Brossardt: „13.000 Arbeitsplätze im Freistaat gefährdet“ - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. wendet sich deutlich gegen die Einführung einer Bürgerversicherung. „Die von der SPD erhobene Forderung ist gefährlich. Das deutsche Gesundheitssystem ist qualitativ hervorragend und sozial gerecht. Ein Systemwechsel zu einer Einheitskasse hätte nicht nur gravierende Folgen für das Niveau der Gesundheitsversorgung, sondern würde für Arbeitgeber, Arbeitnehmer, das Gesundheitssystem und die gesamte Wirtschaft Belastungen in Milliardenhöhe bedeuten“, warnt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt (i.Bild).
Für das Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherung (PKV) würde ein Einstieg in die Bürgerversicherung das wirtschaftliche Aus bedeuten. Gefährdet wäre davon insbesondere auch die bayerische Wirtschaft. Rund 20 Prozent der Privatversicherten sind bei Unternehmen mit Sitz in Bayern versichert. Als bedeutende Versicherungsstandorte im Freistaat wären von einer Bürgerversicherung rund 13.000 Arbeitsplätze in München, Nürnberg und Coburg betroffen.
Die Arbeitgeber hätten im Falle einer „paritätischen Bürgerversicherung“ mit deutlich höheren Ausgaben zu rechnen. Ihre Lohnzusatzkosten würden um bis zu 57 Prozent steigen. Um diesen dramatischen Anstieg für Unternehmen – von der Aktiengesellschaft bis zum Kleinbetrieb – zu quantifizieren, stellt die vbw den Unternehmen in Bayern und Deutschland unter www.BuergerversicherungsRechner.de online einen Belastungsrechner zur Verfügung.
„Die Abschaffung der PKV ist und bleibt ein Irrweg“, warnt Brossardt: „Im Gegensatz dazu steht der Systemwettbewerb zwischen gesetzlicher und privater Krankenkasse im Interesse derer, denen Arbeitsplätze, die medizinische Infrastruktur und der Wettbewerb in Deutschland am Herzen liegen.“
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