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Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, hat sich für drei konkrete strukturpolitische Ansätze ausgesprochen, um die duale Berufsausbildung in Deutschland weiterzuentwickeln. „Es gilt, Klein- und Kleinstbetriebe als Orte für Ausbildung und Beschäftigung wieder attraktiv zu machen, das Berufesystem durch eine konsequente Umsetzung des Berufsfamilien-Konzepts zu stärken und die Berufsbilder an das digitale Zeitalter anzupassen,“...

....betont der BIBB-Präsident aus Anlass der Veröffentlichung der neuen Ausgabe der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“ zum Thema „Zukunft Berufsbildung – Entwicklungsperspektiven für die Fachkräftequalifizierung“.

Das, was Großunternehmen mit Kapital und professionellen Personal- und Organisationsstrukturen zum attraktiven Ausbilder und Arbeitgeber macht, so Esser, können Klein- und Kleinstbetriebe aus eigener Substanz heraus nicht realisieren. Sie sollten daher einerseits ihre Kräfte bündeln und als strategische Allianzen versuchen, im Verbund Größeneffekte zu erzielen. Sie bräuchten aber andererseits auch ein angemessenes Service- und Dienstleistungsangebot. „Um dies zu realisieren, bedarf es einer fördernden, dienstleistenden und steuernden Selbstorganisation, also eines betriebsnahen Netzwerkmanagements, sowie einer damit verbundenen Unterstützung von Kammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen,“ sagt Esser. „Hier sind Initiativen unerlässlich, die in den Regionen neue und innovative Impulse setzen.“

Ein derartiger Ansatz zur Verbesserung der „Marke“ duale Berufsausbildung muss aber nach Auffassung des BIBB-Präsidenten mit beschäftigungspolitischen Maßnahmen gekoppelt werden. Hierzu zählt Esser die Verbesserung einer Work-Life-Balance, auskömmliche Löhne und attraktive Karrierepfade. „Ohne diese Verbindung werden alle bildungspolitischen Initiativen zur Stärkung der dualen Berufsausbildung letztendlich ins Leere laufen,“ mahnt Esser.

Das Berufssystem müsse zudem durch eine konsequente Umsetzung des Berufsfamilien- beziehungsweise Berufsgruppenkonzepts wieder attraktiver gemacht werden. Gerade Berufe mit geringen Ausbildungszahlen könnten hiervon profitieren. „Je breiter ein Berufsbild ist und je mehr Anerkennungsmöglichkeiten mit einem Berufsabschluss verbunden sind, desto attraktiver ist der Beruf für junge Menschen.“

Außerdem müssen – so Esser weiter – die Berufsbilder mit dem digitalen Zeitalter Schritt halten. „Das duale System mit ‚smart companies‘ und ‚smart schools‘ muss unsere Vision sein.“ Berufsbildung 4.0 sei insgesamt relevant für die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung. „Es gilt daher, die Chancen des digitalen Wandels für die duale Berufsausbildung zu nutzen.“

Darüber hinaus, so der BIBB-Präsident abschließend, sei es aber nach wie vor erforderlich, an den Themen weiterzuarbeiten, die als „Dauerbrenner“ in der beruflichen Bildung quasi gesetzt sind: die Verbesserung von Durchlässigkeit und Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung auf Basis des Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmens, die Internationalisierung, die Inklusion sowie die Stärkung des Lernortes Berufsschule.

Weitere Informationen im BWP-Editorial „Zukunftsfragen zur Berufsbildung“ von BIBB-Präsident Esser unter www.bibb.de/bwp-8335

Bundesinstitut für Berufsbildung
Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn

 


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