„Der Arbeitsmarkt 2018 hat sich sehr gut entwickelt. Dies ist auch der positiven konjunkturellen Entwicklung geschuldet. Erfreulich sind besonders der Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit und die Fortschritte bei der Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.“ Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung Im Jahresdurchschnitt 2018 waren in Deutschland 2.340.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit reduzierte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 193.000. Einen großen Anteil an diesem Rückgang hat hierbei der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich 2018 durchschnittlich auf 3.286.000 Personen. Das waren 231.000 weniger als im Vorjahr. Da die Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik geringer war als vor einem Jahr, ist die Unterbeschäftigung im Jahresdurchschnitt stärker zurückgegangen als die Arbeitslosigkeit.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben 2018 weiter zugenommen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt um 562.000 auf 44,83 Mio. gestiegen. Damit erreichte die Erwerbstätigkeit ihren höchsten Stand seit der Wiedervereinigung.
Arbeitslosenzahl im Jahr 2018: 2.340.000 Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -193.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vorjahr: -0,5 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent
Wie schon in den Vorjahren hat die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 2018 stärker zugenommen als die Erwerbstätigkeit. Sonstige Formen der Erwerbstätigkeit, z.B. geringfügige Beschäftigung oder Selbstständigkeit, waren weiterhin rückläufig. Im Juni 2018 waren 32,87 Mio. Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 705.000 mehr als ein Jahr davor. Die Konjunktur erklärt den kräftigen Beschäftigungsanstieg nur zum Teil. Andere Faktoren wie der sektorale Wandel, eine hohe Arbeitsmarktanspannung und Zuwanderung gewannen an Bedeutung für die Beschäftigung und führten zu einem stabilen Aufwärtstrend.
Arbeitskräftenachfrage
Der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen lag im Jahresdurchschnitt 2018 bei 796.000. Das waren 66.000 mehr als im Vorjahr. Die meisten Stellenangebote richteten sich 2018 an Arbeitskräfte in den Bereichen Verkehr und Logistik, Verkauf, Metall, Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Energie- und Elektrotechnik sowie Gesundheit.
Der BA-X, ein saisonbereinigter Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland, bewegte sich im gesamten Jahr 2018 über 250 Punkte und hat sich damit auf einem hohen Niveau eingependelt. Zum Jahresende steht er – ebenso wie im Dezember 2017 – bei 253 Punkten.
Trotz der sehr hohen Nachfrage nach Arbeitskräften kann man nach wie vor nicht von einem umfassenden Fachkräftemangel sprechen. Gleichwohl nimmt die Zahl der Berufe zu, in denen Engpässe zu verzeichnen sind. Dies gilt vor allem für Berufe in der IT, in der Energietechnik, in Bau- und Ausbauberufen sowie bei Gesundheits- und Pflegeberufen.
Geldleistungen
Insgesamt 715.000 Personen erhielten 2018 durchschnittlich Arbeitslosengeld, 30.000 weniger als 2017.
Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten betrug nach hochgerechneten Werten im Jahr 2018 im Rechtskreis SGB II rund 4.144.000. Nach dem Anstieg im Vorjahr ist ihre Zahl um 218.000 gesunken. Ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher ist nicht arbeitslos gemeldet. Das liegt daran, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden. Arbeitslos gemeldet waren 2018 im Rechtskreis SGB II durchschnittlich 1.538.000 Personen.
Den ausführlichen Jahresrückblick 2018 finden Sie im Internet unter https://statistik.arbeitsagentur.de.
Bundesagentur für Arbeit
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