Wertpapiere an 76 Meister überreicht. Handwerkskammer verabschiedet die neuen Meister im Jahrgang 2016/17. Als Bester bestand Andreas Moor aus Emden seine Prüfung. - Der Meisterbrief ist und bleibt das wichtigste Wertpapier im Handwerk. Vor dem Hintergrund europäischer Debatten um die Notwendigkeit dieses Qualitätssiegels bekräftigte die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt in ihrer Festansprache: „Die Meisterpflicht muss bleiben.“
Und ernte dafür von den 400 Gästen auf der Meisterfeier 2017 in der Stadthalle Aurich kräftigen Applaus. Insgesamt feierte die Handwerkskammer für Ostfriesland mit zehn Frauen und 66 Männern in neun Gewerken den Meilenstein in der beruflichen Laufbahn. Von der Ministerin nahmen die Absolventen gemeinsam mit Glückwünschen von Handwerkskammerpräsident Albert Lienemann ihre Zertifikate entgegen. Als Bester seines Fachs wurde Andreas Moor aus Emden ausgezeichnet. Der Tischler konstruierte in der Fachpraxisprüfung einen Hängeschrank in Form eines Diamanten und erhielt dafür die Note „Sehr gut“.
Nach Frauke Heiligenstadt liegen die Stärken des Handwerks in der Meisterpflicht begründet. Darunter verstehe sie die gut ausgebildeten Beschäftigten, die hohe Qualität der Arbeit sowie die innovativen und sicheren Produkte. Die duale Ausbildung und der Große Befähigungsnachweis ermöglichten einen reibungslosen Übergang von der Schule in verantwortungsvolle Tätigkeiten. „Der Meisterbrief ist und bleibt das Fundament einer guten wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Land“, sagte die Ministerin. Viele Länder beneideten Deutschland um diese Erfolgsgeschichte. Ein Gut, welches es auch in Zukunft zu erhalten gelte, so Heiligenstadt weiter.
Auch Kammerpräsident Albert Lienemann ging auf das Thema ein: „Das duale System baut auf den Dreiklang ‚Auszubildender – Geselle – Meister‘ auf. Wir brauchen die hochqualifizierten Meister, damit diese ihr Wissen und Können an den Berufsnachwuchs weitergeben.“ Lienemann ermunterte die „Neuen“, sich nicht hinter den Universitätsabsolventen zu verstecken; stehe der Abschluss doch im Europäischen Qualifikationsrahmen auf gleicher Stufe mit dem Bachelor. „Mit Ihrer Praxiserfahrung gepaart mit theoretischem Fachwissen zählen Sie nicht nur in Deutschland zu den Topqualifizierten, sondern spielen auch international in der Champions League mit.“
Hinrich Röben, stellv. Bürgermeister der Stadt Aurich, gratulierte zur Zielstrebigkeit der Prüflinge. Das Handwerk zähle zu den tragenden Säulen der hiesigen Wirtschaft. Die Betriebe seien so solide wie innovativ und garantierten gute Arbeitsplätze. Viele Türen stünden den Absolventen in Aurich offen, ob in der Selbstständigkeit, in Führungspositionen oder als Ausbilder. „Unsere Wirtschaft braucht qualifizierte und kreative junge Leute, die den Mut haben, langfristig zu planen und eigene Ideen umzusetzen.“
Zukünftige Chancen und Risiken für die jungen Meister sah Ulrich Wiegers in der Entwicklung hin zu einer digitalisierten Arbeitswelt. Der Oberstudiendirektor der BBS II in Emden überbrachte stellvertretend für alle Berufsschulen Glückwünsche. Die jungen Führungskräfte müssten mit der sogenannten Wirtschaft 4.0 umgehen und in den Dialog mit allen Generationen im Unternehmen treten: den Kreativen und den Mutigen, aber auch mit den Zögerlichen und den Ängstlichen. Für die Zukunft appellierte er an die Absolventen, offen für Neues in der Arbeitswelt 4.0 zu sein.
Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich