Schulungszentrum in Emden nach rund 20 Jahren saniert. - Gründungsmitglied Siegfried Schatke in der Werkstatt des Schulungszentrums. Seit dem Jahr 1994 setzt sich der Förderkreis zugunsten des Nachwuchses der Dachdecker-Innung für Ostfriesland für die Belange der nachfolgenden Handwerker-Generationen ein. „Wir können nur gute Fachkräfte bekommen, wenn wir vernünftig ausbilden“, sagte Siegfried Schatke, Gründungsmitglied und langjähriger freier Mitarbeiter des Vereins. Um die Lehrlinge bestmöglich zu unterstützen, hat der Förderkreis im Jahr 1997 ein eigenes Schulungszentrum auf dem Gelände der Berufsbildenden Schulen II in Emden errichtet. Nach rund 20 Jahren ist dieses in die Jahre gekommen und wird nun saniert. Dem Klassenraum für den theoretischen Unterricht konnten die 69 Mitglieder bereits neuen Glanz verleihen. Frisch gestrichene Wände und ein neuer Fußboden mussten her. Die Sanierung wurde überwiegend durch Spendengelder finanziert.
Jährlich unterrichten die drei Dozenten rund 50 Auszubildende. Die jungen Leute aus drei Lehrjahren lernen sowohl theoretische als auch praktische Inhalte in der Bildungseinrichtung. Aktuell gibt es 43 angehende Dachdecker in Ostfriesland. In der Werkstatt des Schulungszentrums wird in den Bereichen Steildach, Flachdach, Klempnerei und Holzbearbeitung praktisch ausgebildet. Die Lerninhalte der Dachdeckerausbildung umfassen unter anderem das Einrichten einer Baustelle, das Decken von Holz- und Metalldächern, Oberflächenwasser ableiten, Bauphysik sowie Wartung und Reparatur.
„Trotz guter Chancen auf eine Lehrstelle entscheiden sich nur wenige Schulabgänger für eine Ausbildung zum Dachdecker“, sagte Schatke. Junge Menschen und vor allem ihre Eltern schenkten dem Beruf zu wenig Aufmerksamkeit, so das Gründungsmitglied. Insbesondere die Erfüllung, die die Arbeit als Dachdecker mit sich bringe, werde oftmals unterschätzt. „Man ist immer an der frischen Luft, mischt ganz oben mit und am Ende des Tages sieht man, was man selbst geschaffen hat. Das können nur wenige von ihrem Arbeitstag sagen“, resümierte Schatke.
Um das Schulungszentrum weiter aufzuwerten, wird als nächstes der Eingangsbereich des 800 Quadratmeter großen Schulungszentrums saniert. Außerdem werden in der Werkstatt Übungswalmdächer gegen Pultdächer ausgetauscht, die für die Neuordnung der Gesellenprüfung notwendig sind. Der Unterschied zwischen den beiden Dachformen ist folgender: Bei der Walm-Form fällt das Dach zu vier Seiten steil ab. Bei der Pult-Form hingegen gibt es nur eine steil abfallende Dachseite.
Weitere Informationen zum Förderkreis in Leer
Foto: HWK/T.Freesemann
Handwerkskammer für Ostfriesland
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26603 Aurich