IG BAU fordert einen Euro mehr pro Stunde und volle Ost-West-Angleichung - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat die Forderung für die Tarifrunde im Gebäudereiniger-Handwerk aufgestellt. Für die rund 600 000 Beschäftigten in der Branche soll es einen Euro mehr pro Stunde geben.
Für den Osten besteht die IG BAU zudem auf Lohnangleichung Ost-West bis spätestens 2019. Das hat die IG BAU-Bundestarifkommission an diesem Wochenende in Frankfurt/Main beschlossen. „Wir wollen endlich raus aus dem Niedriglohn“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux. „Reinigen ist ein Knochenjob und muss fair bezahlt werden.“
Die Lohnangleichung Ost-West ist im Gebäudereiniger-Handwerk seit der Wiedervereinigung ein Dauerthema bei jeder Tarifverhandlung. Bereits im Jahr 2011 waren die Arbeitgeber schon einmal weiter als heute. Damals vereinbarten sie mit der IG BAU, die Ostlöhne bis 2019 an die Löhne im Westen anzugleichen. Vor einem Jahr haben die Arbeitgeber die Vereinbarung jedoch einseitig gekündigt. Derzeit besteht noch eine Ost-West-Lücke von rund zehn Prozent.
„Die Weigerung der Arbeitgeber, im Osten das Gleiche zu bezahlen wie im Westen, wird langsam absurd“, sagte Ulrike Laux. „Nicht nur wegen der Lohnmauer, die nach einem Vierteljahrhundert immer noch steht. Sondern, weil es schon längst Praxis ist, dass viele Ost-Betriebe den Westlohn zahlen, weil sie anders keine Mitarbeiter mehr finden. Es ist doch nicht zu viel verlangt, die Lohnungerechtigkeit endlich zu beseitigen.“
Die Tarifverhandlungen beginnen am 16. Mai in Leipzig.
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