2283 Lehrverträge schlossen die Industrie- und Handelsunternehmen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe im Jahr 2018 mit jungen Menschen ab. „Es war abermals ein erstaunlich gutes Lehrstellenjahr. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr beträgt 2,7 %. Die hohe Zahl an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen verdeutlicht, dass die Firmen mittlerweile nahezu alle verfügbaren Potenziale ausschöpfen. Qualifiziertes Personal wird auf dem Arbeitsmarkt immer rarer. Und wer gute Leute benötigt, der ist eben auch gut beraten, viel auszubilden.“ Mit diesen Worten kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener die positive Bilanz des Lehrstellenjahres 2018, für die dieses Mal in erster Linie die Unternehmen aus Siegen-Wittgenstein verantwortlich zeichneten.
Im gesamten Kreisgebiet wurden 1487 Verträge abgeschlossen. Dies entspricht einem Plus von 5,5 % gegenüber dem Vorjahr. Demgegenüber bedeuten die 796 Ausbildungsverträge im Kreis Olpe einen Rückgang von 2 % gegenüber 2017. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, von welch hohem Niveau aus sich dieser Rückgang vollzog.
Die Umsätze in der heimischen Industrie sind im Jahr 2018 deutlich angestiegen.
In den gewerblich-technischen Berufsbildern wurden 1120 Verträge abgeschlossen, ein Plus von 3,6 %. IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster: „924 Ausbildungsverträge wurden allein in den industriellen Metall- und Elektroberufen abgeschlossen. Dies bedeutet einen Zuwachs von 6,2 % in diesen für die regionale Struktur so wichtigen Berufsbildern. In Siegen-Wittgenstein steigerten die Unternehmen ihre Ausbildungsleistung in diesen Berufen um 7,4 %, in Olpe immerhin um 4,4 %. Dies veranschaulicht, wo aus Sicht der heimischen Firmen die Musik vor allem spielt.“ Das Lehrstellenvolumen in den kaufmännischen Berufen stieg um 1,9 % auf 1163 Ausbildungsverträge. In Siegen-Wittgenstein stieg die Ausbildungsleistung in diesen Berufen um 5,5 %, im Kreis Olpe ging sie um 4,8 % zurück. Klaus Fenster: „Erfreulich ist aus unserer Sicht, dass die Berufe im Hotel- und Gaststättengewerbe wieder stärker nachgefragt sind. Hier wurden 78 Verträge geschlossen; 20 % mehr als im Vorjahr.“ Auch in den Berufen des Handels verzeichnet die IHK Steigerungen. 377 Verträge entsprachen einem Zuwachs von 5 %, der sich gleichgewichtig auf die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe verteilt. Beachtlich aus Sicht der IHK zudem: Bei den Industriekaufleuten wurden 255 Verträge geschlossen, 6 % mehr als vor Jahresfrist.
Erhebliche Unterschiede gab es naturgemäß zwischen den einzelnen Kommunen im IHK-Bezirk. Im Kreis Olpe verzeichnete die IHK Zuwächse im Lehrstellenvolumen in Attendorn (+ 8 %), Kirchhundem (+ 24 %) und Wenden (+ 3 %). Rückgänge gab es in Drolshagen (- 22 %), Finnentrop (- 10 %), Lennestadt (- 4 %) und Olpe (- 11 %). In Siegen-Wittgenstein hatten es im vergangenen Jahr die Auszubildenden in Wilnsdorf (+ 30 %), Neunkirchen (+ 3 %), Bad Berleburg (+ 13 %), Bad Laasphe (+ 63 %), Kreuztal (+ 15 %) und Freudenberg (+ 18 %) deutlich einfacher als 2017, eine betriebliche Lehrstelle zu ergattern. Deutliche Rückgänge gab es in Hilchenbach (- 19 %). In Erndtebrück sank die Zahl für Lehrverträge um 3 %, die Zahlen in Siegen, Burbach und Netphen blieben nahezu stabil. Klaus Gräbener: „Mehr als bemerkenswert sind die 2018 abgeschlossenen Lehrverträge im Wittgensteiner Raum. Der Zuwachs beträgt fast 20 %. Dies flankiert wirkungsvoll die Bemühungen, den Berufsschulstandort Bad Berleburg dauerhaft zu sichern.“
Die IHK ist zuversichtlich, dass die Unternehmen im kommenden Jahr alles daran setzen werden, die hohe Ausbildungsleistung des Jahres 2018 abermals zu erreichen. „Unsere Unternehmen sind sehr gut aufgestellt. Die Industrieumsätze sind in den ersten zehn Monaten des abgelaufenen Jahres um 8,1 % gestiegen“, betont Klaus Gräbener abschließend, „zudem ergaben nahezu alle Umfragen aus jüngerer Zeit, dass die Firmen im fehlenden Personal den wesentlichen Flaschenhals ihrer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sehen. Dies alles legt die Vermutung nahe, dass es in Siegen, Wittgenstein und Olpe auch in diesem Jahr jede Menge Perspektiven für ausbildungswillige junge Menschen geben wird.“
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