Wanted Handwerk: Mittelschüler sammelten wieder Praxiserfahrung beim Handwerk. - Bereits zum 6. Mal bot die Kreishandwerkerschaft Kempten mit der Aktion Wanted Handwerk Schüler/-innen der Mittelschulen aus Kempten und dem Altlandkreis Kempten Gelegenheit praxisnah in handwerkliche Berufe reinzuschnuppern. Auf großes Interesse bei den Schülern stieß der Stand der Spengler. Spengler fertigen und montieren Anlagen und zahlreiche Objekte zum Schutz und zur Verschönerung von Gebäuden und Räumen, wie z. B. Dachrinnen. Zuvor werden in der Werkstatt die einzelnen Werkstücke gefertigt, und hier konnten die Jugendlichen auch selbst Hand anlegen. Gastgeber war in diesem Jahr die Firma elektromiller GmbH im Kemptener Gewerbegebiet Ursulasried.
An zwei Tagen wurde den Jugendlichen Gelegenheit geboten, die vielfältigen Möglichkeiten einer handwerklichen Berufsausbildung in der Praxis zu erfahren und die Berufe näher kennenzulernen, mit dem Ziel, einen Beruf zu finden, der Spaß macht und einen auch weiterbringt. Es war eine Freude, zu beobachten, mit welcher Begeisterung die Jungen und Mädchen an den verschiedenen Stationen die Gelegenheit nutzten, zu „arbeiten“, selbst etwas mit ihren Händen zu fertigen.
Dass die Aktion Wanted Handwerk durch ihre Praxisnähe eine hervorragende Chance für die Mittelschüler/-innen ist, verschiedene handwerkliche Berufe näher kennenzulernen, auch solche, die vielleicht noch nicht in der engeren Wahl standen, in dieser Bewertung stimmten Landrat Anton Klotz, Schulrat Herbert Rotter und Berufsberaterin Ulrike Arnold von der Agentur für Arbeit, die sich zum Auftakt eingefunden hatten, einhellig überein.
So lasse sich auch vermeiden, dass die Jugendlichen eine Ausbildung beginnen, die sie dann wieder abbrechen, weil sie feststellen, dass der Beruf nicht ihren Neigungen entspricht. „Das Handwerk sucht Euch und wartet auf Euch. Es ist wichtig, dass Ihr die verschiedenen Berufe vorab gut kennenlernt und dort landet, wo Ihr hingehört. Handwerk ist Zukunft und bleibt Zukunft“, brachte es Ulrike Arnold an die Schüler/-innen gewandt auf den Punkt.
„Was veranlasst ein Unternehmen, zwei Tage sein Unternehmen für eine solche Aktion zur Verfügung zu stellen?“, wollte Gottfried Voigt, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kempten, von Firmeninhaber Albert Miller wissen. Dies bedeute doch eine erhebliche Einschränkung der eigenen Aktivitäten und Arbeiten. Nicht nur als Unternehmer, sondern auch aus seiner Erfahrung als langjähriger Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik Kempten/Oberallgäu weiß Albert Miller, wie er erläuterte, um die Probleme des Handwerks, qualifizierte Auszubildende zu finden. Daher sah er es als Verpflichtung an, auch selbst etwas beizutragen und die Aktion Wanted Handwerk zu unterstützen.
Foto: prb / Manfred Brückner