Neue Handwerkspastorin kommt aus Marx - Hille de Maeyer will wissen, was das Handwerk bewegt. Hille de Maeyer ist neue Referentin für Kirche und Handwerk in Niedersachsen. Albert Lienemann (l.) und Peter-Ulrich Kromminga haben sie in der Handwerkskammer begrüßt. Das Handwerk erhält Unterstützung von ganz weit oben: Hille de Maeyer aus der Wedemark ist neue Handwerkspastorin der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Sie hat die Nachfolge von Pastor Claus Dreier übernommen, der zum 1. Mai wieder im Kirchenkreis Aurich tätig ist. Auch Hille de Maeyer hat ostfriesische Wurzeln: Die Theologin ist in einem familiengeführten Gasthof in Marx in der Gemeinde Friedeburg aufgewachsen.
Heute lebt die Mutter von drei erwachsenen Töchtern in der Gemeinde Wedemark bei Hannover. In der Region war sie als Krankenhausseelsorgerin in den Kliniken Lehrte und Wahrendorff tätig. Auf ihrer Kennenlerntour durch Niedersachsen führte sie jetzt einer ihrer ersten Besuche in die Handwerkskammer für Ostfriesland. Dort gaben ihr Präsident Albert Lienemann und Hauptgeschäftsführer Peter-Ulrich Kromminga einen Einblick in die Handwerksstrukturen und das Dienstleistungszentrum.
Im Gespräch stellte sich schnell heraus, dass es viele Berührungspunkte zwischen Handwerk und Kirche gibt. Nicht umsonst wirbt der Wirtschaftszweig mit dem Slogan „Am Anfang waren Himmel und Erde. Den ganzen Rest haben wir gemacht“. Für Hille de Maeyer ist „im Grunde Gott der erste Handwerker. Er machte den Menschen und er baute eine Frau, so die Bibel.“ Ein Augenmerk legten die Gesprächspartner auf die Werte, die im Handwerk vertreten werden. „Im Gegensatz zur Industrie ist ein Mitarbeiter im Betrieb nicht nur eine Nummer“, erläuterte Kromminga. In den meist kleinen familiengeführten Handwerksbetrieben gehe es nicht in erste Linie um Projekte und Profit. Der Mensch stehe im Vordergrund. „Ich weiß, wie die Kinder meiner Leute heißen“, bekräftigte Albert Lienemann von seinem Sanitärbetrieb in Holtrop und verriet, dass ein eingestellter Flüchtling ebenfalls fest integriert sei.
Ein großes gemeinsames Thema von Kirche und Handwerk ist für Hille de Maeyer die Bewahrung der Schöpfung. Das Handwerk steht in Zeiten der Wegwerfgesellschaft für Nachhaltigkeit. „Es produziert keine Massenware, sondern individuelle Werkstücke“, sagte die Theologin. Außerdem seien ohne die vielen Betriebe die Energieziele der Bundesregierung für ein besseres Klima nicht zu stemmen, ergänzte Kromminga. Sei es seitens der Elektriker, die Solar-, Photovoltaik- oder Windanlagen bauen, der Kfz-Mechatroniker, die sich mit dem Thema E-Mobilität befassen, oder der Anlagenmechaniker SHK und Schornsteinfeger, die in Sachen Energieberatung ganz weit vorne sind.
Als Handwerkspastorin wird Hille de Maeyer auf Freisprechungsfeiern und Meisterehrungen die Kirche repräsentieren und Kontakte zu Innungen und Handwerksorganisationen halten. Sie wird die Themen des Handwerks in den kirchlichen Kontext bringen und Handwerksgottesdienste organisieren.
Foto: HWK/W.Feldmann
Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich