Lossprechung der frisch gebackenen Gesellen aus und um Regensburg, Kelheim, Schwandorf durch Bauinnung Regensburg - Mit der Lossprechungsfeier der Bauinnung Regensburg endete für 52 Bauauszubildende eine 3-jährige Ausbildung zum Fliesenleger, Maurer, Betonbauer oder Zimmerer erfolgreich. Sie dürfen sich nun Gesellen im jeweiligen Handwerk nennen. Weitere 5 Teilnehmer schlossen zudem eine zweijährige Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter ab. Innungsobermeister Johann Seidenschwand, Herr Spiegler von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz sowie Landrätin Tanja Schweiger gratulierten den jungen Handwerksgesellen und übergaben die Gesellenbriefe.
Johann Seidenschwand rief den jungen Bauabsolventen dabei in seiner Rede die Bedeutung des Bauhandwerks in Erinnerung: „Der Bau in Bayern ist überwiegend handwerksgeprägt und nicht wie andere Wirtschaftsbereiche industriegeprägt. Leider verinnerlichen dies nicht alle, aber 65 % der 13.000 bayerischen Baubetriebe sind Handwerksbetriebe. Das Bauhandwerk realisiert dabei starke 75 % der Gesamtproduktion am Bau, davon im Wohnungsbau fast 90 %. Jede Investition in das Bauhandwerk ist daher auch eine Investition in den Wohnungsbau. Drei Viertel der bundesweit 850.000 Beschäftigten arbeiten in Bauhandwerksbetrieben. Das Bauhandwerk ist also in Anlehnung der Imagekampagne des Handwerks die Bauwirtschaftsmacht von nebenan.“
Das handwerklich geprägte Umfeld garantiere Facharbeitern am Bau auf Dauer sichere Arbeitsplätze, weil die marktwirtschaftlichen Risiken bei einem bundesweiten Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes in Höhe von jährlich 128 Milliarden Euro auf 78.000 Baubetriebe mit durchschnittlich 10 Mitarbeitern und damit auf sehr viele betriebliche Schultern stabilisierend verteilt sind.
Bereits während der Ausbildung starten für Berufseinsteiger am Bau die sehr guten Verdienstmöglichkeiten mit einer im Branchenvergleich sehr hohen durchschnittlichen Ausbildungsvergütung in Höhe von monatlich 1.175 € brutto (= erstes Lehrjahr 850 Euro, zweites Lehrjahr 1.200 Euro, drittes Lehrjahr 1.475 €).
Aufgrund der deutlich längeren Dauer des Erwerbslebens müssten Facharbeiter zudem den Verdienstvergleich zu vielen Akademikern nicht scheuen.
Dazu Seidenschwand: „Es ist beim Verdienstvergleich nicht entscheidend, was jemand im Monat verdient, sondern ausschlaggebend ist der Verdienst im gesamten Erwerbsleben. Den Verdienstvorsprung des Facharbeiters mit 300.000 € bis zum 25ten Lebensjahr und 500.000 € bis zum 30ten Leensjahr holt der erst dann ins Erwerbsleben einsteigende Akademiker oft bis zur Rente gar nicht mehr auf. Außerdem brauchen wir Akademiker und Facharbeiter.“
Nicht außer Acht lassen sollten die jungen Handwerksgesellen künftig auf Ihrer Lohnabrechnung laut Seidenschwand neben dem dort ausgewiesenen Stundenlohn die hohen tariflichen Zusatzleistungen wie tarifliche Altersvorsorge, zusätzliches Urlaubsgeld usw.: „Unter Einrechnung aller tariflichen Leistungen werden so aus beispielsweise 18 Euro Stundenlohn am Bau unter dem Strich fast 21 Euro. Ein Unterscheid von fast 3 Euro in der Stunde oder 5.000 bis 6.000 Euro mehr im Jahr. Derart hohe tarifliche Lohnnebenleistungen haben bei weitem nicht alle Branchen zu bieten. Sie sind am Bau umgerechnet das dreizehnte und vierzehnte Monatsgehalt.“
Mit einer tariflichen Absicherung in der Rente mit bis zu 350 Euro monatlich zusätzlich zur gesetzlichen Rente als sogenannte Tarifrente Bau könnten die Berufseinsteiger einmal rechnen. Die Finanzierung der tariflichen Zusatzversorgung startet am Bau als einer der wenigen Branchen in Deutschland mit einer Sozialkasse (= SOKA-BAU) bereits zu Beginn der Ausbildung, so dass die Absicherung der Arbeitnehmer bis zum Alter bundesweit sichergestellt ist.
Die Gesamterfolgsquote der abgelegten Gesellenprüfungen liegt bei 78 Prozent, von 68 Teilnehmern haben 52 bestanden.
Aufgrund hervorragender Ausbildungsleistungen besonders geehrt wurden die folgenden Prüfungsbesten mit den dazu gehörenden Ausbildungsbetrieben:
Betonbauer: Helmbrecht Andreas
Ausbildungsbetrieb: Firma Josef Zankl GmbH aus Viechtach
Zimmerer: Bock Michael
Ausbildungsbetrieb: Firma Semmler GmbH aus Hemau
Fliesenleger: Breu Alois
Ausbildungsbetrieb: Firma Tino Albrecht aus Cham
und
Hiller Silvester
Ausbildungsbetrieb: Firma Fritz Hiller GmbH aus Parsberg
Maurer: kein Prüfungsbester im Maurerhandwerk
Informationen zu unserem Verband:
Die Bauinnung Regensburg, zugleich die Bezirksgeschäftsstelle der Oberpfalz des Verbandes vertritt:
- 119 Betriebe des Hoch-,Tief- und Ausbaugewerbes in und um Regensburg, Kelheim und Schwandorf
- 364 Betriebe des Hoch-,Tief- und Ausbaugewerbes in der Oberpfalz
- Gesamtlohnsumme: 200 Millionen Euro pro Jahr (entspricht 6.800 Beschäftigten)
- Gesamtumsatz: 1 Milliarde Euro pro Jahr
- Im Gegensatz zum Bauindustrieverband überwiegend bauhandwerkliche Betriebe