#WirtschaftTestet – unter diesem Hashtag werden die Test-Aktivitäten der deutschen Wirtschaft im Internet sichtbar. Auch die Unternehmerschaft in Südthüringen hat die Unterstützung der Teststrategie in Unternehmen beschlossen. Seither nimmt die Testbereitschaft der Südthüringer Wirtschaft zu. Die Überzeugung macht sich breit, dass sich nur durch regelmäßiges Testen und zügiges Impfen starre bürokratische Corona-Auflagen überwinden lassen. Starke Vorbehalte bestehen hingegen gegenüber der von der Politik diskutierten Testpflicht. Ein gerade veröffentlichter Sachstandsbericht der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft führt den Nachweis, dass inzwischen deutschlandweit rund 90 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern regelmäßige Corona-Tests anbieten. Noch vor drei Wochen zeigte eine Blitzumfrage, an der sich auch 325 Südthüringer Unternehmen beteiligt hatten, Testzurückhaltung vor allem in kleineren Unternehmen. Vielen fehlten Informationen über ein passendes Testregime. Außerdem spricht sich erst herum, dass Selbsttests ohne medizinisches Personal durchgeführt werden können.
„Modellversuche wie etwa im Saarland, Tübingen oder Weimar zeigen, dass eine Rückkehr in die alte Normalität möglich ist. Die Botschaft: Wer geimpft ist oder über einen tagesaktuellen Test verfügt, für den gelten die Grundrechte ohne Einschränkungen. Modellversuche motivieren ansässige Unternehmen, eigenverantwortlich zu handeln und Tests für ihre Mitarbeiter anzubieten. Durch häufiges Testen lässt sich verhindern, dass sich Corona in den Unternehmen festsetzt und zusätzliche Ausfälle verursacht. Stattdessen können Infizierte zügig isoliert werden, für alle anderen gibt es ein Mehr an Freiheit und vor allem geöffnete Innenstädte“, hofft Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen.
Momentan sind die Kapazitäten an Selbsttests noch überschaubar. Engpässe oder Verzögerungen bremsen hier und da die Beschaffung über Apotheken. Allerdings können Unternehmen auch direkt im regionalen Medizinproduktehandel einkaufen. Hier sind auf Nachfrage ausreichend Selbsttests verfügbar. Auskunft erteilt die IHK.
Die IHK Südthüringen konstatiert: Die deutsche Wirtschaft benötigt mehr und einfachere Testangebote anstelle einer zentral angeordneten Testpflicht. Die Bereitschaft zum Testen ist hoch, die Defizite liegen allenfalls in der Beschaffung und Bezahlung. Zumindest für notleidende Unternehmen sollten die Kosten seitens der öffentlichen Hand übernommen werden. „Das steht auf der Gesprächsagenda mit Wirtschaftsminister Tiefensee“, so Dr. Pieterwas. Und die Praxis zeigt außerdem: Beim Thema herrscht noch viel Unsicherheit. Häufige Fragen betreffenBeschaffung, Umsetzung und rechtliche Aspekte. Auch Quarantäneregelungen oder der Umgang mit einem positiven Testergebnis sind heimischen Unternehmen oft unklar. Hilfestellung bietet die IHK Südthüringen, Ansprechpartnerin Mandy Gries: 03681 362-169. Nützliche Informationen sowie Handreichungen sind auch auf der Webseite https://www.suhl.ihk.de/coronavirus/corona-tests abrufbar.
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