Konjunkturumfrage: Kapazitätsauslastung auf historisch hohem Niveau - Das hessische Handwerk hat auch im zweiten Quartal des Jahres kaum an Schwung verloren. Die Geschäfte laufen gut, die Auftragsreserven bleiben hoch und die Betriebsauslastung ist auf ein Rekordhoch geklettert. Dies sind die Kernaussagen der aktuellen Konjunkturumfrage der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern. „Das hessische Handwerk kann damit seine konjunkturelle Stärke behaupten“, so Präsident Heinrich Gringel. Weitere Wachstumsimpulse seien allerdings nicht zu erwarten.
Bauhaupt- und Ausbaugewerbe bleiben Konjunkturvorreiter
54 Prozent der hessischen Betriebsinhaber berichten von einer guten, 37 Prozent von einer mindestens befriedigenden Geschäftslage. Damit bleibt die Wirtschaftslage auf hohem Niveau stabil. Auf die intakte Inlandsnachfrage ist weiterhin Verlass und insbesondere die Ausgaben für wohnraumbezogene Produkte und Dienstleistungen sind nach wie vor hoch. Allerdings haben sich die Geschäftserwartungen in vielen Betrieben weiter eingetrübt: In den nächsten drei Monaten erwarten nur noch knapp 10 Prozent eine weitere Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation, vor zwölf Monaten waren dies noch knapp 4 Prozentpunkte mehr. Gleichzeitig ist der Anteil der Pessimisten auf knapp zehn Prozent gestiegen. Das Bauhaupt- und das Ausbaugewerbe bleiben die Konjunkturvorreiter, während im Kfz-Handwerk und den Nahrungsmittelhandwerken bessere Werte zu erwarten waren.
Wartezeiten für Kunden nehmen zu – Fachkräfte fehlen
Die Auftragsreichweite der Betriebe ist gegenüber dem Vorquartal weiter gestiegen und liegt jetzt bei durchschnittlich 8,8 Wochen, so dass die Wartezeiten für den Kunden zunehmen. In den Bauhandwerken liegt sie weit über zehn Wochen, so dass in diesen Gewerken ein weiterhin ungetrübter Konjunkturverlauf erwartet werden darf. Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung ist mit knapp 83 Prozent noch einmal höher als vor zwölf Monaten und viele der Betriebe arbeiten am Limit. Zudem ist die Nachfrage, also die Auftragseingänge, überwiegend konstant geblieben oder gestiegen. Knapp jeder vierte Betrieb kann steigende Ordereingänge verbuchen. Die Suche nach Fachkräften gestaltet sich nach wie vor schwierig. So gelang es nur knapp 12 Prozent der Betriebe, neues Personal zu finden und den Mitarbeiterstamm aufzustocken. Etwas über 12 Prozent der Betriebe verloren sogar Mitarbeiter. Für das kommende Quartal sind weitere Personaleinstellungen in den Betrieben geplant.
Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern
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