Jedes fünfte Einzelunternehmen wird von einer Frau geführt - Anteil hat sich seit Jahrtausendwende verdoppelt- Das ostsächsische Handwerk wird weiblicher: 3.515 der insgesamt 17.326 Einzelunternehmen im Kammerbezirk Dresden werden aktuell von Frauen geführt. Das ist ein Anteil von 20 Prozent, wie die aktuelle Betriebsstatistik der Handwerkskammer Dresden (Stand 30. Juni 2018) zeigt. Damit hat sich der Wert in den vergangenen 20 Jahren nahezu verdoppelt. 1999 lag der Wert noch bei elf Prozent (2.196 von Frauen geführte Einzelunternehmen bei einer Gesamtzahl von 14.668). Er ist seither kontinuierlich gestiegen. Vor fünf Jahren lag er bei 16 Prozent.
Die meisten Einzelunternehmerinnen finden sich im Friseur- und Kosmetiker-gewerbe - sowohl quantitativ als auch prozentual. Hier führen 1.123 bzw. 876 Frauen die Geschäfte, was einem Anteil von 88 bzw. 96 Prozent, gemessen an allen Einzelunternehmen, entspricht. Dahinter folgen Maßschneiderinnen (266 Einzelunternehmerinnen/91 Prozent) und Fotografinnen (211 Einzelunternehmerinnen/49 Prozent). Anteilsmäßig betrachtet gibt es zudem überdurchschnittlich viele Einzelunternehmen in der Zahntechnik (46 Prozent) sowie im Bäcker- und Konditorenhandwerk (mit 16 bzw. 38 Prozent), die in weiblicher Hand liegen.
"Gerade weil das Handwerk noch immer von vielen als Männerdomäne angesehen wird, ist es ein sehr erfreuliches Ergebnis, dass sich der Anteil an Einzelunternehmerinnen im Handwerk in den vergangenen knapp 20 Jahren nahezu verdoppelt hat", so Manuela Salewski, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Dresden. Hinsichtlich der statistischen Werte, dass Unternehmerinnen nicht nur in den traditionell eher weiblich dominierten Berufen wie Friseur oder Kosmetiker eine Rolle spielen, ergänzt sie: "Natürlich gibt es hier weiter Luft nach oben. Die Zahlen sind jedoch Beleg dafür, dass Frauen auch im Handwerk eine immer größere Rolle spielen - auch in Berufen, die eher den Männern zugeordnet werden."
Betriebsstatistik allgemein
Die Handwerkskammer Dresden, deren Kammerbezirk die Landkreise Bautzen, Görlitz, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Landeshauptstadt Dresden umfasst, veröffentlicht regelmäßig ihre aktuelle Betriebsstatistik. Zum Ende des ersten Halbjahres 2018 waren 22.122 Mitgliedsbetriebe eingetragen, 17.326 davon in der Rechtsform der Einzelunternehmen (inhabergeführte Betriebe). Damit hält sich die Zahl der Mitgliedsbetriebe im Vergleich zum Jahresende 2017 relativ stabil. 776 Neueintragungen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 stehen 909 Abgänge gegenüber - ein leichter Rückgang von 0,6 Prozent.
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