Am 2. Februar 2022 hat die EU-Kommission ihren Vorschlag für eine Normungsstrategie vorgelegt. Dazu erklärt ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke: „Es ist gut, dass die EU dem Thema Normung mehr Gewicht geben will. Europäische Standards machen es unseren Betrieben und Unternehmen leichter, Produkte auf dem EU-Binnenmarkt und weltweit zu verkaufen. Andere Normen könnten sie hingegen dazu zwingen, ihre Produkte aufwendig anzupassen. Um Normen möglichst praxisgerecht auszugestalten ist es wichtig, Expertinnen und Experten aus dem Handwerk an der Normensetzung zu beteiligen. Wir begrüßen daher, dass sich die EU-Kommission ausdrücklich zum partizipativen Prinzip der europäischen Normung bekennt: Normen müssen weiterhin selbstständig von der Wirtschaft unter Beteiligung von KMU-Vertretern erarbeitet werden. Dieser bewährte Grundsatz gerät im Wettbewerb mit Ländern wie China und den USA, aber auch Großunternehmen aus der Privatwirtschaft, zunehmend unter Druck.
Mit Sorge beobachten wir, dass der Normungsprozess gerade auf europäischer Ebene zunehmend zum politischen Spielball wird. Der Grundsatz ‚Normen werden von der Wirtschaft für die Wirtschaft erarbeitet‘ gilt nicht mehr unumstößlich. Das hat zur Folge, dass dringend benötigte Normen nicht bei unseren Betrieben ankommen und Prozesse zu lange dauern. Standards sollten vor allem als technische Regeln verstanden werden, die erst in zweiter Linie dazu dienen, den Binnenmarkt zu stärken oder Normen europaweit zu vereinheitlichen.
Mit Blick auf die begrenzten personellen wie finanziellen Ressourcen vieler Handwerksbetriebe ist im Übrigen ein geeigneter KMU-Förderrahmen notwendig, der die Mitwirkung von Handwerk und Mittelstand am Normungsprozess unterlegt.“
Zentralverband des Deutschen Handwerks
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