Freuen sich über den gelungenen Abend (von links): Helge Valentien, Georg Gerdes, Jan Wolff, Jochen Büter und Hartmut Neumann. Netzwerk Unternehmensnachfolge informiert Betriebsinhaber und -übernehmer am „Tag der Nachfolge“. Sicherheit für Familie, Betrieb und Lebenswerk: Unternehmer, die das langfristig bewahren möchten, sollten frühzeitig Regelungen für die Nachfolge treffen. Aber wie genau plant man die Nachfolge? Was gilt es zu beachten und wo findet man überhaupt jemanden, der den eigenen Betrieb übernehmen möchte? Geschäftsführer kamen am Tag der Nachfolge zusammen, um sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Eingeladen hatte das Netzwerk Unternehmensnachfolge Ostfriesland ins EEZ, Energie-, Bildungs- und Erlebnis-Zentrum, in Aurich.
Eröffnet wurde der Abend von Helge Valentien, Leiter der Betriebsberatung der Handwerkskammer für Ostfriesland, und Hartmut Neumann, Referent für Existenzgründung bei der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg. Gemeinsam stellten sie das Netzwerk vor. Es ist ein Zusammenschluss aus Wirtschaftsförderern der Landkreise und Städte, Wirtschaftsfördergesellschaften- und kreise, Banken und Sparkassen, Kreishandwerkerschaften sowie der Kammern in Ostfriesland.
Es folgte ein Vortrag von Fachberater Jochen Büter von der Steuerberatungskanzlei Menken & Büter in Nordhorn. Sein Thema war „Das Nachfolgekonzept – wie gehe ich vor und wo finde ich meinen Nachfolger?“. Wichtig sei vor allem, sich frühzeitig darum zu kümmern, dass das Unternehmen sicher weitergeführt werden kann, so Büter. Dabei müsse man auch bedenken, dass Betriebsnachfolgen manchmal schneller nötig werden als man denkt. Krankheit und verfrühtes Ableben des Inhabers seien nie auszuschließen. Auch für diese Fälle müsse es eine Absicherung geben. Nach dem Experten nähmen viele Betriebsinhaber die Vorsorge und Nachfolgeregelung nicht ernst genug. „Rund ein Drittel der Unternehmer hat keine Nachfolgeregelung getroffen“, sagte der Experte. Um eine Übernahme erfolgreich zu regeln, sei es ratsam, sich beraten zu lassen. Ein neutraler Blick helfe dabei, die Situation erfolgreich zu meistern.
Der zweite Fachvortrag befasste sich mit dem Thema „Unternehmenswert – Wunsch oder Marktpreis? Wie mache ich meinen Betrieb attraktiv?“. Referent Georg Gerdes von der Wirtschaftskanzlei Georg Gerdes in Papenburg stellte diverse Verfahren zur Ermittlung des Unternehmenswertes vor. Dabei verdeutlichte er den Unterschied zwischen einem Wert und einem Preis. Der Wert lasse sich durch verschiedene Methoden bestimmen. „Wichtig ist, sich klarzumachen, dass es keinen objektiven Wert eines Unternehmens gibt. Aus Sicht des Käufers wird er meist ein wenig niedriger sein als aus Sicht des Verkäufers“, so Gerdes. Das, worauf sich Übergeber und Übernehmer am Ende einigen müssen, sei der Preis.
Abschließend stellte sich Jan Wolff vor, der bereits erfolgreich die Nachfolge angetreten hat. Er führt die Firma I.W. Wolff mit rund 20 Mitarbeitern in siebter Generation. Das Leeraner Unternehmen stellt Spirituosen her und betreibt unter dem Namen „Wein Wolff“ mehrere Weinläden im Nordwesten. Er legte den Unternehmern vor Ort nahe, sich frühzeitig mit potentiellen Übernehmern zusammenzusetzen und diese in den Betrieb einzuarbeiten. Eine gute Planung sei das A und O für eine reibungslose Übernahme, so Wolff.
Mitglieder können sich bei der Handwerkskammer für Ostfriesland in Sachen Nachfolgeregelung beraten lassen. Ansprechpartner ist Helge Valentien: Telefon 04941 1797-54, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Weitere Informationen zum Thema:
https://www.hwk-aurich.de/betriebsfuhrung/betriebsubergabe
Foto: HWK
Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich