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Frauen sind genauso gut  - Sie werben für mehr Frauen im Handwerk: Angela Mandel (l.) und Dirk Bleeker (4.v.l.) von der Handwerkskammer für Ostfriesland, Klaus Voortmann (2.v.l.) von der Agentur für Arbeit Emden-Leer, Ursula Cords (r.) Geschäftsführerin des Jobcenters Emden und Gesellin Juliane Smit (3.v.l.) mit Sohn Henry sowie Chef Jan Uwe Bruns 2.v.r.). - Dank Jan Uwe Bruns aus Emden konnte Juliane Smit ihren Traumberuf Kfz-Mechatronikerin erlernen. In der „Woche der Ausbildung“ sollen Klischees über typische Männer- und Frauenberufe abgebaut werden. „In der Fachkräftegewinnung dürfen Frauen nicht vernachlässigt werden.“ In dieser Aussage sind sich Vertreter der Agentur für Arbeit Emden-Leer, des Jobcenters Emden und der Handwerkskammer für Ostfriesland einig.

Gemeinsam werben sie für die „Woche der Ausbildung“ vom 11. bis 15. März, in der es in mehreren Info-Veranstaltungen um das Aufbrechen von geschlechterspezifischen Verhaltensweisen geht.

„Wir wollen, dass junge Menschen das gesamte Berufsspektrum in den Blick nehmen und sich nicht davon leiten lassen, was vermeintliche Frauen- oder Männerberufe sind“, sagt Ursula Cords, Geschäftsführerin des Jobcenters Emden, im Pressegespräch. Dirk Bleeker, Leiter der Berufsbildung in der Handwerkskammer für Ostfriesland pflichtet dem bei: „Der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist immer noch nach typischen Geschlechterrollen aufgeteilt. Das ist leider so, gerade auch im Handwerk.“ Von den rund 2900 Auszubildenden in der Lehrlingsrolle der Kammer ist ein Viertel weiblich. Besonders viele Frauen erlernen die Berufe zur Fachverkäuferin, Friseurin oder Kauffrau für Büromanagement. Beliebt sind auch kreative Sparten und die Gesundheitshandwerke wie Raumausstatterin, Zahntechnikerin oder Augenoptikerin. Allerdings verzeichnet das Handwerk bei den Auszubildenden auch „eine erfreuliche Verschiebung hin zu vermeintlichen Männerberufen“. So gibt es 41 Malerinnen, 24 Kfz-Mechatronikerinnen, 16 Tischlerinnen und 12 Elektronikerinnen.

„Es ist uns wichtig, mit Klischees in den Köpfen der jungen Frauen aber auch der Ausbilder und Betriebsinhaber aufzuräumen“, berichtet Angela Mandel, Geschäftsführerin des Berufsbildungszentrums und Mitinitiatorin der Initiative „#einfachmachen – Frauen ins Handwerk“. Aussagen wie „Dafür ist ein Mädchen zu schwach“ oder „Da wird man dreckig, das ist nichts für ein Mädchen“ sollen der Vergangenheit angehören.

Bestes Beispiel dafür ist die Kfz-Mechatronikerin Juliane Smit aus Emden. Die 20-Jährige hat ihren Beruf mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik – als einzige Absolventin in Ostfriesland – in diesem Jahr in der Werkstatt von der Bruno Bruns GmbH in Emden absolviert. „Ich bin nicht das typische Mädchen“, erzählt sie von ihrem Berufswunsch. Sie hätte mit ihrem Vater immer an Autos geschraubt. In der Berufsfachschule für Fahrzeugtechnik in Emden stieß sie dann auf erste Hürden. „Keiner wollte mich als Praktikantin“, berichtet sie. Mit Ausnahme von Jan Uwe Bruns, Geschäftsleiter der MAN Vertragswerkstatt. „Das werde ich nie vergessen. Bereits in der zweiten Woche bot er mir eine Ausbildungsstelle an“, berichtet die junge, quirlige Frau mit den kinnlangen braunen Haaren stolz.

Bruns weiß, dass viele Berufskollegen anders ticken. „Aber ich würde eine motivierte und engagierte Frau jederzeit wieder einstellen“, sagt Bruns überzeugt, trotz der Hürden, die Juliane Smit und er meistern mussten. Jährlich bildet das Unternehmen Kfz-Mechatroniker für den eigenen Bedarf aus, aber „es wird immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden.“ Die Branche wäre nicht einfach. „Wir müssen auch mal bei Sturm raus und draußen den LKW wieder zum Laufen bringen“, erzählt Bruns.

Juliane Smit schreckt die Arbeit nicht. Es gebe viele Hilfen, um die schweren Teile zu heben. Und auch die Kollegen unterstützten sie, wenn die Kraft mal nicht ausreiche. „Oft machen die Frauen den vermeintlichen Nachteil ‚Stärke‘ mit Geschick und Können wett und so manch einem Berufskollegen noch was vor“, berichtet Angela Mandel aus der Erfahrung. Die Handwerkerin Juliane Smit ergänzt: Sicherlich hätte es am Anfang den einen oder anderen Spruch von Kunden oder Kollegen gegeben. „Aber da muss man drüber stehen. Denn ich bin genauso gut wie alle anderen.“

Nach viereinhalb Jahren legte sie dann im Januar ihre Gesellenprüfung ab. Sie brauchte länger als andere. Zum einen fiel sie wegen eines Arbeitsunfalls für mehrere Monate aus, zum anderen kündigte sich Nachwuchs an. Im April 2018 brachte sie ihren Sohn Henry auf die Welt. Für die junge Mutter dennoch kein Grund, ihr Berufsziel aufzugeben. Sie hängte ein Jahr an ihre Ausbildungszeit an, und absolvierte einige Wochen nach der Geburt den Rest in Teilzeit auf 25 Stunden-Basis. Derzeit ist sie in Elternzeit, will aber im April gleich wieder starten. „Neben dem Pampers wechseln ist es einfach toll, wenn ich wieder am Lastkraftwagen schrauben kann“, schwärmt sie.

 

Veranstaltungshinweise

Nähere Informationen zum Thema Aus- und Umschulung in Teilzeit bietet die Handwerkskammer gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Emden-Leer für Interessierte am Montag, 11. März, ab 9 Uhr, im Kammergebäude, Straße des Handwerks 2, in Raum B.05, in Aurich an. Die Veranstaltung beantwortet Fragen zu den Voraussetzungen, den Förderhilfen, zu den rechtlichen Bedingungen und geht insbesondere auf Unterstützungsangebote ein. Anmeldungen nimmt Angela Mandel unter der Telefonnummer 04941 1797-41 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! entgegen.

 

Das Jobcenter Emden lädt außerdem zum gleichen Thema am Dienstag, 12. März, um 9 Uhr, in ihre Räumlichkeiten an der Schlesierstraße 10/11 in Raum A 108 in Emden ein. Ansprechpartnerin ist Magda Wegner, Telefonnummer 04921 808 300.

 

Fotos: HWK/W.Feldmann

Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich


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