben Kindertagesstätten und Ganztagesschulen ganz entscheidend, deren Angebote sich flexibel an die Arbeitsrealität der Eltern anpassen. Der Status quo ist für viele Frauen unbefriedigend – vor allem dann, wenn sie Führungspositionen anstreben“, hebt Brossardt hervor.


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