Politiker unterstützen IG BAU-Forderung nach Weihnachtsgeld – Weihnachten läuft etwas grundsätzlich verkehrt in der Gebäudereinigung. Mit einer Open-Air-Putz-Aktion vor dem Brandenburger Tor hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) heute (12.12.2018) ein Schlaglicht darauf geworfen, dass die Arbeitgeber der Branche kein Weihnachtsgeld zahlen. Sie weigern sich, über einen entsprechenden Tarifvertrag für die rund 600000 Beschäftigten auch nur zu verhandeln. Dabei wird in fast allen anderen Branchen schon lange wie selbstverständlich ein Weihnachtsgeld gezahlt.
Die Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger wollen sich die Schlechterstellung nicht länger gefallen lassen und gehen für ein Weihnachtsgeld auf die Straße. Mitte November gab es deshalb bereits einen Warnstreik. Bei ihrem Putz-Protest für mehr Anerkennung und Respekt wurden die Beschäftigten von Politikern wie der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles, der Linken-Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht, dem Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sowie DGB-Chef Reiner Hoffmann unterstützt, die sich solidarisch zeigten und zu Schrubber und Besen griffen, um zu zeigen: Reinigen ist harte Arbeit. Reichtümer verdient man dabei nicht. Umso wichtiger ist ein Weihnachtsgeld als Anerkennung der Leistung der Beschäftigten, damit sie sich einmal im Jahr ein Extra leisten können. „Das Weihnachtsgeld ist für die Beschäftigten ein Ausdruck von Wertschätzung ihrer Leistung. Sie fühlen sich wie Arbeiter zweiter Klasse. Denn sie sehen, dass in fast allen anderen Branchen um sie herum Weihnachtsgeld gezahlt wird“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Ulrike Laux. „Dabei ist die Branche immer noch im Niedriglohnbereich, Teilzeit und Befristungen sind eher die Regel als die Ausnahme. Dazu kommen Arbeitszeiten früh morgens oder spät abends. Alles Faktoren, die auch für den dringend gesuchten Nachwuchs nicht besonders attraktiv sind. Deshalb ist es umso unverständlicher, dass die Arbeitgeber ein Weihnachtsgeld grundsätzlich ablehnen. Sie vergeben damit ihre Chance, dass die Attraktivität der Gebäudereinigung gegenüber anderen Branchen nicht völlig ins Hintertreffen gerät.“
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