Die Erstplatzierten (von links): Horst Kübert von kübertlandschaftsarchitektur und Simon Winter von köhler architekten + beratende ingenieure präsentieren ihren Entwurf für die Bildungseinrichtung Trave-Campus, der das Preisgericht überzeugte. - Im Architektenwettbewerb um den Neubau mehrerer Berufsbildungseinrichtungen der Handwerkskammer Lübeck hat das Preisgericht drei Siegerentwürfe gekürt. Sie stammen von Architekturbüros aus München, Ludwigshafen und Stuttgart. Mit den drei Preisträgern tritt die Kammer nun in Verhandlungsverfahren. Trave-Campus: Unter diesem Namen plant die Handwerkskammer Lübeck den Neubau einer Bildungsstätte, eines Fortbildungszentrums und einer Berufsschule an einem gemeinsamen Standort an der Kronsforder Landstraße in Lübeck. Auf einer Fläche von rund fünf Hektar sollen dort bis 2026 moderne Werkstätten und Theoriearbeitsplätze für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung sowie für die Weiterbildung entstehen. Für dieses Großvorhaben wurden im Rahmen eines Architektenwettbewerbs überzeugende Konzepte gesucht, die den sehr hohen städtebaulichen, architektonischen und funktionalen Ansprüchen des Vorhabens genügen. Dieser Wettbewerb ist jetzt abgeschlossen.
Am 5. und 6. März tagte in Lübeck das Preisgericht unter Vorsitz von Per Pedersen (Staab Architekten GmbH, Berlin) und ermittelte einen ersten und zwei dritte Preisträger:
1. Preis: köhler architekten + beratende ingenieure, München, mit kübertlandschaftsarchitektur, München
3. Preis: a|sh architekten sander.hofrichter architekten GmbH, Ludwigshafen, mit Dröge + Kerck Landschaftsarchitekten, Hannover
3. Preis: Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH, Stuttgart, mit club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln
Das Preisgericht sprach außerdem eine besondere Anerkennung für den Entwurf der blauraum Architekten GmbH aus Hamburg (mit Man Made Land Bohne Lundqvist Mellier GbR aus Berlin) aus.
„Das sehr interessante und renommierte Teilnehmerfeld ließ schon im Vorwege spannende Ansätze erwarten. Dies hat sich in der Umsetzung der eingereichten Entwürfe trotz der Komplexität der Aufgabenstellung bestätigt“, erklärt Ralf Stamer, Vizepräsident der Handwerkskammer Lübeck.
Für den Wettbewerb wurden in einem vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb 25 Architekturbüros ausgewählt, von denen sich schließlich 23 mit Entwürfen am Wettbewerb beteiligten. Mit ganz unterschiedlichen Ansätzen setzten sie die Aufgabe um, einen drei- bis viergeschossigen Neubau mit einer Bruttogeschossfläche von fast 40.000 Quadratmetern zu entwerfen, der viele unterschiedliche, heterogene Nutzungsanforderungen erfüllen muss. So mussten neben einer Vielzahl von Werkstätten auch ein Internat, eine Mensa und Verwaltungsbereiche in den Entwurf integriert werden sowie freiraumplanerische Anforderungen erfüllt werden.
Die Gründe für den Siegerentwurf begründet das Preisgericht folgendermaßen: „Der erste Preisträger besticht durch seine einfache und robuste Struktur sowie eine als angemessen empfundene unmodische Architektursprache, die den Campusgedanken gut zum Ausdruck bringt.“ So würden die drei locker angeordneten Baukörper, die auf einem tiefergelegten Sockelgeschoss einen Campusplatz umschließen, dem Ensemble „eine eindeutige, sich öffnende Geste und einen angemessenen Ausdruck eines lebendigen Campus“ geben. Auch in seiner Funktionalität konnte dieser Entwurf überzeugen. Die beiden drittplatzierten Preisträger konnten ebenso durch eine hohe funktionale Qualität sowie eine klare Struktur überzeugen. Das Büro blauraum Architekten erhielt die besondere Anerkennung des Preisgerichtes für die sehr konsequente, großzügige Ausgestaltung des Campusgedankens, die das Thema Lernen neu interpretiert.
Dem Wettbewerbsverfahren vorangegangen ist bereits ein mehrjähriger Planungsprozess. Im Dezember 2017 hatte sich die Vollversammlung der Handwerkskammer dann einstimmig für das Neubauprojekt ausgesprochen, im Januar 2018 erwarb die Kammer das Grundstück an der Kronsforder Landstraße in Lübeck. Für das Neubauprojekt liegt der Kammer eine grobe Kostenschätzung für die Gesamtbaumaßnahme von 92 Millionen Euro vor. Die Kosten werden zu 75 Prozent von Bund und Land finanziert.
Hinweis zur Ausstellung der Architekturmodelle
In der Handwerkskammer Lübeck sind die Modelle aller 23 eingereichten Entwürfe noch bis einschließlich Samstag der Öffentlichkeit zugänglich. Interessierte können die Ausstellung im Saal der Kammer am Donnerstag, 7. März, zwischen 12 und 17 Uhr, am Freitag, 8. März, zwischen 9 und 17 Uhr und am Samstag, 9. März, zwischen 9 und 12 Uhr besuchen.
Foto: Handwerkskammer Lübeck
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