Kleines Plus bei abgeschlossenen Lehrverträgen gibt einen Funken Hoffnung. - Für das nach den Sommerferien beginnende Ausbildungsjahr haben sich bis Ende April 806 Schulabgängerinnen und Schulabgänger im Oldenburger Land für einen Handwerksberuf entschieden. Im Vergleich zum vergangenen Jahr registriert die Handwerkskammer Oldenburg damit ein kleines Plus von 19 Lehrverträgen (2,4 Prozent). „Das ist erfreulich und hoffentlich hält der Trend an, dennoch haben die 15 Monaten Pandemie deutliche Spuren hinterlassen. Es gilt mehr denn je, die Berufsausbildung mit vereinten Kräften zu sichern“, kommentiert der Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung, Kai Vensler, das Zwischenergebnis. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und aktuell die Auswirkungen der dritten Welle machen es vielen Betrieben schwer, ihre Ausbildung auf hohem Niveau zu halten. Zudem führen die Situation an den Schulen und die fehlenden Ausbildungsmessen und anderen Informationsveranstaltungen zu einem großen Informationsdefizit sowie zu einer erheblichen Verunsicherung bei den potenziellen Auszubildenden. „Junge Menschen brauchen aber eine berufliche Zukunft und Betriebe ausgebildete Fachkräfte“, so Vensler.
Handwerkskammer: Ausbau der Bundesförderung ist wichtige Unterstützung
Was die neuen Ausbildungsverhältnisse im Oldenburger Land angeht, zeigt sich eine positive Entwicklung bei den Maurern (33 statt 23) und Elektronikern (135 statt 115). Niedrigere Zahlen verzeichnen die Gewerke Metallbauer (41 statt 53), Feinwerkmechaniker (26 statt 37) und Friseur (13 statt 26).
Geschäftsbereichsleiter Vensler betont, dass das Handwerk einen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung weit über das Handwerk hinaus leistet. „Es ist deshalb besonders wichtig, dass die Informationen in diesem Jahr die jungen Leute wieder besser erreichen.“ Alles ginge aber nicht online: „Bei den Berufen des Handwerks kommt es auf das Sehen und Fühlen an. Dadurch werden die potenziellen Auszubildenden begeistert“, sagt Kai Vensler.
Der Beschluss der Bundesregierung, das Unterstützungsprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ fortzuführen und deutlich auszubauen, ist für die Handwerkskammer ein wichtiges Signal, dass auch der Staat die hohe Bedeutung der Berufsausbildung sieht und die Ausbildungstätigkeit in dieser schwierigen Zeit unterstützt. Die Verdoppelung der Prämie auf 4.000 Euro für Betriebe, die ihre Ausbildungsquote halten, und auf 6.000 Euro für jeden zusätzlichen Ausbildungsplatz ab Juni 2021 sei genauso zu begrüßen wie die abgesenkten Hürden bei der Fördervoraussetzung.
Foto: amh-online.de
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