Da ist er! Die Freude über den Meisterbrief war sichtlich groß! - Wertschätzung für über 350 Absolventen durch Handwerkskammer. Die Stimmung rund um den Meistertitel hat sich deutlich verbessert: Mehr Absolventen im Oldenburger Land, eine Prämie der Landesregierung und die bundesweite Diskussion zur Rückkehr der Meisterpflicht in den 2004 deregulierten Berufen tragen maßgeblich dazu bei. Die Handwerkskammer Oldenburg sendete am Sonnabend ein zusätzliches, starkes Signal. Mit der zweiten zentralen Meisterfeier wurden die Leistungen des Jahrgangs 2018 in der großen EWE Arena gewürdigt.Kammerpräsident Manfred Kurmann freute sich, dass das regionale Handwerk 50 Meisterinnen und Meister mehr als 2017 hervorgebracht hat. Die Zahl stieg von 434 auf 484. Zur Feier kamen über 350 der künftigen Führungskräfte. Sie alle erhielten den Meisterbrief aus den Händen des Präsidenten.
Kultusminister Tonne gratulierte mit folgenden Worten: „Die Meisterausbildung in Deutschland sichert hochwertige Ausbildungsqualität wie auch Innovation im Handwerk. Sie dient der Fachkräftesicherung und stärkt den Wirtschaftsstandort Niedersachsen. Die Qualifizierung zur Meisterin oder zum Meister zeigt Engagement im und Liebe zum gewählten Beruf. Ich wünsche allen Absolventinnen und Absolventen weiterhin ein erfolgreiches Berufsleben, möge das Handwerk für alle den berühmten goldenen Boden haben. Sehen Sie sich als Lehrmeister der Ihnen nachfolgenden Generation. Wir brauchen auch Ausbildungsbotschafter in der beruflichen Orientierung für Schülerinnen und Schüler.“
Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, gratulierte den Jungmeisterinnen und Jungmeistern zu ihrem großen Erfolg und appellierte an sie, die Möglichkeiten der beruflichen Selbstständigkeit im Handwerk zu nutzen, Betriebe zu gründen oder zu übernehmen. Er zeigte dabei vor allem die Chancen auf, die sich im Zuge der Digitalisierung für das Handwerk ergeben. „Schon heute gehören zum Berufsalltag moderne Technologien wie 3D-Drucker, elektronische Tragehilfen, Apps oder Tablet-PCs. Bis 2030 werden sich die Berufsbilder mit dem fortschreitenden technologischen Wandel weiter verändern. Die Digitalisierung eröffnet dem Handwerk neue Möglichkeiten: Betriebe können neue Kundenkreise erschließen, neue Serviceangebote entwickeln und Betriebsprozesse effizienter gestalten, Kundenberatung verbessern oder Mitarbeiter entlasten.“
Der Festakt der Handwerkskammer trug die Leitidee „Wir meistern die Zukunft“. In diesem Sinn sprach Raumausstattermeisterin Lea Fangmann beispielhaft zu den Absolventen. Die 24-Jährige hat vor vier Jahren die Meisterprüfung abgelegt und mit der Fortbildungsqualifikation „Betriebswirt des Handwerks“ weitere Managementkenntnisse erworben. Sie will die Zukunft in Friesoythe meistern und den elterlichen Betrieb übernehmen.
Dass es eine Zunahme an bestandenen Meisterprüfungen gab, führt die Handwerkskammer unter anderem auf die niedersächsische Meisterprämie zurück. „Wir haben den ersten Jahrgang erlebt, der in den Genuss der Prämie in Höhe von 4000 Euro gekommen ist“, erklärte Hauptgeschäftsführer Heiko Henke. „Die Landesregierung unterstützt den Ansatz der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Künftig geht es darum, eine bundeseinheitliche Lösung zu entwickeln.“
Präsident Kurmann setzt sich für eine Rückvermeisterung im Handwerk ein. „Die Politik hat erkannt, dass ihre 2004 vorgenommene Liberalisierung in über 50 Handwerksberufen zu Fehlentwicklungen geführt hat. Der Meistertitel steht für Qualität, Ausbildungsleistung, Verbraucherschutz und nachhaltiges Unternehmertum. Der Bundestag sollte die Zugangsregelung, wo immer das möglich ist, wieder einführen.“
Die Meisterfeier wurde in ersten Reaktionen der Absolventen als „große Wertschätzung“ und „schönes Event“ bezeichnet. „Die Veranstaltung soll die erbrachten Leistungen krönen“, sagte Manfred Kurmann. Bei der von Björn Stack moderierten Feier sorgten die Band „Men in Blech“ und eine LED-Lichtshow von Spice Show Production für den Unterhaltungsrahmen. In einem emotionalen Finale regnete es Konfetti, als alle Meister zusammen auf der Bühne standen.
Foto: Handwerkskammer Oldenburg
Handwerkskammer Oldenburg
Theaterwall 32
26122 Oldenburg