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Handwerk und IHK Gewerbe News. Über 100 Tsd. Betriebe präsentieren sich hier.

 

 
 

Innovationstour Niedersachsen zeigt Betriebe in der Region - Innovationen und der Einsatz neuer Technologien wird auch im Handwerk großgeschrieben. Dies demonstrierten die Handwerkskammer Oldenburg und die Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN) an diesem Donnerstag. Bei der Innovationstour informierten sich rund 35 Personen aus dem Wirtschaftsministerium, dem Landtag und den Wirtschaftsförderungen vor Ort über sechs Firmen. - Teilnehmende Unternehmen, Ausrichter und Redner auf der Innovationstour: Daniel Janssen (Hüffermann Krandienst GmbH), Dr. Hildegard Sander (Hauptgeschäftsführerin der Landesvertretung der Handwerkskammern in Niedersachsen), Imke Littwin (Littwin Systemtechnik GmbH & Co.KG), Stefan Muhle (Staatssekretär des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums), Mechthild Heinemann (Heineman(n)ufaktur), Frank Willers (FW Systeme GmbH), Rico Heinemann (Heineman(n)ufaktur), Jörg Littwin (Littwin Systemtechnik GmbH & Co.KG), Holger Horstmann (velsycon GmbH), Friedrich Ahlers (Friedrich Ahlers GmbH), Rolf Hüffermann (Hüffermann Krandienst GmbH) und Eckhard Stein (Präsident der Handwerkskammer Oldenburg).

„Wir haben eine Vielzahl von tollen Unternehmen im Handwerk, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen immer wieder neue Wege beschreiten und Entwicklungen vorantreiben. Sie demonstrieren anschaulich, dass bahnbrechende Ideen kein Monopol der Industrie sind und dass marktgerechtes Weiterdenken nichts mit der Größe eines Betriebes zu tun hat.“, sagte Kammerpräsident Eckhard Stein. Er betonte, dass die Handwerkskammer ihre Mitgliedsbetriebe bei Fragen rund um Innovation und Technologie unterstützt. „Sei es bei der Suche nach Kooperationspartnern, bei der Information über gewerbliche Schutzrechte, bei der allgemeinen Herangehensweise an eine neue Entwicklung oder als Lotse im Dschungel der Beantragung und Auswahl von Fördergeldern“, so Stein. Hier stehe Kay Lutz Pakula, der Berater für Innovation und Technologie der Kammer, als Ansprechpartner zur Verfügung.

Dr. Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der LHN, betonte die Bedeutung der Innovationsförderung für KMU und das Handwerk: „Es ist bis heute ein bundesweit einmaliges Programm, welches kleinbetriebliches Handwerk auch tatsächlich erreicht“, so Sander. Es lohne sich, speziell die Innovationsanstrengungen von Handwerksbetrieben zu unterstützen. „Dies haben die Best-Practice-Beispiele heute deutlich vor Augen geführt.“

Auch der Staatssekretär für Digitalisierung, Stefan Muhle, vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium, zeigte sich beeindruckt von den Präsentationen der Unternehmen und lobte die Zusammenarbeit zwischen den Handwerksorganisationen und dem Wirtschaftsministerium: „Ein gutes Beispiel dafür ist der Digitalbonus, der Zuwendungen für die Einführung oder Verbesserung von Hard- und Software sowie der IT-Sicherheit für kleine und mittlere Unternehmen gewährt. Hier wurde gemeinsam geschaut, wo noch Förderbedarf ist und welche Lücken geschlossen werden müssen. Die Zahl von 600 Anträgen seit September zeigt, dass wir hier gemeinsam den richtigen Weg gefunden haben.“

Startpunkt der Innovationstour war die Hüffermann Krandienst GmbH in Wildeshausen. Geschäftsführer Rolf Hüffermann und Daniel Janssen beleuchteten die 100-jährige Unternehmensgeschichte und betonten, dass sie erst durch eigene Innovationen Führer in bestimmten Marktsegmenten geworden sind. Zurzeit arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung einer XXL-Abstützplatte, die durch ihr geringes Gewicht zukünftig die Zahl an Schwerlasttransporten stark senken soll. „Alleine die Idee reicht jedoch nicht“, so Janssen. Es brauche auch immer qualifizierte Mitarbeiter, um diese Ideen umzusetzen. Die finanzielle Unterstützung durch die Innovationsförderung sei hier sehr hilfreich.

Ebenfalls präsentierten sich in Wildeshausen die Unternehmen velsycon GmbH, FW Systeme GmbH und die Heineman(n)ufaktur. Sie beeindruckten die Gäste mit so unterschiedlichen Entwicklungen wie einem Transportsystem für unterschiedliche Silotypen, einem Gleichstromantrieb für Elektrofahrzeuge oder dem „Heinelifter“, mit dem Motorradfahrer ihr Zweirad allein und sicher auf einen Pick-up verladen können.

Frank Willers von FW Systeme GmbH erklärt den Gleichstromantrieb für das Elektroauto „elano“.

Ins Träumen vom Sommer im heimischen Garten gerieten die Gäste bei der zweiten Station der Innovationstour. Die Tischlerei Friedrich Ahlers GmbH stellte ihr Projekt „Gartenhaus 4.0“ vor. Neben schön designten Gartenhäusern war das Ziel, die Prozesse in der Manufaktur so weit wie möglich zu automatisieren. „Der Kunde kann sein Gartenhaus individuell online konfigurieren und es sich mit Hilfe von Augmented-Reality im eigenen Garten anschauen. Durch die Bestellung werden dann die notwendigen Daten an die Produktion, den Einkauf und die Logistik weitergeleitet“, erklärte Oliver Ahlers, der zusammen mit seinem Vater Friedrich Ahlers Geschäftsführer der Tischlerei ist. Auch Ahlers betonte die gute Zusammenarbeit mit der Innovationsberatung der Handwerkskammer. „Durch die Unterstützung von Herrn Pakula haben wir letztendlich die Förderung durch die NBank in Anspruch nehmen können. Nur deshalb konnten wir uns die Zeit nehmen, die neue Technologie aufzubauen.“

Ähnlich äußerte sich Jörg Littwin von Littwin Systemtechnik GmbH & Co. KG: „Die Beratung durch die Handwerkskammer war ein echter Glücksfall. Der Bürokratie der Anträge wären wir sonst nicht gewachsen gewesen.“ Er stellte seine Fehlerortung bei erdverlegten Streckenkabeln vor, mit der eine Störung im Kabel auf 3% genau lokalisiert werden kann. Dies macht einen zielgerichteten und ressourcenschonenden Arbeitseinsatz möglich. Insgesamt bewertet er Innovationsprozesse für ein Unternehmen als sehr positiv: „Es bringt eine ungemeine Motivation für die Mitarbeiter und inspiriert für den Arbeitsalltag.“

Alle Teilnehmer der Tour äußerten sich nachhaltig beeindruckt von der Vielfalt und dem Ideenreichtum der präsentierten Unternehmen.

 

Fotos: Handwerkskammer/Fenja Gralla

 


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